Schaal, Eric
- Dates of Life
- 1905 – 1994
- Place of birth
- München
- Place of death
- Männedorf bei Zürich
- Occupation
- Photograph ; Fotograf ; Schriftsteller
- Religious Denomination
- jüdisch
- Authority Data
- GND: 12002179X | OGND | VIAF: 3500149108453468780006
- Alternate Names
-
- Schaal, Erik
- Schaal, Eric
- Schaal, Erik
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)
Places
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Schaal, Eric (eigentlich Erik)
Fotograf, * 18.8.1905 München, † 27.4.1994 Männedorf bei Zürich. (jüdisch)
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Genealogy
Aus assimilierter jüd. Fam.;
V →Friedrich (Fritz) (* 1870), aus Myslowitz (Reg.bez. Oppeln), Kaufm., Warenagent in München, S d. Markus u. d. Rosalie N. N.;
M Fanny Kohn (1879–1923), aus München;
B Rudolf (* 1899);
– ⚭ 1) 1941 N. N., 2) New York 1964 →Miriam Alter († 1997), Assistentin S.s (s. L);
1 S aus 1). -
Biography
S. begann schon während seiner Schulzeit am Wilhelms-Gymnasium in München Autogramme zu sammeln und nahm hierzu auch eine Kamera mit. So entstanden erste Porträtfotografien, etwa von Richard Willstätter. Seit 1918 erwarb sich in seiner Freizeit handwerkliche Kenntnisse im Fotostudio Tafelmaier, München, und erhielt daneben Unterricht in Klavier und Komposition. 1923 begann er auf Wunsch des Vaters eine kaufmännische Ausbildung. 1928 reiste S. erstmals nach New York und gab bei der Einreise als Beruf Pianist an. Bis 1930 entstanden hier zahlreiche Stadtfotografien, deren Glasplattennegative erhalten sind. Auf der Rückreise besuchte S. James Ensor in Belgien. Einige Fotos Ensors veröffentlichte er mit einem eigenen Text in der Berliner Zeitschrift „Der Querschnitt“ (H. 3, März 1932).
Wieder in München, lernte S. 1932 Igor Strawinsky und Oskar Maria Graf kennen; mit Graf blieb er bis zu dessen Tod 1967 verbunden. Er arbeitete für eine Konzertagentur und schrieb daneben Literaturkritiken und Erzählungen.
1936 emigrierte S. nach New York, wo er professionell zu fotografieren begann und in die Agentur „Pix“ eintrat, zu deren Besitzern →Alfred Eisenstaedt (1898–1995) gehörte. S. porträtierte u. a. →Thomas Mann, Stefan Zweig, Franz Werfel, Aldous Huxley, Arnold Zweig, Ludwig Renn, Ernst Toller, Arnold Schönberg und →Albert Einstein. 1939 begleitete er Salvador Dalí beim Aufbau seines Pavillons „Dream of Venus“ bei der New Yorker Weltausstellung. Seit 1941 war er als freier Fotograffür „Life Magazine“ tätig und unternahm mehrere Reportagereisen für das Blatt. Mit Hilfe von Maria Huxley gelang es ihm, seinen Vater und Bruder aus Deutschland in die USA zu holen; 1944 wurde er amerikan. Staatsbürger. Er arbeitete für mehrere Zeitschriften, vornehmlich für „Life“, aber auch für „Time Magazine“ und „Psychology Today“. Seit 1947 reiste er im Auftrag von „Time Life“ mehrfach nach Europa, wo er u. a. Ezra Pound, Carl Orff, Giorgio Morandi, Walter Mehring und Otto Dix porträtierte. Mit seiner zweiten Frau und gleichzeitigen Assistentin zog er 1964 nach Paris, und arbeitete für das Büro von „Time Life“ (u. a. Fotos des Isenheimer Altars für einen Sonderdruck von „Life“). Bei einem Brand im Pariser Büro von „Time Life“ wurden 1966 zahlreiche seiner Negative vernichtet. 1967 übersiedelte er nach Männedorf bei Zürich; im folgenden Jahr entstanden Fotografien|von der documenta 4 in Kassel für „Time Magazine“, anschließend unternahm S. bis 1972 mehrere Reportagereisen nach Osteuropa. In der Folge zog er sich ins Privatleben zurück; das Buchprojekt „Das Antlitz des schöpferischen Menschen“ wurde nicht mehr verwirklicht.
S. bezeichnete sich selbst stets als „Handwerker“, nicht als Künstler. Seine Porträts, entstanden ohne großen technischen Aufwand, liefern durch den Verzicht auf Ästhetisierung, Interpretation und Psychologisierung ein zurückhaltendes, aber überraschend genaues Abbild der Porträtierten. Mitte der 90er Jahre wurde S.s Werk wiederentdeckt und erweist sich seither als eigenständiger Beitrag zur Photokunst des 20. Jh.
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Awards
Ausst.: Frankfurt/M., Dt. Bibl., 1998 (mit S.s Autographenslg.);
Leipzig, Dt. Bücherei, 1999;
Lübeck, Buddenbrookhaus, 1999;
Zürich, Gal. im Stadthaus, 1999;
Aachen, Suermondt-Ludwig-Mus., 2000;
New York, Queens Mus. of Art, 2002;
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Archival Ressources
Nachlaß: Frankfurt/M., Dt. Bibl., Exilarchiv (Autographen- u. Briefslg., Korr., Romane u. Erzz., Negative u. Fotos).
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Literature
E. S., Photograph, Mit e. Nachwort v. K. Honnef u. e. Interview mit Miriam Schaal v. Barbara Weidle, 1998 (mit Abb. v. ca. 150 Porträtaufnahmen, P);
I. Schaffner, Salvador Dalí's Dream of Venus, Photographs by E. S., 2002;
S. Asmus, Dt. Exilarchiv erhält d. Nachlaß d. Fotografen E. S., in: Dialog mit Bibliotheken, 15. Jg., 2003, S. 3. -
Author
Stefan Weidle -
Citation
Weidle, Stefan, "Schaal, Eric" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 486-487 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12002179X.html#ndbcontent