Niekrawietz, Hans
- Lebensdaten
- 1896 – 1983
- Geburtsort
- Oppeln (Oberschlesien)
- Sterbeort
- Wangen (Allgäu)
- Beruf/Funktion
- Lyriker ; Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11955531X | OGND | VIAF: 62360963
- Namensvarianten
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- Niekrawietz, Hans
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Niekrawietz, Hans
Lyriker und Schriftsteller, * 8.2.1896 Oppeln (Oberschlesien), † 27.4.1983 Wangen (Allgäu). (katholisch)
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Genealogie
V Franz, Landwirt, S d. Landwirts Sebastian u. d. Maria Jenetzko;
M Hedwig, T d. Gärtners Stanislaus Michael Makiolczyk u. d. Johanna Nowak;
⚭ 1941 Melitta (* 1919), T d. Ing. Hugo Hermann Klitzke u. d. Eva Robel;
1 T. -
Biographie
N. besuchte die Volks- und später die Handelsschule in Oppeln. Nach einer kaufmännischen Lehre war er als Angestellter tätig. Er nahm 1915-18 am 1. Weltkrieg als Soldat an der Westfront teil. Danach hatte er verschiedene Stellungen vom Hilfsbeamten bis zum selbständigen Kaufmann inne. Seit 1930 in fester Position als Archivar im Oppelner Stadtmuseum und Leiter der dortigen Stadtbücherei fand er Zeit für schriftstellerische Tätigkeit. 1932 erschienen mit dem ersten Lyrikbändchen „Strophen von heut“ sozialkritische Arbeitergedichte. Für die „Bauern- und Bergmannsgesänge“ (1936) und die Sammlung „Oderlieder“ (1936/38/42/49/84) erhielt er 1937 den schles. Literaturpreis. Die Arbeiter- und Naturlyrik bestimmte zunächst sein Schaffen, wobei die Naturlyrik etwa mit den Gedichtsammlungen „Im Wandel des Jahres“ (1938) und „Unter Schlesiens Himmel“ (1942) größere Beachtung fand. Mit „Kantate O/S“ (1935) und „Das magische Land“ (1943) traten das szenische Talent und die Prosadichtung hervor. 1940-45 war N. Lektor beim Schlesien-Verlag in Breslau und zugleich Kulturreferent beim Landeshauptmann von Schlesien Josef Joachim Adamczyk. Nach der Vertreibung ließ er sich in Hof und 1952 in der Künstlerkolonie in Wangen (Allgäu) nieder. Er arbeitete u. a. als Archivar beim Bayer. Roten Kreuz und baute mit →Karl Schodrok (1890–1978) das „Kulturwerk Schlesien“ auf, dessen Lektor er seit 1952 einige Jahre war. Danach arbeitete er als freier Schriftsteller. Mit der Gedichtsammlung „Wo ist der Mensch“ (1949) nahm N. sein Engagement für die Bedrängten und Gedemütigten wieder auf. Neben der Naturlyrik in „Ôstliche Melodie“ (1957) und „Wie weit die Wege sind“ (1976) schrieb er den autobiographischen Roman „Der Wind weht von der Oder“ (1961, 1976), Erzählungen „An den Ufern der Oder“ (1981) und eine größere Zahl von Hörspielen.
N. gilt als der „Sänger der Oder“. Seine Naturlyrik zeigt ihn zweifellos als Dichter Schlesiens. Seine Arbeiterdichtung ist zwar in ihrer szenischen Lyrik ebenfalls durch diese Landschaft geprägt, sie reicht aber durch ihre nüchtern alltägliche Sprache und Treffsicherheit weit darüber hinaus und spiegelt Geist und Schicksal der Menschen seiner Epoche.|
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Auszeichnungen
Eichendorff-Lit.preis (1965);
Oberschles. Kulturpreis (1968). -
Literatur
F. Lennartz, Die Dichter unserer Zeit, ⁴1941, S. 286 f.;
A. Lubos, Gesch. d. Lit. Schlesiens, II, 1967, S. 244-49 u. 535-36 (P);
J. Hoffbauer, in: Ostdt. Gedenktage 1993, 1992, S. 73 f. (P);
H. R. Vitt, H. N., Nachlaßverz., Bibliogr., Materialien, 1997 (W, L, P);
G. Kosellek, Die Lyrik v. H. N., ebd., S. 187-210;
Kürschner, Lit.-Kal. 1984 (W);
Kosch, Lit.-Lex.³;
F. Heiduk, Oberschles. Lit.-Lex., T. 2, 1993 (W, L). -
Autor/in
Johannes Buder -
Zitierweise
Buder, Johannes, "Niekrawietz, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11955531X.html#ndbcontent