Reiffenstuel, Simon
- Lebensdaten
- 1574 – 1620
- Geburtsort
- Pfarrei Gmund
- Sterbeort
- Pfarrei Gmund
- Beruf/Funktion
- Wasserbaumeister
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119552183 | OGND | VIAF: 59896732
- Namensvarianten
-
- Reiffenstuel, Simon
- Reiffenstuel, Simon I.
- Reiffenstuel, Simon, der Ältere
- Reiffenstuel, Simon, der Älthere
Vernetzte Angebote
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Personen in Bavarikon [2013-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Personen in bayerischen historischen biographischen Lexika. Baader / Lipowsky. 1821 ff. [1804-1825]
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Reiffenstuel, Simon
Hofbrunn- und –zimmermeister, * um 1574 Pfarrei Gmund, † 8.2.1620 Pfarrei Gmund. (katholisch)
-
Genealogie
V →Hanns (s. 1).
-
Biographie
R. erwarb als junger Mann in Lyon in künstlichen Brunnenwerken neue Kenntnisse, bevor er v. a. im Wasserbau, aber auch im Bau- und Zimmererwesen in der Umgebung des Tegernsees tätig war. 1596 trat er in den hzgl. Dienst, wurde 1600 Schiffmeister, kurz darauf Hofzimmermeister und 1602 Brunnmeister. Er baute 1603 Uferbefestigungen bei Straubing und reparierte 1605 das Brunnenwerk zu Kraiburg. Zeitweise war er gemeinsam mit seinem Vater tätig, den Hzg. Wilhelm V. am 3.12.1616 mit dem Bau der Soleleitung einschließlich Hebewerken, Wasserrädern, Zuleitungen, Triftbächen, Holzauffangeinrichtungen, Siedeanlagen und Wohnhäusern beauftragte. R. konstruierte die neuartigen, von Wasserrädern angetriebenen Kolbenpumpen für die sieben Hebewerke, mit denen die Sole in Hochbehälter befördert wurde, um von dort im natürlichen Gefalle bis zum nächsten Pumpwerk zu laufen. Anstatt in Siegsdorf lag die Endstation der Soleleitung nunmehr in Traunstein, wo am 5.8.1619 der erste Sud erfolgte. Erstmals war es gelungen, eine Flüssigkeit mittels Pumpen über ein Gebirge hinwegzuleiten. Die 32,7 km lange Soleleitung, die hauptsächlich aus Fichtenholzdeicheln bestand, überwand einen Höhenunterschied von ca. 250 m; sie stellte eine technische Meisterleistung dar, die zu den imposantesten ihrer Zeit gehörte und knapp 200 Jahre in Betrieb war. Erst mit dem Bau einer neuen Soleleitung 1808-10 und der leistungsfähigeren Wassersäulenmaschinen Georg v. Reichenbachs war das Werk der beiden R. überholt.
-
Literatur
zu Hanns u. Simon ADB 27;
M. Flurl, Ältere Gesch. d. Saline Reichenhall, 1809, S. 37-42;
J. Obermayer, Die Pfarrei Gmund am Tegernsee u. d. R., 1868;
H. Freydank, Zur Gesch. d. Saline Traunstein, 1935, S. 520-22;
N. Lieb, Münchner Barockbaumeister, 1941, S. 30-33;
H. Kurtz, Die Soleleitung v. Reichenhall nach Traunstein 1617–19, 1978 (beschränkt sich auf d. techn. Leistung);
A. Kleinschroth, Simon R. and his hydraulic work around the year 1600, in: Hydraulics and Hydraulic Research, A Historical Review, 1987, S. 89-92 (P);
P.-G. Franke u. A. Kleinschroth, Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991 (P);
W. Staller, Hanns u. Simon R., in: Jb. d. Hist. Ver. f. d. Chiemgau 7, 1995, S. 91-120 (P), 8, 1996, S. 74-85;
B. Klingmann, Die Salinenanlage Traunstein in d. Kftl. Hofmark Au, 1999;
ThB. -
Porträts
Hanns mit Söhnen u. Ehefrauen, Gedenktafel, Anfang 17. Jh. (Totenkapelle d. Pfarrkirche Gmund);
Ölgem. zu Simon (München, Hauptverw. d. Bayer. Berg-, Hütten- u. Salzwerke AG). -
Autor/in
Walter Staller -
Zitierweise
Staller, Walter, "Reiffenstuel, Simon" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 329 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552183.html#ndbcontent