Ebhardt, Bodo
- Lebensdaten
- 1865 – 1945
- Geburtsort
- Bremen
- Sterbeort
- Marksburg bei Braubach/Rhein
- Beruf/Funktion
- Burgenforscher ; Architekt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 119493357 | OGND | VIAF: 77126805
- Namensvarianten
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- Ebhardt, Bodo Heinrich Justus
- Ebhardt, Bodo
- Ebhardt, Bodo Heinrich Justus
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Ebhardt, Bodo Heinrich Justus
Architekt und Burgenforscher, * 5.1.1865 Bremen, † 13.2.1945 Marksburg bei Braubach/Rhein. (evangelisch)
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Genealogie
V Carl (1836–1905), Kaufm. u. Fabr. in Bremen u. Wiesbaden, S des →Christian (1804–84), Oberlandesgerichtsanwalt u. jur. Schriftst. in Hannover;
M Agnes (1838-n. 1908), T des →Anton Krollmann (1798–1869), Musikdirektor u. Komponist in Hannover;
Om →Adolf Krollmann (1821–1902), oldenburgischer Hofkapellmeister;
Vt →Christian Krollmann (1866–1944), Stadtarchiv- u. -bibliotheksdirektor in Königsberg, Bearb. der „Altpreuß. Biogr.“;
⚭ 1891 Elfriede (* 1870), T des Dr. med. Herm. Krebs, Kreisphysikus in Jüterbog;
3 S, u. a. →Fritz (1894–1958), Architekt u. Burgenforscher. -
Biographie
Jugendeindrücke in Bremen und im Rheingau bestimmten E.s Aufgeschlossenheit für Wehrbau und historische Architektur. Vorübergehend Kaufmann in Magdeburg und Bremen, setzte er dann gegen den Willen der Eltern sein Architekturstudium am Berliner|Kunstgewerbemuseum bei Alexander Schütz durch und bildete sich unter anderem bei Ernst Eberhard von Ihne weiter. Schon früh selbständig, baute er anfangs im Stil des Mittelalters und der Renaissance (zum Beispiel die Hakeburg in Klein Machnow bei Berlin, 1903), später nach dem Vorbild der römischen Antike (zum Beispiel Hoftheater Detmold, 1913–15); daneben entwarf er unter anderem Rennbahnen, Brücken und Denkmäler. Seine städtebauliche Tätigkeit wurde durch seinen Vorsitz im 1905 gegründeten „Ausschuß Groß-Berlin“ bestimmt. Der nur zu geringem Teil verwirklichte Wiederaufbau für Neidenburg (Ostpreußen) (1915/16) gehört zu E.s wichtigsten Bebauungsplänen. Die wesentliche Bedeutung E.s liegt in der Burgenforschung. 1899 gründete er die noch heute bestehende „Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen“ und gab den „Burgwart“ (seit 1899) heraus. Im Auftrage Kaiser Wilhelms II., mit dem er sich stets verbunden fühlte, erfolgte 1899-1908 die „stilgerechte“ Wiederherstellung der Hohkönigsburg im Elsaß. E. erhielt die Titel Professor und Geheimer Hofbaurat und wurde „Architekt des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II.“. Eingehende Forschungen und Studienreisen durch Deutschland, Süd- und Westeuropa, wobei er oft in einem Jahre 70-100 Burgen aufsuchte, vermittelten ihm die Grundlagen für die Wiederherstellung zahlreicher Ruinen. Bis in die letzte Einzelheit der Innenausstattungen strebte er „Stilechtheit“ an. Dieses übertriebene Historisieren wurde bereits zu seinen Lebzeiten oft angegriffen und konnte von denkmalpflegerischen Gesichtspunkten nicht immer gebilligt werden. Dagegen waren seine Forschungen, für die ihm 1940 die Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft zuerkannt wurde, bahnbrechend und erreichten ihren Höhepunkt in dem von ihm nicht vollendeten „Der Wehrbau Europas im Mittelalter“ (I, 1939, II, 1, 1958, Werk(e), Werkverzeichnis). E. beschließt die Reihe der gelehrten Baurestauratoren, die aus dem Enthusiasmus der Romantik ans Werk gingen.
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Werke
Weitere W Bauten u. Burgenrestaurationen bis 1914 s. ThB; weitere Burgenrestaurationen: Eichicht b. Saalfeld, 1920;
Kipfenberg b. Eichstätt, 1913-24;
Hornberg/Harz, 1922-24;
Scharfenstein/Erzgeb., 1922-23;
Gröditz b. Löbau/Sa., 1923;
Gollwitz b. Brandenburg/Havel, 1929-30;
– Schrr.: Über Verfall, Erhaltung u. Wiederherstellung v. Baudenkmälern mit Regeln f. prakt. Ausführungen, 1905; Die zehn Bücher d. Architektur d. Vitruv u. ihre Hrsg. seit 1484, 1918. -
Literatur
O. Doering, B. E., ein dt. Baumeister, 1925 (P);
ThB;
Wasmuths Lex. d. Baukunst II, 1930, S. 280;
Rhdb. (P);
Vollmer II, 1955;
Dt.GB (W). – Qu.: Wiss. u. künstler. Nachlaß auf d. Marksburg. – L zu Vt Ch. Krollmann: K. Forstreuter, in: Der Archivar XI, 1958, Sp. 84 f. -
Autor/in
Hans Reuther -
Zitierweise
Reuther, Hans, "Ebhardt, Bodo" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 260-261 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119493357.html#ndbcontent