Hausser, Isolde
- Lebensdaten
- 1889 – 1951
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Physikerin
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 119369885 | OGND | VIAF: 18030206
- Namensvarianten
-
- Ganswindt, Isolde (geborene)
- Hausser, Isolde
- Ganswindt, Isolde (geborene)
- ganswindt, isolde
- Ganswindt Hausser, Isolde
- Ganswindt-Hausser, Isolde
- Hausser, Isolde Ganswindt-
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- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1969] Autor/in: Kuhn, Richard (1969)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
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Hausser, Isolde, geborene Ganswindt
Physikerin, * 7.12.1889 Berlin, † 5.10.1951 Heidelberg.
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Genealogie
V →Hermann Ganswindt (1856–1934), vielseitiger, mitunter genialer, aber im Endeffekt tragischer Erfinder; er beschäftigte sich früh mit d. Problem d. Lenk-Luftschiffes, auf d. er 1883 e. Patent erhielt. 1891 trat er in Berlin in einem öffentl. Vortrag mit d. Problem d. Weltraumfluges hervor; sein „Weltenfahrzeug“ sollte durch Explosivstoffe mit Rückstoßwirkung angetrieben werden. Seine vielseitigen Erfindungen, u. a. Fahrräder, Automobile, Feuerwehrwagen, Tretmotoren, Schraubenflieger usw., brachten ihm keinen finanziellen Erfolg (s. W, L), S d. Mühlenbes. Carl Florian in Bischofstein/Ostpr. u. d. Euphrosine Dost;
M Anna Minna Fritsche (1866–1911); 22 Geschw., u. a. Sigurd Ganswindt (* 1898), Dir. u. Vorstandsmitgl. d. Siemens-Reiniger AG;
- ⚭ Berlin 1918 →Wilhelm Hausser (s. 2);
1 S (s. Gen. 2). -
Biographie
Nach dem Studium der Physik (1909–14, Promotion zum Dr. phil. 1914 Universität Berlin unter →H. Rubens) war H. als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Entwicklungslabor der Firma Telefunken AG in Berlin tätig. 1929 ging sie an das Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und wurde hier 1935 Leiterin einer selbständigen Abteilung. In Fortführung der Arbeiten von Wilhelm Hausser arbeitete sie auch an Lichterythmen und Pigmentbildung und entdeckte dabei die spezifische Wirkung des langwelligen Ultravioletts. – H. hat wesentlich dazu beigetragen, Konstitution und chemisches Verhalten organischer Verbindungen mittels physikalischer Methoden zu klären. Ihre Untersuchungen hatten unter anderem die dielektrischen Eigenschaften (zum Beispiel von Betainen und Phosphatiden), die spektrale Abhängigkeit und die Quantenausbeute photochemischer Reaktionen (cis-trans-Umlagerungen, Dehydrierungen), den Einfluß der „optischen Schichtdicke“ zum Gegenstand. Die Ergebnisse wurden im Zusammenhang mit Bau und Zuständen der Moleküle, mit intermolekularen Vorgängen und anderen diskutiert, häufig im Hinblick auf Vorgänge im lebenden Organismus, vor allem im Gehirn und im Nervensystem des Menschen. H. hat die Resonanzabsorption kurzer Wellen durch Molekeln, insbesondere Betaine, im Bereich von 40-100 MHz untersucht. Außerdem hat sie für kleinere Moleküle einen Mikrowellengenerator für das Gebiet oberhalb 1000 MHz entwickelt.
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Werke
u. a. Das dielektr. Verhalten organ. Zwitterionen unter bes. Berücksichtigung v. Molekülen d. Hirn- u. Nervensubstanz, = SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss., Jg. 1935, 6. Abh.;
Dielektr. Eigenschaften u. chem. Konstitution d. Phosphatide, in: Berr. d. Dt. chem. Ges. 68, 1935, S. 2386-88 (mit R. Kuhn u. W. Brydowna);
Sonnenbrand u. Sonnenbräune, in: Naturwiss. 26, 1938, S. 137;
Über Einzel- u. Kombinationswirkungen d. kurzwelligen u. langwelligen UV bei Bestrahlung d. menschl. Haut, ebd. 27, 1939, S. 563-66;
Lichtbräunung an Fruchtschalen im UV u. sichtbaren Spektralbereich, in: Strahlentherapie 62, 1938, S. 323-30 (mit A. Ueberle);
Unters. üb. d. Quantenempfindlichkeit f. d. aktiven u. absorbierten Quanten bei d. cis ⇄ trans-Umwandlung v. Azobenzol durch Licht, in: Zs. f. Naturforschung 5 a, 1950, S. 56-62;
Zur Photochemie dicker Schichten, ebd. 7 b, 1952, S. 639-44 (mit K. H. Hausser u. U. Wegner). - Zu V Herm. Ganswindt: Das jüngste Gericht, Erfindungen v. H. Ganswindt, 1899. -
Literatur
Pogg. VII a. - Zu V H. Ganswindt:
Flugsport 26, 1934, S. 514 (P);
W. Ley, in: Technik f. Alle 26, 1935/36, S. 106-08;
H. Gartmann, Träumer, Forscher, Konstrukteure, 1955. -
Autor/in
Richard Kuhn -
Zitierweise
Kuhn, Richard, "Hausser, Isolde" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 127-128 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119369885.html#ndbcontent