Dittmann, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1874 – 1954
- Geburtsort
- Eutin
- Sterbeort
- Bonn
- Beruf/Funktion
- sozialistischer Politiker ; Volksbeauftragter ; Politiker ; Journalist ; Abgeordneter ; Tischler
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 119254069 | OGND | VIAF: 85152062
- Namensvarianten
-
- Dittmann, Wilhelm Friedrich Karl
- Dittmann, Wilhelm
- Dittmann, Wilhelm Friedrich Karl
- Dittmann, Wilhelm Fr. Karl
- Dittmann, Wilhelm Friedrich Carl
- Dittmann, Wilhelm Fr. Carl
Vernetzte Angebote
- LeMO - Lebendiges Museum Online [1998]
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) [2001-2014] Autor/in: Hermann Wichers (2005)
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1959] Autor/in: Kotowski, Georg (1959)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Personen im Personenverzeichnis der Fraktionsprotokolle KGParl [1949-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Diplomatische Dokumente der Schweiz 1848-1975 (via metagrid.ch) [2019]
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- Personenliste "Simplicissimus" 1896 bis 1944 (Online-Edition)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Dittmann, Wilhelm Friedrich Karl
sozialistischer Politiker, Volksbeauftragter, * 13.11.1874 Eutin, † 7.8.1954 Bonn. (Dissident)
-
Genealogie
V Joseph (1840–1918, kath.), Stellmachermeister, seit 1882 Arbeiter, aus Bauernfamilie in Friedewalde b. Neiße;
M Auguste (1840–1904, ev.), T des Stellmachermeisters Ludw. Wendt aus Eutin;
B →Paul (1878–1919), führend in der Opposition im Metallarbeiter-Verband in Hamburg, dort später Vorsitzender der USPD, Leiter d. rev. Bewegung, 1918 Polizeipräsident in Hamburg;
⚭ 1903 Anna Havemeyer, Tischlerstochter aus Bremerhaven. -
Biographie
Nach einer harten Jugend trat D. 1894 als Tischlergeselle dem Deutschen Holzarbeiter-Verband und der Sozialdemokratie bei. Hauptsächlich von Lassalle und Bebel beeinflußt, hat er sich für theoretische Fragen wenig interessiert. Seine Hauptleistung vor dem Kriege lag auf dem Gebiete der Parteiorganisation. 1899 Lokalredakteur in Bremerhaven, 1900 dort auch Parteivorsitzender, war er seit 1902 in Solingen tätig, bis er 1904 als besoldeter Parteisekretär nach Frankfurt/Main übersiedelte, wo er 1906 auch Stadtverordneter wurde. 1909 wurde er Chefredakteur der „Bergischen Arbeiterstimme“ in Solingen und trat 1912 für Remscheid-Lennep-Mettmann in den Reichstag ein. Seit jeher schroffer Gegner der Revisionisten und Wortführer der Radikalen, stimmte er seit Dezember 1915, in der Überzeugung, daß die deutsche Regierung den Ausbruch des Krieges verschuldet habe und einen Verständigungsfrieden verhindere, gegen die Kriegskredite und wurde 1916 beziehungsweise 1917 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft und der USPD. Der Vorwurf, daß D. bei der Marinemeuterei vom Frühjahr 1917 die Hand im Spiel gehabt habe, wurde nie erwiesen, eine direkte Teilnahme ist unwahrscheinlich. Im Januar 1918 wurde er als Mitglied der Berliner Streikleitung verhaftet und zu 5 Jahren Festungshaft und 2 Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch am 15.10.1918 entlassen. Am 10.11.1918 wurde er Mitglied des Rates der Volksbeauftragten, trat jedoch zusammen mit H. Haase und Barth bereits am 29.12. zurück. 1920-33 gehörte er wieder dem Reichstag an. Als einer der Delegierten der USPD nahm er an den Verhandlungen über den Anschluß der Partei an die III. Internationale in Moskau teil, den er (zusammen mit A. Crispien) leidenschaftlich bekämpfte. Nach der Ermordung Rathenaus 1922 betrieb er die Verschmelzung des Restes der USPD mit der SPD. Bis 1933 in der Vereinigten SPD in Vorstand und Fraktion führend tätig, verließ D. Deutschland gemäß Vorstandsbeschluß im Februar 1933. In der Emigration in Zürich|schrieb er umfangreiche Erinnerungen. Im Herbst 1951 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete bis 1953 im Archiv der SPD.
-
Werke
Erinnerungen, hrsg. v. G. Kotowski (in Vorbereitung).
-
Literatur
Kürschners Dt. Reichstag, 1912 ff. (P); P. M., W. D. zum Gedächtnis, in: Neuer Vorwärts, 7. Jg., Nr. 32 v. 13.8.1954 (P).
-
Autor/in
Georg Kotowski -
Zitierweise
Kotowski, Georg, "Dittmann, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 3-4 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119254069.html#ndbcontent