Krahe, Lambert
- Lebensdaten
- 1712 – 1790
- Geburtsort
- Düsseldorf
- Sterbeort
- Düsseldorf
- Beruf/Funktion
- Maler ; Kunstsammler ; Galerie- und Akademiedirektor in Düsseldorf ; Hochschullehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11894519X | OGND | VIAF: 10645150
- Namensvarianten
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- Krahe, Johann Lambert
- Krahe, Lambert
- Krahe, Johann Lambert
- Krahe, Johann L.
- Krahe, L.
- Krahe, Wilhelm L.
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Krahe, Lambert
Maler, Kunstsammler, * 15.3.1712 Düsseldorf, † 11.2.1790 Düsseldorf. (katholisch)
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Genealogie
V Anton (1676–1717), Kanzlist, vermutl. S d. Hofkanzlisten Johann in D.;
M Christine Leuchtenberg;
⚭ Catharina Binder (1736–1808);
2 S, 1 T, u. a. →Peter (s. 2). -
Biographie
Über die künstlerische Ausbildung K.s in Düsseldorf ist bisher nichts bekannt geworden. Seinen ersten Gönner fand er in Ferdinand Graf von Plettenberg. Als dieser 1736 zum kaiserlichen Gesandten am päpstlichen Hof ernannt worden war, gelangte K. im Gefolge nach Rom. Nach dem unerwarteten Tod seines Gönners 1737 fand er Unterstützung bei den deutschen Jesuiten, für deren indische Mission er Heiligenbildchen anfertigte. In Rom soll er in den Ateliers der Maler Marco Benefial und Pierre Subleyras gearbeitet haben. Durch Aufträge für römische Kirchen (heiliger Felix von Valois in SS. Trinità dei Spagnuoli; heiliger Petrus von Alcantara in S. Quaranta Martiri) scheint K. auch öffentliche Anerkennung gefunden zu haben, jedenfalls wurde er 1751 zum „Accademico d’Onore“ der Accademia di San Luca ernannt. Zu den Gönnern K.s in Rom gehörten die einflußreichen Kardinäle Albani, der Förderer Winckelmanns, und Valenti. Auf Empfehlung Valentis, des päpstlichen Staatssekretärs, erhielt er von seinem Landesherrn, Kurfürst →Karl Theodor von der Pfalz, 1749 eine Pension ausgesetzt und lieferte bereits in jenen Jahren Gemälde an den pfälzischen Hof. Auf Empfehlung Albanis berief Karl Theodor, nach dem Tode des Leiters der kurfürstlichen Gemäldegalerie, Gerhard Joseph Karsch (s. ThB), K. als neuen Leiter nach Düsseldorf, wohin er 1756 aus Rom zurückkehrte. Unter Karl Theodor erhielt K. nun|größere Aufträge. Im Mannheimer Schloß schuf er das Deckengemälde des Bibliothekssaals (1758), das als sein bedeutendstes Werk anzusehen ist (1869 durch Restaurierung stark verändert). 1762 malte er in Schloß Benrath die Deckengemälde in den Gartensälen und im Belvedere. Außerdem fertigte er unter anderem Altarbilder für die Mannheimer Jesuitenkirche (seit 1753).
Mit K. war nicht nur ein begabter Maler, sondern auch eine der bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten des 18. Jahrhunderts nach Düsseldorf gerufen worden. 1762 eröffnete der vielseitige K. eine Zeichenschule, in die er seine private Sammlung als Studienmaterial einbrachte. K.s Privatakademie erhielt 1773 den Status einer „Kurfürstlich-Pfälzer Maler-, Bildhauer- und Baukunst-Akademie“. 1778 wurde die Sammlung K.s mit Mitteln der bergischen Stände für die kurfürstliche Akademie angekauft. Sie enthielt 332 Gemälde und Ölskizzen, 13 267 Handzeichnungen, 23 603 Blatt Druckgraphik, 268 Gipsabgüsse und 111 Bände Kunstliteratur und ist noch heute eine der bedeutendsten Sammlungen italienischer Handzeichnungen (Kunstmuseum Düsseldorf). K. hatte diese während seiner römischen Jahre in seinen Besitz bringen können und sie nach seiner Rückkehr nach Düsseldorf um Blätter der deutschen, niederländischen und französischen Schulen erweitert. 1778 wurde er zum Aufbau des kurfürstlichen Kupferstichkabinetts in Mannheim herangezogen, 1784 mit der Ordnung der Münchener Galerie betraut. Seine bedeutendste Leistung liegt jedoch in seiner eigenen Sammlung.
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Literatur
W. Wegner, Kf. Karl Theodor v. d. Pfalz als Kunstsammler, 1960;
R. Dorn, Peter Joseph Krahe, Leben u. Werk, I, 1969, S. 17 ff.;
D. Graf, The L. K. Collection, in: Ausstellungskat. Master Drawings of the Roman Baroque from the Kunstmus. Düsseldorf, 1973;
ders., L. K. u. s. Slg. Alter Meister, in: Museum, März 1973, S. 79 ff.;
E. Schaar, „L’École Romaine“ in L. K.s Zeichnungsslg., in: 200 J. Kunstak. Düsseldorf, 1973, S. 31 ff;
ThB. -
Porträts
Ölgem. v. E. Paulsen, 1781 (Düsseldorf, Staatl. Kunstak.);
Kupf. v. J. Fratrel;
Schabkunstbl. v. J. G. Huck, 1806, n. Gem. v. J. Fratrel. -
Autor/in
Dieter Graf -
Zitierweise
Graf, Dieter, "Krahe, Lambert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 657-658 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11894519X.html#ndbcontent
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Krahe, Johann Lambert
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Biographie
Krahe: Johann Lambert K., Historienmaler, geb. 1712 zu Düsseldorf, † daselbst 1790. Sohn armer Eltern, fand er an dem Oberstlieutenant Mayer einen Gönner, der ihn dem Grafen von Plettenberg empfahl, welcher ihn mit nach Italien nahm. Dort gerieth er nach des letzteren Tod in Hülflose Lage, bis ihn ein Jesuit beauftragte, Heiligenbilder für Indien zu malen. Nebenbei suchte er sich durch eifrige Studien nach den Antiken, nach berühmten Bildern und den Besuch der Schulen der Maler Benefiale und Subleiras weiter auszubilden, bis ihm die Akademie von St. Luca ihre Thore öffnete. Nun gewann er einflußreiche Bekannte, von denen der Cardinal Valenti ihn 1755 dem Kurfürsten von der Pfalz empfahl, welcher ihn beauftragte, die Gemäldegallerie in Düsseldorf zu ordnen und als er dies zur höchsten Zufriedenheit vollführt hatte, ebenso 1784 die Münchner Gallerie. K. hatte auch hervorragenden Antheil an der Gründung der Düsseldorfer Akademie, deren erster Director er wurde. Er bildete die Schüler mit großer Gewissenhaftigkeit und sein steigender Ruf als Lehrer führte der Anstalt selbst viele Ausländer zu. Als ausübender Künstler galten ihm Raffael und die Antiken als — freilich unerreichte — Muster. Er liebte ruhige und liebliche Gegenstände darzustellen und war darin nicht frei von Sentimentalität. Sanftes Licht, gemäßigte Schatten und die Vermeidung kräftiger Farben geben seinen Bildern eine süße Harmonie, aber auch etwas Wirkungsloses und Mattes. Hervorzuheben sind sechs Altarblätter in der Jesuitenkirche zu Mannheim, ein Deckengemälde in der kurfürstlichen Bibliothek und eine schlafende Maria in der Gallerie daselbst, vier Deckengemälde im Schloß Benrath bei Düsseldorf und mehrere Bilder religiösen Inhalts. Nach ihm hat Joseph Fratrel sein Bildniß, den Traum Josephs und eine heilige Familie in Rembrandt's Geschmack geätzt, ebenso er selbst den Raub der Sabinerinnen.|In den letzten Lebensjahren wurde er durch ein Augenleiden an der Ausübung seiner Kunst behindert.
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Literatur
Nagler, Künstler-Lexikon.
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Autor/in
M. Blanckarts. -
Zitierweise
Blanckarts, Moritz, "Krahe, Lambert" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 22-23 unter Krahe, Johann Lambert [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11894519X.html#adbcontent