Porsch, Felix
- Lebensdaten
- 1853 – 1930
- Geburtsort
- Ratibor (Oberschlesien)
- Sterbeort
- Breslau
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Jurist ; Abgeordneter ; Rechtsanwalt
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118928708 | OGND | VIAF: 64806577
- Namensvarianten
-
- Porsch, Felix
- Porsch
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- Personen der Geschichte der CDU [2009-]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2001] Autor/in: Neubach, Helmut (2001)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
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- Personenliste "Simplicissimus" 1896 bis 1944 (Online-Edition)
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Porsch, Felix
Politiker, * 30.4.1853 Ratibor (Oberschlesien), † 8.12.1930 Breslau. (katholisch)
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Genealogie
V →Emil († 1869), Staatsanwalt in R., Mitgl. d. preuß. Abg.hauses, S d. Joseph, Stadt- u. Patrimonialrichter in Krappitz (Oberschlesien);
M Anna Klause;
Ov →Wilhelm (1820–95, s. L), Erzpriester in Oppeln, Mitgl. d. preuß. Abg.hauses, →Guido (1818–89), Ztg.gründer u. -leiter in B.;
– ⚭ Wiesbaden 1896 Lili (1867–1919), T d. →Adam Müller-Netscher (1840–1903), Sektfabr. in Eltville/Rhein, u. d. Marie Netscher (1844–1923);
Ur-Gvv d. Ehefrau →Matheus Müller (1773–1847, s. NDB 18), Sektfabr.: kinderlos. -
Biographie
P. entstammte einer stark vom Katholizismus geprägten und politisch sehr interessierten oberschles. Juristenfamilie. Nach dem Gymnasialbesuch in Glogau und dem Jurastudium in Tübingen, Leipzig und Breslau (Dr. iur. utr. 1876) ließ er sich 1879 als Rechtsanwalt in Breslau nieder. Zwei Jahre später wurde er in die Breslauer Stadtverordnetenversammlung gewählt (1881-1903). Gemeinsam mit →Franz Gf. v. Ballestrem (1834–1910) baute er Oberschlesien und Teile Niederschlesiens zu einer Hochburg der Zentrumspartei aus. 1881 konnte er den großenteils von armen Webern und kleinen Bauern bewohnten niederschles. Wahlkreis Reichenbach-Neurode erstmals für das Zentrum erobern und als jüngster Abgeordneter in den Reichstag einziehen; 1887 wurde er Schriftführer im Präsidium. 1893 verlegte P. den Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeit in das Preuß. Abgeordnetenhaus, dem er seit 1884 als maßgeblicher Kulturpolitiker angehörte; 1903 wurde er 1. Vizepräsident, 1904 zusätzlich Fraktionsvorsitzender. Beide Ämter behielt er auch im Preuß. Landtag bei.
P., der wohl auf keinem Katholikentag fehlte und dessen Zentralkomitee seit seiner Gründung 1898 angehörte, präsidierte den Katholikentagen in Mainz (1892) und Regensburg (1904). Auch in mehreren kath. Vereinigungen spielte er eine führende Rolle: So gehörte er 1882 zu den Gründern des „Kath. Juristenvereins“, der 1907 unter seiner Leitung mit der „Sektion für Rechts- und Sozialwissenschaft“ der Görresgesellschaft verschmolzen wurde, und bekleidete Führungspositionen im „Volksverein für das kath. Deutschland“, im „Augustinusverein zur Pflege der kath. Presse“, im „Albertus-Magnus-Verein“ zur Förderung unbemittelter Studenten sowie im CV-Altherrenbund. Außerdem war er Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, der Berliner Zeitung „Germania“ und der „Schles. Volkszeitung“. Als langjähriger fürstbischöfl. Konsistorialrat (1882–1914), der sich bereits durch seine Dissertation in das Kirchenrecht eingearbeitet hatte, beriet er die Breslauer Fürstbischöfe →Robert Herzog (1823–86) und →Georg Kardinal v. Kopp (1837–1914) in Rechtsfragen. Da er aus einem Grenzland kam, mit dem er sich zeitlebens eng verbunden fühlte, war er von starkem Patriotismus beseelt, was sich z. B. in einer strikten Ablehnung des Versailler Vertrags manifestierte. P., der erst wenige Monate vor seinem Tod den Fraktionsvorsitz abgab, verkörperte als „Zentrumspatriarch“ wie kaum ein anderer die Kontinuität des politischen Katholizismus in Preußen vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik.|
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Auszeichnungen
Dr. theol. h. c. (Breslau 1911);
Geh. JR;
päpstl. Geheimkämmerer. -
Werke
Die Bedeutung d. Beweises durch Indizien im kanon. Ger.verfahren, 1876;
Vierzig J. Zentrum, 1911 (mit G. v. Hertling u. a.);
zahlr. Btrr. u. a. in: Archiv f. kath. Kirchenrecht. -
Literatur
FS F. P. z. 70. Geb.tag, 1923;
K. Beyerle, in: Jber. d. Görres-Ges. 1930/31, 1932, S. 84-86;
G. Webersinn, in: Jb. d. Schles. Friedrich-Wilhelms-Univ. zu Breslau 13, 1968, S. 232-83;
ders., in: Archiv f. schles. KGesch. 27, 1969, S. 130-46, 29, 1971;
H. Neubach, in: Zeitgesch. in Lb. 1, hg. v. R. Morsey, 1973, S. 113-28 (L, P);
ders., Parteien u. Politiker in Schlesien, 1988;
A. H. Leugers-Scherzberg, F. P., 1990 (P);
B. Mann, Biogr. Hdb. f. d. preuß. Abg.-haus 1867-1918, 1988 (auch zu Wilhelm);
G. Schoelen. Bibliogr.-hist. Hdb. d. Volksver. f. d. kath. Dtld., 1988, S. 440-57 (W, L). -
Autor/in
Helmut Neubach -
Zitierweise
Neubach, Helmut, "Porsch, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 637-638 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118928708.html#ndbcontent