Arnoldi, Bartholomäus
- Lebensdaten
- um 1465 – 1532
- Geburtsort
- Usingen
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Philosoph ; katholischer Theologe ; Augustiner ; Logiker ; Theologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118847988 | OGND | VIAF: 72191607
- Namensvarianten
-
- Usingen (genannt)
- Usingensis (genannt)
- Bartholomaeus Arnoldi
- Bartholomäus, Arnoldi
- Arnoldi Bartholomäus
- Usingensis, Bartholomäus (genannt)
- Arnoldi, Bartholomäus
- Usingen (genannt)
- usingen
- Usingensis (genannt)
- usingensis
- Bartholomaeus Arnoldi
- Bartholomäus, Arnoldi
- Arnoldi Bartholomäus
- Usingensis, Bartholomäus (genannt)
- usingensis, bartholomäus
- Arnoldi, Bartholomäus
- Aernouts, Barthélemy
- Arnoldi de Usingen, Bartholomaeus
- Arnoldi, Bartholomaeus
- Arnoldi, Bartholomaeus, Usingensis
- Arnoldus, Bartholomaeus
- Arnoudts, Bartholomaeus
- Bartholomaeus Arnoldus, Usingensis
- Bartholomaeus Arnoldus, de Usingen
- Bartholomaeus de Usingen
- Bartholomaeus, Arnoldi
- Bartholomaeus, de Usingen
- Bartholomäus, Arnoldi
- Bartholomeus Arnoldus, de Usingen
- Bartholomeus, de Usingen
- Usingen, Bartholomaeus Arnoldi de
- Usingen, Bartholomaeus Arnoldus de
- Usingen, Bartholomaeus de
- Usingen, Bartholomäus von
- Usingen, Bartholomeus
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Arnoldi, Bartholomäus
Philosoph und katholischer Theologe, * um 1465 Usingen (daher auch Usingen oder Usingensis genannt), † 9.9.1532 Würzburg.
-
Genealogie
V Arnold, Weber (?);
B Lorenz Arnoldi († 1521), Professor an der Universität Erfurt. -
Biographie
Seit 1484 studierte A. an der Universität Erfurt, wurde dort 1491 Magister, lehrte danach 30 Jahre hindurch Philosophie und zählte auch Luther zu seinen Schülern. A. war Aristoteliker, doch stützte er sich besonders auch auf Ockham, Gregor von Rimini, →Marsilius von Padua, Buridan, Pierre d'Ailly u. a. Unter dem Einfluß Luthers trat er 1512 in den Augustiner-Orden ein. 1514 erfolgte seine Promotion zum Dr. theol., ohne daß er deshalb seine Lehrtätigkeit in der Artistenfakultät abbrach. Nach der Umformung der Universität durch →Justus Jonas zog er sich allmählich von seiner Lehrtätigkeit zurück. Besonders seit 1522 in seiner Eigenschaft als Domprediger, aber auch in vielen Schriften, war er ein entschiedener Gegner Luthers, der mehrmals vergeblich versuchte, seinen alten Lehrer zu gewinnen. So stark A. die katholische Lehre verteidigte, so eindeutig verurteilte er auch die Mißstände in der Kirche, die er z. T. darauf zurückführte, daß man dem Studium des Rechts gegenüber dem der Theologie weithin den Vorzug gegeben hatte. 1525 mußte A. Erfurt verlassen und begab sich nach Würzburg, wo er Berater des Bischofs Konrad von Thüngen wurde. 1530 begleitete er diesen auf den Reichstag nach Augsburg und hatte dort mit anderen katholischen|Theologen die Confessio Augustana zu prüfen.
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Werke
Auszug aus d. ungedr. Schr. De Sacramentis unter d. Titel Polemica de SS. Eucharistiae Sacramento, hrsg. v. D. Duijnstee, 1903;
Verz. in: H. J. Wetzer u. B. Welte, Kirchenlex. I, ²1882. -
Literatur
ADB II (unter Bartholomäus);
N. Paulus, Der Augustiner B. A. v. Usingen, in: Straßburger theolog. Stud. I/3, 1893;
D. Duijnstee, M. Luther in d. Kritik, 1927, S. 88 f.;
N. Häring, Die Theol. d. Erfurter Augustiner-Eremiten B. A., 1939;
O. Müller, Die Rechtfertigungslehre nominalist. Reformationsgegner, B. A. v. Usingen u. Kaspar Schatzgeyer üb. Erbsünde, erste Rechtfertigung u. Taufe, 1940;
Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques IV, 1930, S. 585 f. (W);
LThK; s. a.
F. W. E. Roth, Zur Bibliogr. d. B. A. v. Usingen, in: Neuer Anz. f. Bibliogr. u. Bibl.wesen 47, 1886, S. 353-68;
Schottenloher I;
G. Wolff, Bücherkde. d. fränk. Gesch., H. 1, 1937. -
Autor/in
Wilfrid Trusen -
Zitierweise
Trusen, Winfried, "Arnoldi, Bartholomäus" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 388-389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118847988.html#ndbcontent
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Bartholomaeus Arnoldi
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Biographie
Bartholomaeus Arnoldi, gebürtig aus Usingen im Nassauischen, daher Usingensis genannt; † 1532 zu Erfurt. Er trat in den Augustinerorden, studirte zu Erfurt, wurde 1491 Magister und bald darauf Professor der Philosophie. Später ging er zum Lehramt der Theologie über, nachdem er 1514 Dr. der Theologie geworden war. Er hatte in seinem Kloster die Bekanntschaft Luther's gemacht und hielt mit ihm bis 1518 Freundschaft, dann aber widersetzte er sich aufs heftigste der Einführung der Reformation in Erfurt und schrieb dagegen mehrere heftige Streitschriften. 1526 ging er nach Würzburg und war in Begleitung des Bischofs von Würzburg 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg gegenwärtig. Dann kehrte er nach Erfurt zurück, wo er hochbetagt gestorben ist. Seine theologischen und philosophischen Schriften s. bei Jöcher Bd. IV. 1747, v. Usingensis. B. ist in der Geschichte der Logik nennenswerth. Er schrieb ein „Compendium der Logik" und „Exercitia zum aristotelischen Organon“, deren verschiedene Ausgaben und Titel bei Prantl „Geschichte der Logik im Abendland“ Bd. IV. S. 243—44. Anm. 395 und 396 verzeichnet sind. Nähere Angaben über den Inhalt dieser und anderer auf die aristotelische Logik bezüglichen Schriften Usingens finden sich in Jürgens' Leben Luther's Bd. I. 431 ff. Ueber seine theologischen Streitschriften gegen Luther vgl. auch Werner, Gesch. d. apol. u. polem. Litt. IV. 49. 115. 128. —
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Autor/in
Richter. -
Zitierweise
Richter, "Arnoldi, Bartholomäus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118847988.html#adbcontent