Hefner-Alteneck, Friedrich von
- Lebensdaten
- 1845 – 1904
- Geburtsort
- Aschaffenburg
- Sterbeort
- Berlin-Biesdorf
- Beruf/Funktion
- Elektrotechniker ; Ingenieur
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118773615 | OGND | VIAF: 30332803
- Namensvarianten
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- Hefner-Alteneck, Friedrich Franz Heinrich Philipp
- Hefner-Alteneck, Friedrich von
- Hefner-Alteneck, Friedrich Franz Heinrich Philipp
- Alteneck, Friedrich von Hefner-
- Hefner Alteneck, Friedrich von
- Hefner-Alteneck, Friedrich Franz Heinrich Philipp von
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Genealogie
V →Jak. Heinrich (s. 2);
⚭ München 1884 Johanna (1864–1935, ev.), T d. Malers →Carl v. Piloty († 1886);
2 S (jung †), 3 T. -
Biographie
Nach Schulbesuch in München bezog H. die dortige Technische Hochschule und ging später nach Zürich, wo G. Zeuner auf ihn aufmerksam wurde. Auf der Weltausstellung in Paris 1867 von den Erzeugnissen der Firma Siemens & Halske beeindruckt, bewarb er sich dort um eine Stelle als Konstrukteur, aber es gelang ihm nur, als Arbeiter bei der Firma unterzukommen. Noch im gleichen Jahre kam er jedoch auf Zeuners Empfehlung in das Konstruktionsbüro. 1872 wurde er Assistent, 1877 Vertreter des Büroleiters, schließlich 1880 Prokurist. Als Werner von Siemens 1889 das Geschäft seinen Söhnen überließ, schied H. mit vollem Gehalt als Pension aus der Firma aus. 1897 wurde er Aufsichtsratsmitglied der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG).
H. war zu seiner Zeit einer der besten Konstrukteure und zählte zu den bedeutendsten Erfindern der damals noch jungen Elektrotechnik. Eine hohe mathematisch-theoretische Begabung besaß er ebensowenig wie die Veranlagung zum kaufmännischen Unternehmer. Aber er hatte ein gutes konstruktives Gefühl, und seine Erfindungen bewiesen einen sicheren Blick für entscheidende Fortschritte auf allen Zweigen der Elektrotechnik. 1873 gelang ihm der sogenannte Dosenschreiber, eine Art Schreibmaschine, welche die gedrückten Buchstaben in Morsezeichen umwandelte. Weitere Erfindungen auf dem Gebiete der Telegraphie und der Zeichenübermittlung (wie Schiffstelegraphen und Pegelübertragungen) schlossen sich an. Von nachhaltiger Wirkung war die Erfindung des Trommelankers für elektrische Maschinen (1872), der auch heute noch in verbesserter Form bei allen elektrischen Maschinen mit Kommutator gebraucht wird. Besondere Bedeutung gewann auch das Riemendynamometer, mit welchem die von einem Treibriemen übertragene Leistung unmittelbar gemessen werden konnte. Als „Differentialbogenlampe“ konstruierte er 1878 die erste Bogenlampe, deren Regler erlaubte, mehrere Lichtbögen in einem Stromkreis gleichzeitig zu betreiben. Um genau vergleichbare Beleuchtungsmessungen durchführen zu können, schlug er 1889 eine Amylacetatlampe mit einer Dochtstärke von 8 mm und einer Flammenhöhe von 40 mm als Maßeinheit für die Lichtstärke vor, welche als „Hefnerkerze“ 1897-1941 gebraucht wurde. Ganz aus seinem früheren Wirkungskreis heraus fällt die Erfindung einer Zeigerschreibmaschine 1903, welche unter dem Namen „Mignon“ von der AEG gebaut wurde. H.s Leistungen sind mit dem Angeführten noch keineswegs erschöpft. In seinen späteren Lebensjahren bemühte er sich zum Beispiel um eine Reform des Deutschen Patentgesetzes.|
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Auszeichnungen
Goldene Medaille d. elektrotechn. Ausstellung Paris (1881), Dr. h. c. (München 1897), Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Berlin.
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Werke
u. a. Antrittsrede, in: SB d. kgl. preuß. Ak. d. Wiss. z. Berlin 34, 1901, S. 754;
Vorschläge z. Reform unseres Patentgesetzes, in: Gewerbl. Rechtsschutz u. Urheberrecht 7, 1902, Nr. 4. -
Literatur
R. Piloty, in: Ll. aus Franken I, 1919, S. 161-68 (W);
Männer d. Technik, 1925;
F. Heintzenberg, F. v. H.-A., 1951 (P);
Pogg. III-V. -
Autor/in
Adolf Wißner -
Zitierweise
Wißner, Adolf, "Hefner-Alteneck, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 203-204 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773615.html#ndbcontent