Egen von Bamberg
- Lebensdaten
- erwähnt vermutlich 1320 oder 1340 , gestorben 1. Hälfte 14. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Minnesänger ; Minnesänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118681680 | OGND | VIAF: 50019426
- Namensvarianten
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- Bamberg, Egen von
- Bamberg, Egon von
- Egon von Bamberg
- Egen von Bamberg
- Bamberg, Egen von
- Bamberg, Egon von
- Egon von Bamberg
- Egen, von Bamberg
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Egen von Bamberg
Dichter, 1. Hälfte 14. Jahrhundert (?).
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Biographie
E. bezeichnet sich selbst als „meister Egen“, führt also wie die Meistersinger den Meistertitel in bürgerlichem Stolz auf Belesenheit und Lateinkenntnisse. In der allegorischen Dichtung „Die Minneburg“ (gegen 1340 ?) wird E. „von babenberc der wîse man“ genannt; demnach war er in Bamberg beheimatet. Solange er Bamberg nicht verließ, bestand kein Anlaß, dem Rufnamen den Heimatort beizufügen. Sonst wissen wir von E. nichts; die Annahme, er habe 1320-40 gedichtet, beruhte auf der irrtümlichen Zuschreibung der „Minneburg“. – Von E.s Dichtung sind zwei Minnereden in einer Handschrift des 15. Jahrhunderts (Codex germanicus Monacensis 714, bl. 161v-170r) erhalten, „Klage der Minne“ (218 Verse) und „Das Herz“ (138 Verse). Sie zeigen die herkömmlichen Motive der Minnelyrik und -allegorik, jedoch im manierierten „geblümten Stil“, das heißt in überraschenden Vergleichen, Metaphern und Wortspielen. Dieser Stil, der in der religiösen Metaphorik wurzelt und vom sogenannten „dunklen Stil“ Wolframs von Eschenbach angeregt wurde, beginnt mit →Konrad von Würzburg. Er gipfelt, durch Häufungen, Spitzfindigkeit und oft unter Vernachlässigung des Inhaltlichen übersteigert, in E.s Minnereden und in der umfangreichen „Minneburg“, in der E. als unerreichtes Vorbild gepriesen wird.
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Literatur
ADB II (unter Bamberg); G. Ehrismann, Unteres, üb. d. mittelhochdt. Gedicht v. d. Minneburg, in: Btrr. z. Gesch. d. dt. Sprache 22, 1897, S. 257-341, darin zu E. S. 329-32;
O. Mordhorst, E. v. B. u. d. geblümte Rede, = Berliner Btrr. z. germ. u. roman. Philol. 43, 1911 (nebst Textabdruck);
Ehrismann II, 2; ders., in: Vf.-Lex. d. MA I, Sp. 506 f. (L). -
Autor/in
Hellmut Rosenfeld -
Zitierweise
Rosenfeld, Hellmut, "Egen von Bamberg" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 324 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681680.html#ndbcontent
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Bamberg, Egen von
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Biographie
Bamberg: Egen v. B., lebte im 14. Jahrhundert und verfaßte zwei Minnegedichte allegorisch-erotischen Inhalts, das eine „Die Klage der Minne“, das andere „Das Herz“, beide sehr schwülstig und in übertriebener Weise nach Bildern haschend. Ihn rühmt das auch noch dem 14. Jahrhundert angehörige Gedicht eines anonymen Verfassers von der Minneburg, als einen Meister der Kunst, und ahmte ihm in Schwulst und Geschmacklosigkeit nach.
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Literatur
Docen, im Altd. Museum I. 153. — v. d. Hagen, Grundriß. S. 442.
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Autor/in
K. Bartsch. -
Zitierweise
Bartsch, Karl, "Egen von Bamberg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 36 unter Bamberg, Egon von [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681680.html#adbcontent