Bonhoeffer, Karl

Dates of Life
1868 – 1948
Place of birth
Neresheim bei Nördlingen
Place of death
Berlin
Occupation
Psychiater ; Arzt
Religious Denomination
evangelisch-lutherisch
Authority Data
GND: 118661442 | OGND | VIAF: 27865188
Alternate Names

  • Bonhoeffer, Karl Ludwig
  • Bonhoeffer, Karl
  • Bonhoeffer, Karl Ludwig
  • Bonhoeffer, Carl
  • Bonhoeffer, Carl Ludwig

Linked Services

Relations

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Bonhoeffer, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661442.html [01.02.2025].

CC0

  • Bonhoeffer, Karl Ludwig

    1868 – 1948

    Psychiater, Neurologe

    Karl Bonhoeffer befreite mit seinen klinisch-hirnlokalisatorischen Arbeiten die Psychiatrie von mystisch-romantischen Einflüssen. Mit seiner Beschreibung der symptomatischen Psychosen und des akuten exogenen Reaktionstyps auf der Basis klinisch-empirischer Forschung legte er den Grundstein für eine neue nosologische Ordnung psychiatrischer Syndrome.

    Dates of Life

    Geboren am 31. März 1868 in Neresheim bei Nördlingen
    Gestorben am 4.  Dezember 1948 in Berlin
    Grabstätte Waldfriedhof Heerstraße, Ehrengrab, Abt. II W 12-286/287 in Berlin-Westend
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Karl Bonhoeffer, Imago Images (InC)
    Karl Bonhoeffer, Imago Images (InC)
  • 31. März 1868 - Neresheim bei Nördlingen

    1869 - Heilbronn

    Übersiedlung

    1874 - 1878 - Heilbronn; seit 1878 Ravensburg

    Schulbesuch

    1878 - 1886 - Tübingen

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Gymnasium

    1886 - 1887 - Stuttgart

    Militärdienst

    Regiment 125

    1887 - 1892 - Tübingen; 1889/90 Berlin; 1890 München; seit 1890 Tübingen

    Studium der Humanmedizin

    Universität

    1892 - Tübingen

    Approbation

    1892 - Tübingen

    Promotion (Dr. med.)

    Universität

    1892 - Heidenheim

    Oberamtsarztvertretung

    1893 - 1898 - Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen)

    Psychiatrische Klinik

    1897 - Breslau

    Habilitation für Medizin

    Universität

    1898 - 1903 - Breslau

    Leiter

    Beobachtungsstation für geisteskranke Gefangene

    1903 - Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland)

    ordentlicher Professor für Psychiatrie

    Universität

    1904 - Heidelberg

    ordentlicher Professor für Psychiatrie

    Psychiatrische Klinik der Universität

    1904 - 1912 - Breslau

    ordentlicher Professor für Psychiatrie und Neurologie; Direktor

    Psychiatrische und Nervenklinik der Universität

    1912 - 1938 - Berlin

    ordentlicher Professor für Psychiatrie und Neurologie; Direktor (1921/22 Dekan)

    Klinik für Psychische und Nervenkrankheiten und Poliklinik für Nervenkrankheiten an der Königlichen Charité der Universität

    1946 - 1948 - Berlin

    Dirigierender Arzt

    Wittenauer Heilstätten

    4.  Dezember 1948 - Berlin

    Bonhoeffer besuchte seit 1874 die Schule in Heilbronn, ab 1878 in Ravensburg und Tübingen, wo er 1886 sein Abitur erhielt. Nach dem Militärdienst in Stuttgart studierte er seit 1887 Medizin an den Universitäten in Tübingen, Berlin (1889/90) und München (1890). 1892 erhielt er seine Approbation und wurde in Tübingen bei Paul Grützner (1847–1919) mit einer Dissertation über physiologische dünn- und dickfaserige Muskeln bei Amphibien zum Dr. med. promoviert. Im selben Jahr als Arztvertretung in Heidenheim tätig, erhielt er 1893 eine Assistentenstelle als Leiter einer Station mit an progressiver Paralyse durch Syphilis Erkrankten bei Carl Wernicke (1848–1905), Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität in Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen), den er über Grützner kannte. In Breslau lernte er Wernickes neuartige Denk- und Arbeitsweise kennen, die ihm 1874 mit der Beschreibung der sensorischen Aphasie, einer Störung des Sprachverständnisses, und ihrer Lokalisation im Temporallappen des Gehirns Weltruhm einbrachte. In der Folge bestimmte die Zuordnung psychopathologischer Symptome auf der Basis krankhafter Störungen der Assoziationsbahnen des Zentralnervensystems auch sein Verständnis von Geisteskrankheiten und neurologischen Erkrankungen.

    Bonhoeffer habilitierte sich 1897 in Breslau mit einer Arbeit zum „Geisteszustand des Alkoholdeliranten“ für Medizin. Im selben Jahr legte er mit einer Abhandlung über die Lokalisation von choreatischen Bewegungen in der von Wernicke und Theodor Ziehen (1862–1950) gegründeten „Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie“ seinen Grundstein für experimentell-klinische Arbeit in der Psychiatrie und Neurologie. Anhand der Krankengeschichte einer 55jährigen Patientin, die an choreatischen Bewegungsstörungen verstorben war, und des Befunds der von Bonhoeffer vorgenommenen Gehirnsektion wies er nach, dass ein Tumor im Kleinhirnschenkel, ein bis dahin unbekanntes Bahnsystem zwischen Kleinhirn und Stammhirn – ein Bindearm –, und nicht die Hirnrinde die Ursache dieser extrapyramidalen Symptome war (heute als Bindearmchorea bezeichnet). Seit 1898 wirkte er als Privatdozent und Gefängnispsychiater für „geisteskranke Gefangene“ in Breslau.

    Zum 1. Oktober 1903 wurde Bonhoeffer auf den Lehrstuhl für Psychiatrie an die Universität in Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland), zum Wintersemester 1904 als Nachfolger Emil Kraepelins (1856–1926) in derselben Funktion an die Psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg berufen. Im Oktober 1904 folgte er Wernicke als Professor für Psychiatrie und Neurologie sowie als Direktor der Königlichen Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Breslau. 1910 erschien die sich als Standardwerk etablierende Monografie „Die symptomatischen Psychosen“. Die später auch als exogene oder organische bezeichneten Psychosen treten im Gefolge von akuten Infektionen und inneren Erkrankungen auf und sind von endogenen Psychosen (Schizophrenien), aktuell primäre psychische Störungen, zu unterscheiden.

    Zum 1. April 1912 wurde Bonhoeffer an die Charité in Berlin berufen, wo er bis 1938 als Klinikleiter und Professor für Psychiatrie und Neurologie sowie als Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenkrankheiten wirkte. 1921 eröffnete er eine Kinder-Kranken- und Beobachtungsstation mit heilpädagogischem Charakter in Anlehnung an die in Deutschland bereits 1917 in Heidelberg und 1920 in Tübingen etablierten Abteilungen. Der Ausbau einer histologischen Abteilung zum Neuropathologischen Labor 1924 stand im Zusammenhang mit dem Eintritt von Hans Gerhard Creutzfeldt (1885–1964) in die Nervenklinik und dessen Forschungen zu Erkrankungen des Zentralnervensystems. Er wurde später Bonhoeffers Stellvertreter.

    Bis 1938 gab Bonhoeffer die „Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie“ und deren Beihefte heraus und verfasste Gutachten wie 1923 über „Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“ und 1924 über „Die Unfruchtbarmachung der geistig Minderwertigen“, in denen er u. a. empfahl, dass „die eugenische Unfruchtbarmachung von Staats wegen nur in Betracht kommen kann für solche krankhaften Zustände, deren vererbbare Natur feststeht“ (S. 798). 1934 attestierte er mit Jürg Zutt (1893–1980), dass der vermeintliche Reichstagsbrandstifter Marinus van der Lubbe (1909–1934) voll zurechnungsfähig sei.

    Bonhoeffer, der keiner NS-Organisation angehörte, war Mitglied des Erbgesundheitsobergerichts und organisierte an seiner Klinik im Zusammenhang mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ 1934 und 1936 erbbiologische Kurse. Jüdische Mitarbeiter, u. a. Herta Seidemann (1900–1984), Paul Jossmann (1891–1978) und Franz Kramer (1878–1967), denen nach dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ die Lehrbefugnis entzogen wurde, fanden durch Empfehlungsschreiben und weitere Aktivitäten Bonhoeffers Unterstützung. Als 1935 der Deutsche Verein für Psychiatrie, den Bonhoeffer seit 1920 bis 1934 – mit zwei Unterbrechungen 1923/24 und 1930/31 – als Vorsitzender geleitet hatte, zwangsweise mit der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte zur Gesellschaft deutscher Neurologen und Psychiater zusammengeschlossen und das Führerprinzip durchgesetzt wurde, berief man Ernst Rüdin (1874–1952) zum neuen „Reichsleiter“.

    Als man 1957 54 Gutachten zu Sterilisationsfragen, die zwischen dem 11. Februar 1939 und dem 19. Dezember 1941 erstellt worden waren und die dem bereits emeritierten Bonhoeffer nochmals als Gutachter vorlegt wurden, in der Wittenauer Klinik fand, folgte eine breite, auch konträre Auseinandersetzung mit Bonhoeffers Ansichten zur Erblichkeit von Schizophrenie, manisch-depressivem Irresein, Epilepsie und angeborenem Schwachsinn. Auch wenn er in manchen Fällen die Durchführung der Zwangssterilisation befürwortet hatte, bewahrte er sich eine kritisch-abwägende Haltung.

    Obwohl im Januar 1946 vom Präsidenten der Deutschen Verwaltung und Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone als ordentlicher Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin bestätigt, wurde Bonhoeffer hier nicht mehr tätig, sondern arbeitete seit April 1946 bis 1948 als dirigierender Arzt in den Wittenauer Heilstätten, die 1957 in Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik umbenannt wurden.

    Bonhoeffer, der die Einheit von Psychiatrie und Neurologie sowohl in seinen Publikationen als auch seinen Vorlesungen betonte, erfuhr weltweite Anerkennung und gilt als Nestor der deutschen Psychiatrie und Neurologie. Die in seiner Klinik ausgebildeten Persönlichkeiten werden als Zweite Berliner Schule bezeichnet und umfassten neben Kramer und Seidemann u. a. Franz Josef Kallmann (1897–1965), Hans Pollnow (1902–1943), Heinrich Scheller (1901–1972), Heinrich Schulte (1898–1983) und Rudolf Thiele (1888–1960).

    1920–1934 Vorsitzender des Deutschen Vereins für Psychiatrie
    1920–1938 Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenkrankheiten (seit 1933 Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie) (1941 Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender)
    1943 Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
    1948 Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie, Berlin-Ost
    1957 Wittenauer Heilstätten, Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik
    1980–1989 Karl-Bonhoeffer-Medaille der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR (jährlich)
    1987 Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus, Berlin-Charlottenburg (ehemaliges Wohnhaus)
    Ehrenmitglied der Royal Society of Medicine, London
    Ehrenmitglied des Wiener Vereins für Psychiatrie und Neurologie
    Ehrenmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie
    Bonhoefferweg, Charité, Berlin

    Nachlass:

    Archiv der Humboldt-Universität Berlin. (u. a. Bibliografie von 1936).

    Weitere Archivmaterialien:

    Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin Rep. 76, Tit. 1, Nr. 4, Bd. III, Bl. 345 ff.; Rep. 76, Tit. 4, Nr. 46, Bd. 19, Bl. 522–528 u. Rep. 46, Tit. 23, LiHA, 128 a I, Bl. 96,97. (Korrespondenzen)

    Archiv des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie München, Sammlung Kreuter. (Bibliografie)

    Privatbesitz.

    Monografien:

    Der Geisteszustand des Alkoholdeliranten. Klinische Untersuchungen, 1897. (Habilitationsschrift)

    Die akuten Geisteskrankheiten der Gewohnheitstrinker. Eine klinische Studie. 1901.

    Klinische Beiträge zur Lehre von den Degenerationserkrankungen, 1906.

    Die symptomatischen Psychosen im Gefolge von akuten Infektionen und inneren Erkrankungen, 1910.

    Die akuten und chronischen choreatischen Erkrankungen und die Myoklonien, 1936.

    Artikel:

    Über einige physiologische Eigenschaften dünn- und dickfaseriger Muskeln bei Amphibien, in: Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Thiere 47 (1890), S. 125–146. (Diss. med.)

    Ein Beitrag zur Localisation der choreatischen Bewegungen, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 1 (1897), S. 6–41.

    Zur Kenntnis des großstädtischen Bettel- und Vagabundentums. 1. Beitrag, in: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft 21 (1900), S. 1–65 u. 2. Beitrag: Prostituierte, in: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft 23 (1903), S. 106–120.

    Casuistische Beiträge zur Aphasielehre. in: Archiv für Psychiatrie 37 (1903), S. 464–497 u. 800–825.

    Zur Frage der Klassifikation der symptomatischen Psychosen, in: Berliner Klinische Wochenschrift 45 (1908), S. 2257–2261.

    Die symptomatischen Psychosen im Gefolge von akuten Infektionen und inneren Erkrankungen, in: Gustav Aschaffenburg (Hg.), Handbuch der Psychiatrie, 3. Abteilung, 1. Hälfte, 1911, S. 1–118.

    Über die Bedeutung der psychiatrischen Untersuchungsmethodik für die allgemeine ärztliche Ausbildung (Antrittsvorlesung), in: Berliner Klinische Wochenschrift 49 (1912), S. 925–927.

    Bemerkungen zu der Frage der Einführung der verminderten Zurechnungsfähigkeit, in: Charité-Annalen 37 (1913), S. 101–109.

    Die exogenen Reaktionstypen, in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 58 (1917), S. 58–70.

    Über die Bedeutung der Kriegserfahrungen für die allgemeine Psychopathologie und Ätiologie der Geisteskrankheiten, in: Otto von Schjerning (Hg.), Handbuch der ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914/1918, Bd. 4: Geistes- und Nervenkrankheiten, hg. v. Karl Bonhoeffer, 1922, S. 1–44.

    Zur Klinik und Lokalisation des Agrammatismus und der Rechts-Links-Desorientierung, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 54 (1923), S. 11–42.

    Die Unfruchtbarmachung der geistig Minderwertigen, in: Klinische Wochenschrift 3 (1924), S. 798–801.

    Klinisch-anatomische Beiträge zur Pathologie des Sehhügels und der Regio subthalamica, I. Mitteilung: Ein Sehhügelherd, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 67 (1928), S. 253–271 u. II. Mitteilung: Subthalamische Herde mit Hemichorea, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 77 (1930), S. 127–143.

    Karl Bonhoeffer/Jürg Zutt, Über den Geisteszustand des Reichstagsbrandstifters Marinus van der Lubbe, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 89 (1934), S. 185–213.

    Die Geschichte der Psychiatrie in der Charité im 19. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Neurologie und Psychiatrie 168 (1940), S. 37–64.

    Ein Rückblick auf die Auswirkungen und die Handhabung des nationalsozialistischen Sterilisationsgesetzes, in: Nervenarzt 20 (1949), S. 1–5.

    Führerpersönlichkeit und Massenwahn. Manuskript aus dem Jahre 1947, in: Jürg Zutt/Erwin Straus/Heinrich Scheller (Hg.), Karl Bonhoeffer zum 100. Geburtstag am 31. März 1968, 1969, S. 108–114.

    Bibliografie:

    Heinrich Scheller, Zur Bibliographie Karl Bonhoeffers (1868–1948), in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 211 (1968), S. 470–474.

    Monografien und Sammelbände:

    Gerd Wunder/Hans-Christian Brandenburg, Die Ahnenliste Dietrich Bonhoeffers und seiner Geschwister. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des Herold zu Berlin 1869–1969, 1970.

    Sabine Leibholz-Bonhoeffer, Vergangen, erlebt, überwunden. Schicksale der Familie Bonhoeffer, 1976.

    Klaus-Jürgen Neumärker, Karl Bonhoeffer. Leben und Werk eines deutschen Psychiaters und Neurologen in seiner Zeit, 1990, erw. Neuaufl. u. d. T. Karl Bonhoeffer. Biografie, 2017. (P)

    Uwe Gerrens, Medizinisches Ethos und theologische Ethik. Karl und Dietrich Bonhoeffer in der Auseinandersetzung um Zwangssterilisation und „Euthanasie“ im Nationalsozialismus, 1996. (Onlineressource)

    Dag Moskopp/Dorothea Jäkel (Hg.), Karl Bonhoeffer. Ein Nervenarzt, Vorträge zum 60. Todestag, 2009.

    Aufsätze:

    Christel Heinrich Roggenbau, Über die Krankenbewegung an der Berliner Universitäts-Nervenklinik in den Jahren 1933–1945, in: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie 1 (1949), S. 129–133.

    Heinrich Scheller, Zur Geschichte der Psychiatrie an der Berliner Universität. Erinnerungen an Karl Bonhoeffer, in: Hans Leusink/Eduard Neumann/Georg Kotowski (Hg.), Gedenkschrift der Freien Universität Berlin zur 150. Wiederkehr des Gründungsjahres der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Bd. 2, 1960, S. 290–311.

    Werner Scheid, Die Lehre von den „exogenen Reaktionstypen“ vor einem halben Jahrhundert und heute, in: Heinrich Kranz (Hg.), Psychopathologie heute, 1962, S. 205–211.

    Martin Schrenk, Drei Centenarien. Griesinger – Bonhoeffer. Das „Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten“ 1868–1968, in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 211 (1968), S. 219–233.

    Hans Hoff/Paul Berner, Die Bedeutung der exogenen Reaktionstypen Bonhoeffers für die moderne Psychiatrie, in: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie 21 (1969), S. 51–55.

    Klaus-Jürgen Neumärker, Karl Bonhoeffer und die Stellung der symptomatischen Psychosen – Organische Psychosen in Klinik und Forschung, in: Nervenarzt 60 (1989), S. 593–602.

    Michael Seidel/Klaus Jürgen Neumärker, Karl Bonhoeffer und das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14.07.1933, in: Samuel Rapoport/Achim Thom (Hg.), Das Schicksal der Medizin im Faschismus, hg. v. d. Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (Berlin-West), 1989, S. 196–200.

    Michael Seidel/Klaus Jürgen Neumärker, Karl Bonhoeffer und seine Stellung zur Sterilisationsgesetzgebung, in: Totgeschwiegen 1933–1945, Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten, seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, 1989, S. 269–282.

    Peter Tuch, Heilig oder unheilvoll? Karl Bonhoeffer und die „Rassenhygiene“, in: Deutsches Ärzteblatt 86 (1989), S. 1363–1366.

    Uwe Gerrens, Zum Karl-Bonhoeffer-Gutachten vom 30. März 1933 im Reichstagsbrandprozess, in: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 1991 (1992), S. 45–116.

    Franz Kohl, Karl Bonhoeffer (1868–1948). Systematiker der exogenen oder Symptomatischen Psychosen, in: Nervenheilkunde 16 (1997), S. 49–53.

    Uwe Gerrens, Psychiater unter der NS-Diktatur. Karl Bonhoeffers Einsatz für rassisch und politisch verfolgte Kolleginnen und Kollegen, in: Fortschritte der Neurologie und Psychiatrie 69 (2001), S. 330–339. (Bibliografie)

    Klaus-Jürgen Neumärker, Karl Bonhoeffers Entscheidungen zur Zwangssterilisation und Euthanasie. Versuch einer ethischen Beurteilung unter Berücksichtigung D. Bonhoeffers, in: Christof Gestrich/Johannes Neugebauer (Hg.), Der Wert menschlichen Lebens, Medizinische Ethik bei Karl Bonhoeffer und Dietrich Bonhoeffer, 2006, S. 33–65.

    Volker Roelcke, Politische Zwänge und individuelle Handlungsspielräume. Karl Bonhoeffer und Maximinian de Crinis im Kontext der Psychiatrie im Nationalsozialismus, in: Sabine Schleiermacher/Udo Schagen (Hg.), Die Charité im Dritten Reich, 2008, S. 67–84.

    Lexikonartikel:

    Georg Stertz, Art. „Karl Bonhoeffer“, in: Kurt Kolle (Hg.), Große Nervenärzte, Bd. 1, 21970, S. 17–26.

    Uwe Gerrens, Art. „Karl Bonhoeffer“, in: Maria Magdalena Rückert (Hg.), Württembergische Biographien 1 (2006), S. 26–29. (Onlineressource)

    Nachrufe:

    Robert Gaupp, Karl Bonhoeffer, in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 161 (1949), S. 1–7.

    Paul Jossmann, Karl Bonhoeffer, in: American Journal of Psychiatry 106 (1949), S. 158–160.

    Christel Heinrich Roggenbau, Karl Bonhoeffer zum Gedächtnis, in: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie 1 (1949), S. 225–230.

    Festschrift:

    Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 99 (1938).

    Fotografie, um 1928, Humboldt-Universität Berlin. (weiterführende Informationen)

    Karl-Bonhoeffer-Büste, 1957, Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Wittenau. (gestohlen)

    Bonhoeffer-Büste, Konferenzraum der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité, Berlin. (gestohlen)

  • Author

    Klaus-Jürgen Neumärker (Berlin)

  • Citation

    Neumärker, Klaus-Jürgen, „Bonhoeffer, Karl“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2025, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118661442.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA