Schelkle, Karl Hermann
- Lebensdaten
- 1908 – 1988
- Geburtsort
- Steinhausen/Rottum (Kreis Biberach)
- Sterbeort
- Tübingen
- Beruf/Funktion
- katholischer Theologe ; Pfarrer ; Neutestamentler ; Hochschullehrer
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 118606972 | OGND | VIAF: 40171116
- Namensvarianten
-
- Schelkle, Karl Hermann
- Schelkle, Charles-H.
- Schelkle, Herman
- Schelkle, Hermann
- Schelkle, Karl
- Schelkle, Karl H.
- Schelkle, Karl Herman
- Sherukure, K. H.
- Schelkle, Carl Hermann
- Schelkle, Carl
- Schelkle, Carl H.
- Schelkle, Carl Herman
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Schelkle, Karl Hermann
katholischer Theologe, * 3.4.1908 Steinhausen/Rottum (Kreis Biberach), † 9.3.1988 Tübingen, ⚰ Tübingen, Bergfriedhof.
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Genealogie
V →Sebastian (1869–1960), Lehrer in St., seit 1920 Oberlehrer in Ehingen/Donau, S d. Anton (1808–77) u. d. Konstantia Böttle (1830–97);
M Josefa (Josefine) (1872–1940), T d. Johann Balle (1818–90) u. d. Rosina Wiedmann (* 1832);
2 Halb-B, 3 Halb-Schw. -
Biographie
S. legte 1926 das Abitur am altsprachlichen Gymnasium in Ehingen ab. Anschließend studierte er kath. Theologie an der Univ. Tübingen. Nach dem erfolgreichen Abschluß einer Preisarbeit über „Die formgeschichtliche Betrachtung der Leidensgeschichte Jesu“ erhielt er die Möglichkeit, in Bonn zu studieren (1930/31). Sein Zugang zum Neuen Testament war von da an durch die „formgeschichtliche Methode“ und durch →Rudolf Bultmann (1884–1976) geprägt, den er als seinen eigentlichen theol. Lehrer ansah. Nach dem theol. Examen 1931 trat S. in das Rottenburger Priesterseminar ein und wurde nach der Priesterweihe 1932 Vikar in Saulgau. 1933 zum Weiterstudium der Klassischen Philologie und Religionswissenschaft in Tübingen freigestellt, wurde er 1935 bei →Otto Weinreich promoviert (Virgil in d. Deutung Augustins, 1939) und legte 1936 das|Staatsexamen ab. Nachdem ihm der Eintritt in das Referendariat durch die NS-Behörden verwehrt worden war, reiste S. 1936 mit einem Stipendium des Dt. Archäologischen Instituts nach Italien, Griechenland und in den Vorderen Orient. Seit 1937 wirkte er als Seelsorger in Ehingen, 1940-45 als Pfarrer in Wachendorf bei Rottenburg; die dort ausgeübte Predigttätigkeit beeinflußte seine spätere wissenschaftliche Arbeit nachhaltig. 1941 wurde er bei Heinrich Vogels in Bonn mit einer überarbeiteten Fassung der Preisarbeit von 1930 zum Dr. theol. promoviert (Die Passion Jesu in d. Verkündigung d. Neuen Testaments, 1949). Im Zuge der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts erhielt er nach dem Krieg eine Stelle an der Tübinger Universitätsbibliothek. 1949 habilitierte er sich in Würzburg bei Karl Staab (1892–1974) mit „Paulus, Lehrer der Väter“ (1956, ²1959). Die Studie – eine Darstellung der Römerbrief-Exegese der Kirchenväter – ist bis heute nicht überholt. 1950 wurde S. auf den Lehrstuhl für neutestamentliche Theologie an der kath.-theol. Fakultät in Tübingen berufen (em. 1976). Aus Vorlesungen entstand die vierteilige „Theologie des Neuen Testaments“ (5 Bde., 1968–76), die auch im Ausland große Resonanz fand (engl., franz., span., ital., poln. u. portugies. Überss.). Die freie Entfaltung der kath. Bibelwissenschaft war jahrzehntelang durch die unter Papst Pius X. (1903–14) erlassenen Dekrete der päpstl. Bibelkommission behindert. Da S. sie allesamt für irrig hielt, beachtete er sie nicht. Das trug ihm das Mißtrauen der diözesanen und röm. Behörden ein, die seine Publikationen mehrfach beanstandeten. Als akademischer Lehrer, der sich besonders für die Laientheologen und die Rechte der Frauen einsetzte, erfreute sich S. großer Beliebtheit. Zu seinen Schülern zählen ü. B. Knoch, H. Leroy und M. Limbeck.|
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Auszeichnungen
Päpstl. Hausprälat (1976);
BVK (1985). -
Werke
Weitere W Die Passion Jesu in d. Verkündigung d. NT, Ein Btr. z. Formgesch. u. z. Theol. d. NT, 1949;
Die Petrusbriefe, Der Judasbrief, 1961, ⁶1988;
[Lebenserinnerungen], in: Röm. Quartalschr. f. christl. Altertumskunde u. f. KGesch. 82, 1987, S. 66-79;
– Mithg.:
Theol. Quartalschr.;
– W-Verz.:
H. Feld, Bibliogr. K. H. S. 1973-1988, in: Theol. Quartalschr. 168, 1988, S. 234-36;
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Nachlass
Nachlaß: UB Tübingen.
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Literatur
H. Feld u. J. Nolte (Hg.), Wort Gottes in d. Zeit, FS K. H. S. z. 65. Geb.tag, 1973 (Bibliogr., P);
M. Limbeck, in: K. H. S., Die Kraft d. Wortes, Btrr. zu e. bibl. Theol., 1983, S. 11-21 (P);
H. Schweizer, in: Theol. Quartalschr. 168, 1988, S. 179-81;
O. B. Knoch, in: Bibel u. Kirche 43, 1988, S. 74;
H. Leroy, in: Bibl. Zs. NF 33, 1989, 158-60;
BBKL (W, L);
LThK³. -
Autor/in
Helmut Feld -
Zitierweise
Feld, Helmut, "Schelkle, Karl Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 646-647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118606972.html#ndbcontent