Rammler, Erich
- Dates of Life
- 1901 – 1986
- Place of birth
- Tirpersdorf (Vogtland)
- Place of death
- Freiberg (Sachsen)
- Occupation
- Montanwissenschaftler ; Ingenieur
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 118598120 | OGND | VIAF: 229459019
- Alternate Names
-
- Rammler, Erich
- Rammler, E.
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
Relations
Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Rammler, Helmut Erich
Montanwissenschaftler, * 9.7.1901 Tirpersdorf (Vogtland), † 6.11.1986 Freiberg (Sachsen). (evangelisch)
-
Genealogy
V →Max (1881–1957), Bautechniker u. Architekt;
M Emma Kaiser (1881–1960);
Schw →Käthe (* 1917), Pädagogin an d. TH Braunschweig; Schwager →Karl-Heinz Türk (1928–2001), Rektor d. FH f. Kunsttherapie Nürtingen;
– ⚭ →Johanna Welschke (1889–1954), Konzertsängerin, Gesangspädagogin (s. Kutsch-Riemens). -
Biography
Nach dem Besuch der Bürgerschule und Oberrealschule in Halle/Saale studierte R. 1920-25 an der Bergakademie Freiberg Bergbau. Seine wichtigsten Lehrer waren →Karl Kegel und →Otto Fritzsche, ein Schüler →Richard Molliers. Anschließend wurde er Versuchsingenieur in den „Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerken Freiberg“, wo die langjährige Zusammenarbeit mit dem Hüttenmann →Paul Rosin (1890–1967) begann. 1927 erfolgte die Promotion zum Dr.-Ing. bei →Fritzsche (Unterss. über d. Messung u. Bewertung d. Feinheit v. Kohlenstaub). Ende 1928 wurde R. erster Mitarbeiter Rosins in dessen neuem Büro für Brennstofftechnik in Dresden und war bis 1945 als beratender Ingenieur und Privatlehrer tätig. Nach dem Verlust von Büro und Wohnung bei der Bombardierung Dresdens 1945 war R. zunächst in Bitterfeld und danach bei Kegel an der Bergakademie Freiberg tätig, ehe er dort 1949 zum Professor mit vollem Lehrauftrag und 1951 zum Ordinarius für Brikettierung, Brennstofftechnik und Wärmewirtschaft berufen wurde (1966 em.).
R. entwickelte 1932/33 gemeinsam mit Rosin und K. Sperling eine empirische Korngrößenverteilungsfunktion, die unter der Bezeichnung RRSB-Funktion (Rosin, Rammler, Sperling, Bennett) in die Fachliteratur einging. Zu seinen besonderen Verdiensten gehört zudem die Gestaltung des wiss.-techn. Erkenntnisstandes auf dem Gebiet der Brennstoff-, insbes. Kohleveredlung zum universitären Studienfach mit hohem theoretischem Niveau und großer Praxisnähe. Aus seiner Schule gingen mehr als 300 Absolventen und über 70 Doktoranden hervor, von denen 13 zu Professoren berufen wurden. R. war Mitbegründer und (neben seiner Tätigkeit an d. Bergak.) 1959-63 Direktor des „Dt. Brennstoffinstituts Freiberg“.
R. untersuchte in zahlreichen Arbeiten v. a. die Kohlecharakterisierung, Brikettierung, Vergasungs- und Verbrennungstechnik sowie die Schwelung und Verkokung. Sein größter Erfolg war die hauptsächlich 1949-51 durchgeführte Entwicklung eines einstufigen Verfahrens zur Herstellung von stückigem Braunkohlenhochtemperaturkoks (BHT-Koks) aus Weichbraunkohlen ohne Einsatz von Bindestoffen (mit Georg Bilkenroth). Dabei wurde ein neu entwickeltes Spezialbri-kett in einem ebenfalls neuen, kontinuierlich arbeitenden Ofen mit eigener Kokskühlung verkokt. Die erste Produktionsanlage ging 1952 in Lauchhammer in Betrieb. Dort und in Schwarze Pumpe wurden während der 80er Jahre bis zu 2, 6 Mio. t Koks pro Jahr hergestellt, der in der metallurgischen und chemischen Industrie (Erzeugung v. Calciumcarbid u. gebrannten Kalk) sowie als Heizkoks verwendet wurde und den westdt. Steinkohlenkoks ersetzte.|
-
Awards
Dr.-Ing. E. h. (RWTH Aachen 1958, TU Dresden 1981);
Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. (1953) u. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1958);
Nat.preis 1. Kl. (1951);
Hervorragender Wiss. d. Volkes (1966);
Ehrensenator d. Bergak. Freiberg (1971). -
Works
Insges. 652 Fachpubl., u. a.: Korngrößenprobleme d. Kohlenstaubes u. ihre Bedeutung f. d. Vermahlung, Ber. C 52 d. Reichskohlenrates, 1933 (mit P. Rosin u. K. Sperling);
Die Verteilungskennwerte d. Mahlgutes, in: Verfahrenstechnik, 2. VDI-Beih., 1944. Nr. 4, S. 94;
Zur Entwicklung d. Arbb. über Braunkohlen-Hochtemperaturkoks, in: Bergak. 4, 1952, S. 7-14;
Grundlagen d. Herstellung v. Braunkohlen-Hochtemperaturkoks, in: Freiberger Forsch.hh. A 13, 1953, S. 6-13 (mit G. Bilkenroth);
Über d. Zusammenhänge zw. Brikett- u. Kokseigenschaften b. d. Braunkohlenhochtemperaturverkokung, ebd. A 24, 1954, S. 32-46 (mit dems.);
Mein Berufsleben, 1974 (unveröff. Autobiogr., Archiv d. TU Bergak. Freiberg). – Hg.: Technol. u. Chemie d. Braunkohlenverwertung, 1962 (mit H.-J. v. Alberti). -
Literature
Erdöl u. Kohle 4, 1951, S. 607;
Bergak. Freiberg 3, 1951, S. 216 (P);
Bergak. Freiberg, Freiberger Forsch.hh. A 13, 1953, S. 5 (P);
Bergbautechnik 11, 1961, S. 611 (P);
Hofmann, ebd. 16, 1966, S. 387-89 (P);
Bergak. 13, 1961, S. 533, 783-88 (W, P);
E. Knopfe, ebd. 18, 1966, S. 445 f. (P);
Energietechnik 16, 1966, S. 370;
Biogr. hervorragender Naturwiss., Techniker u. Mediziner, 25, 1976;
Jb. d. Sächs. Ak. d. Wiss. 1985/86, 1989, S. 200-18;
Pogg. Vll a. | -
Primary Sources
Qu Archiv d. TU Bergak. Freiberg.
-
Author
Wolfgang Naundorf -
Citation
Naundorf, Wolfgang, "Rammler, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 133-134 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118598120.html#ndbcontent