Hausegger, Friedrich von

Dates of Life
1837 – 1899
Place of birth
Sankt Andrä (Kärnten)
Place of death
Graz
Occupation
Musikschriftsteller ; Jurist ; Privatdozent ; Musikwissenschaftler
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118546996 | OGND | VIAF: 18013824
Alternate Names

  • Hausegger, Friedrich von
  • Hausegger, Friedrich

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Citation

Hausegger, Friedrich von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546996.html [31.01.2025].

CC0

  • Hausegger, Friedrich von

    Musikschriftsteller, * 26.4.1837 Sankt Andrä (Kärnten), 23.2.1899 Graz. (katholisch)

  • Genealogy

    V Sigmund (1808–64), Hofrat, Förster;
    M Wilhelmine Forreger, beide aus Kathal/Kärnten;
    Graz 1871 Hedwig (1842–1919), T d. Josef Goedel (um 1808–87), Handelsmann u. Spediteur d. Staatseisenbahn in Mahrenberg/Untersteiermark, u. d. Johanna Thomann;
    2 S (2 früh †) Siegmund (s. 2).

  • Biography

    H. war eigentlich Jurist, erwarb sich aber bei Salzmann und Dessoff gründliche musikalische Kenntnisse. 1872 habilitierte er sich für Geschichte und Theorie der Musik an der Universität Graz. Als Musikschriftsteller und -kritiker gehörte er lange Jahre zu den einflußreichsten Persönlichkeiten des Grazer Musiklebens. Im Banne Wagners versuchte er, dessen Schaffen 1885 in seiner Hauptschrift „Die Musik als Ausdruck“ musikästhetisch zu rechtfertigen und gegenüber E. Hanslicks brillanten formalistischen Anschauungen (Vom Musikalisch-Schönen, 1854) zu verteitigen. Wie stark H. sich Wagners Gedankengänge vom musikalischen Gesamtkunstwerk zu eigen gemacht und sein Denken auf das musikdramatische Schaffen konzentriert hat, beweist seine Grundthese, daß der Ton als Lautgebärde in Verbindung mit der Körpergebärde der Ausdrucksträger des musikalischen Kunstwerks sei. Er leugnet zwar nicht gänzlich die Notwendigkeit einer in der Komposition waltenden objektiven Gesetzmäßigkeit, gibt aber einer Musik, die Außerklangliches zum Inhalt hat, den Vorzug. Er kann deshalb als Vertreter der sogenannten partiellen Inhaltsästhetik angesehen werden. In seiner naturwissenschaftlich beeinflußten genetisch-biologischen Betrachtungsweise spielt der Entwicklungsgedanke in der Tonkunst eine wichtige Rolle.

  • Works

    Weitere W R. Wagner u. Schopenhauer, 1878, ²1892;
    Das Jenseits d. Künstlers, 1893;
    Die künstler. Persönlichkeit, 1897;
    Ges. Schrr., hrsg. v. S. v. Hausegger (s. 2), 1939.

  • Literature

    F. Gatz, Musikästhetik in ihren Hauptrichtungen, 1929;
    R. Schälke, Gesch. d. Musikästhetik, 1934;
    H. v. Dettelbach, in: NÖB XII, S. 98-106 (W, P);
    W. Zentner, in: MGG V, Sp. 1836 f. (W, L);
    Riemann (L).Zu V Sigmund: R. Heß, Lb. hervorragender Forstmänner, 1882, S. 143 (W, L).

  • Author

    Lothar Hoffmann-Erbrecht
  • Citation

    Hoffmann-Erbrecht, Lothar, "Hausegger, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 112 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546996.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA