Gärtner, Eduard
- Lebensdaten
- 1801 – 1877
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Zechlin
- Beruf/Funktion
- Maler ; Künstler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118537075 | OGND | VIAF: 22932931
- Namensvarianten
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- Gärtner, Johann Philipp Eduard
- Gärtner, Eduard
- Gärtner, Johann Philipp Eduard
- Gärtner, Eduard
- Gaertner, Eduard
- Gärtner, Johann Philipp Eduard
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Gaertner, Johann Philipp Eduard
Maler, * 2.6.1801 Berlin, † 22.2.1877 Zechlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Joh. Phil., Weber („engl. Stuhlmacher“) in B., S d. Schäfers Joh. Phil. in Worms;
M Sophie Dor. Carol. (* 1776), Goldstickerin, T d. Mühlenwaagemeisters Chrstn. Wilh. Ferd. Plessmann in B. u. d. Sophie Elis. Alheit;
⚭ Berlin 1829 Henriette Frieder. (* 1808), T d. Kattundruckers Joh. Samuel Carl u. d. Frieder. Wilhelmine Schwabe;
8 S, 4 T. -
Biographie
Schon während des mehrjährigen Aufenthaltes der Familie in Kassel, wo die Mutter durch ihre Tätigkeit als Stickerin die Familie ernährte, erhielt der Knabe Zeichenunterricht bei F. Müller, dem späteren Direktor der Zeichenakademie in Darmstadt. Nachdem die Familie nach Berlin zurückgekehrt war, trat er 13jährig 1814 als Lehrling in die Porzellanmanufaktur ein, wo er bis 1821 blieb. Da die Manufaktur ihm wenig Möglichkeiten künstlerischer Entwicklung bot, ging er zu dem Theatermaler →Carl Gropius und beschickte seit 1822 bis 1870 fast regelmäßig die Ausstellungen der Akademie, die ihn später (1833) zu ihrem Mitglied ernannte. Erste Aufträge des Königshauses für die bildliche Aufnahme von Innenräumen der Berliner Schlösser und der Charlottenburger Schloßkapelle ermöglichten ihm einen für seine malerische Weiterbildung fruchtbaren 3jährigen Aufenthalt in Paris. Nach seiner Rückkehr widmete er sich der damals sehr gefragten Prospektmalerei und schuf die bedeutendsten Ansichten des biedermeierlichen Berlin, die bei aller peinlichen Genauigkeit auch malerische Qualität besitzen und einen in jener Zeit noch kaum anzutreffenden Sinn für die Wiedergabe des Atmosphärischen zeigen, wie er erst durch die eigentliche Pleinairmalerei entwickelt wurde. 1837-39 weilte G. in Rußland, wo er nach dem Vorbild seines 1834 in Berlin geschaffenen Panoramas als wesentlichstes Werk ein solches für Moskau schuf. Auf zahlreichen weiteren von Berlin aus unternommenen Reisen hielt er Landschaften, weit mehr aber noch Städteansichten und Gebäude in der Mark Brandenburg, West- und Ostpreußen, in Schlesien, auch von Wien und Prag in Aquarellen und Ölbildern fest. Seit den 50er Jahren widerstand auch G. nicht ganz dem allgemeinen Zug nach einer gewissen Effekthascherei, die sich bei ihm in einer etwas unnatürlichen Beleuchtung – meist roter Abendsonne – und allzuviel Staffagefiguren äußerte. – Seine seit der Jahrhundertausstellung in Berlin 1906 zuerst wieder gewürdigten, aber bis heute nicht in ihrem ganzen Umfang ausreichend bekannten Arbeiten sind, soweit erhalten, nach der Zerstörung vieler Teile des alten Berlin auch eine vorzügliche dokumentarische Quelle geworden. Aus der großen Zahl der Berliner Architekturmaler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ragt G. durch echte künstlerische Durchdringung und Gestaltung seiner Bildthemen hervor.
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Werke
Wichtigste Arbb.: Berlin, Nat.gal. (West u. Ost), Schloß Charlottenburg, Märk. Mus.;
in dt. Privatbes., auswärtigen Museen u. in d. Sowjetunion. Davon: 6teiliges Panorama v. Berlin (vom Dach d. Friedrichwerderschen Kirche aus), 1834 (Berlin, Schloß Charlottenburg), 2. Fassung 1835/36 (ging in Bes. d. Zarenfam. über), 2teilige Farbstudie dazu (Berlin, Privatbes.);
zahlr. Einzeldarst. v. ehem. Berliner Schloß (Portale, Höfe, Treppenhaus u. Innenräume) u. d. bekanntesten Straßen u. Bauten d. Stadt (Berliner u. Potsdamer Mus- u. Schlösserbes.). – Schriftl. Zeugnisse: eigenhändiger Lebenslauf bei Aufnahme in die Ak., wiedergegeben b. W. Schmidt (s. L);
4 Schreibkal. a. d. J. 1834, 1836, 1838 u. 1842 (Berlin, Nat.gal. Ost). -
Literatur
ADB VIII;
W. Schmidt, E. G., Sein Leben u. s. künstler. Entwicklungsgang, Diss. Berlin 1922 (1927) (ungedr.) (grundlegend, W, L);
ThB (ältere L). -
Porträts
Bildnis (Signatur Schmidt), 1828 (verschollen);
Lith. nach Selbstbildnis, Abb. in: W. Kiewitz, E. G., Beschreibendes Verz. s. Originallith., 1928, Nr. 1;
auf dem Berliner Panorama – u. wohl auch noch als Staffagefigur auf anderen Bildern – hat sich G. nach e. Zeichnung v. Meyerheim neben seiner Skizzenmappe selbst dargestellt. -
Autor/in
Irmgard Wirth -
Zitierweise
Wirth, Irmgard, "Gärtner, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 24 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118537075.html#ndbcontent
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Gärtner, Johann Philipp Eduard
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Biographie
Gärtner: Johann Philipp Eduard G., Architecturmaler, geb. in Berlin den 2. Juni 1801, starb daselbst den 22. Febr. 1877, lebte 1806—13 in Kassel, wo er den Unterricht des Malers Müller, späteren Directors der Zeichenakademie in Darmstadt empfing. 1813—19 war er als Lehrling an der Berliner Porzellanfabrik beschäftigt. Es folgte eine Reise an die Nordsee und nach Westpreußen. Seit 1821 schloß er sich Carl Gropius an, unter dessen Einfluß Gärtner's künstlerische Richtung auf architektonische Prospectmalerei sich durchbildete. Ein Auftrag des Königs verschaffte ihm 1824 die Geldmittel zu einer Studienreise nach Paris, wo er drei Jahre lang blieb. 1837—39 war er für den Kaiser von Rußland in Moskau und Petersburg thätig. Zahlreiche seiner Arbeiten befinden sich im Besitz des deutschen Kaisers. Gärtner's Eigenart, die schlichte naturtreue Wiedergabe des Architektonischen bei sorgfältiger sauberster Durchführung hat heute durch die Photographie an Interesse verloren; einst waren seine Porzellangemälde (in Oel hat er wenig gemalt) sehr geschätzt.
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Literatur
Kat. der k. Nationalgalerie in Berlin.
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Autor/in
Dohme. -
Zitierweise
Dohme, Robert, "Gärtner, Eduard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 381 unter Gärtner, Johann Philipp Eduard [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118537075.html#adbcontent