Haas, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1741 – 1800
- Geburtsort
- Basel
- Sterbeort
- Sankt Urban
- Beruf/Funktion
- Schriftgießer ; Kartograph ; Drucker ; Verleger ; Politiker
- Konfession
- reformiert?
- Normdaten
- GND: 117701491 | OGND | VIAF: 50009546
- Namensvarianten
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- Haas, Wilhelm
- Haas, Guglielmo
- Haas, Guilelmus
- Haas, Guillaume
- Haas, Wilhelm, Vater
- Haas-Münch, Wilhelm
- Haas, Wilhelm, Vather
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Haas, Wilhelm
Schriftgießer, Kartograph, * 23.8.1741 Basel, † 8.6.1800 Sankt Urban. (reformiert)
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Genealogie
V →Joh. Wilh. (1698–1764), Stempelschneider u. Schriftgießer in B., erwarb 1740 d. Schriftgießerei s. Meisters J. R. Genath u. 1764 die v. Pistorius, S d. Tuchmachers Johannes Hase (1671–1717) in Nürnberg u. d. Ursula Bärn;
M Margreth (1706–73), T d. Kaufm. Jacob Christ (1661–1731) in B. u. d. Anna Maria Fatio;
Schw Elisabeth (⚭ →Chrstn. v. Mechel, 1737–1817, Kupferstecher, Stichverleger, Kunsthändler in B. u. Berlin, s. ADB 21, ThB);
- ⚭ Basel 1765 Anna (1738–1816), T d. Metzgers Caspar Münch in B. u. d. Anna Maria Münch;
1 S →Wilhelm (s. 2). -
Biographie
Unter H. entwickelt sich die väterliche Firma zu einem bedeutenden Gewerbebetrieb und zu einer bekannten Offizin im damaligen Europa. Er führt Verbesserungen in Satz und Drucktechnik ein; er erfindet 1772 eine größtenteils aus Eisen erbaute Druckerpresse, die es ermöglicht, daß beide im Karren liegende Folioseiten auf einmal abgedruckt werden können. Sie wurde später von Stanhope verbessert. Ebenso bekannt wird er durch die vom Hofdiakon A. G. Preuschen ausgeklügelte, aber von ihm selbst in die Praxis umgesetzte Landkartenherstellung mittels beweglicher Lettern und Kartenzeichen, damals mit „Typometrie“ bezeichnet. Zweck dieser Erfindung ist es, aus beweglichen Typen nach Originalvorlage ganze Karten zu setzen, um sie durch Auswechseln von Typen in verschiedenen Sprachen, in großen Auflagen und zu verbilligtem Preis herausgeben zu können. Für einige Dezennien ist dieser Methode, in der H. seinem Leipziger Konkurrenten J. G. I. Breitkopf weit überlegen ist, Erfolg beschieden, bis die aufkommende Lithographie sie überholt und darum später in Vergessenheit bringt. Mit der Veröffentlichung der kleinen Karte vom Kanton Basel wird 1776 der Anfang gemacht, mit der großen Karte von Sizilien wird H. in ganz Europa bekannt. Sein Bestreben, sich neben dem Schriftgießer-Beruf auch als Buchdrucker zu betätigen, verhindern Brotneid und die damaligen Zunftvorschriften. Zur Zeit der Helvetik wird H. Generalinspektor der helvetischen Artillerie und Instruktor der Artillerieschule zu Sankt Urban (Kanton Luzern).
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Werke
Beschreibung e. neuen Buchdruckerpresse, 1772, Basel 1790, Neudr. 1955;
Erklärung e. neuerfundenen u. gemeinnützlicheren Einrichtung d. Stücklinien u. Zwischenspäne mit d. dazugehörigen Tabellen, 1772;
Erste typometr. Landkarte „Respublica Basileensis“, 1776;
Carta della Sicilia, 1777 (Großformat). -
Porträts
Ölgem. v. A. Hickel (im Bes. v. H. Glor-Krattiger, Basel).
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Autor/in
Franz Grenacher -
Zitierweise
Grenacher, Franz, "Haas, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 372-373 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117701491.html#ndbcontent