Crell, Paul
- Lebensdaten
- 1531 – 1579
- Geburtsort
- Eisleben
- Sterbeort
- Meißen
- Beruf/Funktion
- lutherischer Theologe ; Evangelischer Theologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 117664480 | OGND | VIAF: 10629304
- Namensvarianten
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- Krell, Paul
- Crellius, Paul
- Crell, Paul
- Krell, Paul
- Crellius, Paul
- Crellius, Paulus
- Krell, Paulus
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Crell (Krell, Crellius), Paul
lutherischer Theologe, * 5.2.1531 Eisleben, † 24.5.1579 Meißen.
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Genealogie
⚭ T des luth. Theologen →Georg Maior (1502–74).
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Biographie
C. hat die Lateinschule seiner Vaterstadt besucht, dann in Wittenberg acht Jahre hindurch, erst die artistischen Fächer, darauf Theologie, studiert. 1559 wurde er dort Schloßprediger, zugleich D. theol. und Professor in der Theologischen Fakultät. Als solcher hielt er exegetische und dogmatische Vorlesungen über die Genesis, den Römerbrief und Melanchthons loci communes. Seine Distanzierung von der Theologie Melanchthons führte zu seinem Übergang in das Konsistorium in Meißen. Kurfürst August von Sachsen bediente sich seiner gegen den Kryptocalvinismus. So war sein „Kurtz Bekenntnis und Artickel vom heiligen Abendmal“ die Grundlage für die strengen Beschlüsse des Torgauer Landtages von 1574, seinem theologischen Gehalt nach freilich keine volle Abkehr vom Philippismus. 1576 nahm er an den Verhandlungen teil, die zum Torgischen Buch, der Vorform der Konkordienformel, führten. Von 1574 an hat er, nur widerwillig ertragen, wieder der Wittenberger Fakultät angehört, kehrte jedoch 1577, durch strenge Lutheraner seinerseits verdächtigt, für seine letzten Lebensjahre nach Meißen zurück.
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Werke
Ad legatos Illyrici, 1557, in: Corp.Ref. IX;
Epistola dedicatoria zu Melanchthons Ennaratio epistolae prioris ad Timotheum, Wittenberg 1561;
Monotessaron historiae evangelicae, ebd 1566;
Commonefactio De verbis Symboli …, ebd. 1571;
De Justificatione, de bonis operibus, de libero arbitrio, de adiaporis, de coena Domini, in: L. Hutter, Concordia concors, ebd. 1614;
Neue Biblische Concordantien, hrsg. v. M. Hoë v. Hoënegg, 1627, umgearb. u. vermehrt v. D. Fessel, Frankfurt a. M. 1662;
Binae Epistolae … ad D. Caspar Eberhardum …, 1573, in: Unschuld. Nachr. od. Slg. v. alten u. neuen theol. Sachen, Leipzig 1716, S. 223-27;
P. Eberi, G. Maioris u. P. Crellii Hss. zum Andenken, in: Fortges. Slg. v. alten u. neuen theol. Sachen, ebd. 1729, S. 1052-55. -
Literatur
ADB IV;
M. Adam, Vitae theologorum germanorum, Frankfurt 1653, S. 518-21;
J. Chr. Erdmann, Biogr. sämtl. Pröpste an d. Schloßkirche z. Wittenberg, 1802, S. 11 ff.;
O. Ritschl, Dogmengesch. d. Protestantismus II, 1912, IV, 1927;
W. Friedensburg, Gesch. d. Univ. Wittenberg, 1917;
RGG. -
Porträts
Singer I, 1931, Nr. 6054.
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Autor/in
Ernst Kähler -
Zitierweise
Kähler, Ernst, "Crell, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 408 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117664480.html#ndbcontent
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Crell, Paul
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Biographie
Crell: Paul C., geb. 5. Febr. 1531 zu Eisleben, † 24. Mai 1579, besuchte zunächst die lateinische Schule seiner Vaterstadt, von der er sich auf die Universität Wittenberg begab, wo er erst vier Jahre lang Philosophie und nebenbei Theologie, dann aber (unter Melanchthon, Bugenhagen, Forster, Eber und G. Major) noch volle vier Jahre ausschließlich Theologie studirte. Auf den Wunsch der Lehrer nahm er daher die theologische Doctorwürde an und begann über das Neue Testament zu lesen. Doch wurde seine Stellung in Wittenberg bald unhaltbar. C. wollte zwischen dem daselbst herrschenden Philippismus und dem Flacianismus eine mittlere Stellung einnehmen, wobei er seine Abneigung gegen den „Sacramentarismus“ stark hervortreten ließ. Auf Betreiben der Wittenberger wurde er daher von dem Kurfürsten als Consistorialrath nach Meißen versetzt. Doch hatte der Kurfürst, in diese Versetzung einwilligend, die bemerkenswerthe Aeußerung gethan: „Wolan, er soll mir noch nütze werden und zur Hand stehen wie ein Spieß an der Thür.“ Diese gegen die Philippisten|gerichtete Drohung brachte der Kurfürst 1574 zur Ausführung, indem er C. und andere als rechtgläubig geltende Theologen beauftragte, eine in Zukunft von allen Theologen zu unterzeichnende gut lutherische Bekenntnißformel aufzusetzen, durch welche die kursächsische Kirche gegen die Gefahr ferneren Eindringens des Calvinismus geschützt werden könnte. Infolge dieses Befehles kamen die (hauptsächlich von C. redigirten) „Torgauer Artikel“ zu Stande, ein charakterloses Machwerk, das weder lutherisch noch philippistisch war. Unter den Wittenbergern war es nur Crell's Schwiegervater, der altersschwache Georg Major, der dieselben unterschrieb. Jetzt erfolgte der Sturz des Philippismus in Wittenberg. Unter den dahin berufenen als orthodox geltenden Theologen war auch C., der indessen, den confessionellen Eiferern nicht orthodox genug erscheinend, in seiner neuen Stellung nur drei Jahre blieb, indem er 1577 wieder nach Meißen versetzt ward, wo er starb. Unter seinen Werken ist vor allem sein (hauptsächlich auf den nicht zum Druck gekommenen harmonistischen Arbeiten Bugenhagen's beruhendes) „Monotessaron historiae evangelicae“ von 1566 zu erwähnen. Später veranstaltete er eine neue Revision der von Paul Eber herausgegebenen Vulgata (einer Abänderung des Textes der Vulgata nach Luther's Uebersetzung) unter dem Titel: „Biblia latina — studio Pauli Crellii“, Witteb. 1574, 10 T. 4°. Außerdem veröffentlichte er noch mehrere kleinere Schriften dogmatischen und polemischen Inhalts.
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Literatur
Vgl. M. Adami Vitae germanorum theologorum, p. 518—521.
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Autor/in
Heppe. -
Zitierweise
Heppe, Heinrich, "Crell, Paul" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 588-589 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117664480.html#adbcontent