Sturm, Rudolf
- Lebensdaten
- 1841 – 1919
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Breslau
- Beruf/Funktion
- Mathematiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117364274 | OGND | VIAF: 32135097
- Namensvarianten
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- Sturm, Friedrich Otto Rudolf
- Sturm, Rudolf
- Sturm, Friedrich Otto Rudolf
- Sturm, Rudolf Otto Friedrich
- Sturm, Rudolfus Otto Fridericus
- Sturm, Rudolph
- Sturm, Friedrich Otto Rudolph
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Sturm, Friedrich Otto Rudolf
Mathematiker, * 6.1. 1841 Breslau, † 12. 4. 1919 Breslau. (evangelisch)
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Genealogie
V Ephraim († 1858), Kaufm. in B.;
M Julie Matzke († 1905);
⚭ 1868 Wilhelmine Adelheid, T d. →Johann Heinrich Deinhardt (1805–67, Dr. phil., Gymn.lehrer d. Math. u. Physik in Wittenberg, 1844 Gymn.dir. in Bromberg, Dr. h. c. (Berlin 1860) (s. ADB V);
1 S,2 T. -
Biographie
S. studierte seit 1859 Mathematik und Physik an der Univ. Breslau, wurde 1863 bei Heinrich Schröter (1829–92) mit der Dissertation „De superficiebus tertii ordinis disquisitiones syntheticae“ promoviert und legte auch die Staatsprüfung für den höheren Schuldienst ab. Bis 1872 war er als Lehrer am Gymnasium in Bromberg tätig, ehe er als o. Professor für darstellende und neuere Geometrie sowie für graphische Statik an die TH nach Darmstadt berufen wurde. 1878|folgte S. dem Ruf auf ein Ordinariat an die Theol. und Phil. Akademie Münster, aus der 1902 die Univ. Münster hervorging. Der ausklingende Kulturkampf brachte für S., Protestant und politisch liberal denkend, in Münster manche Reibungen mit sich. Die Teilnahme an der brit. Naturforscher-Versammlung 1881 in York vertiefte den wissenschaftlichen Kontakt zu den engl. Kollegen. 1886/87 war S. Rektor der Akademie. 1890 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Dt. Mathematiker-Vereinigung (DMV). S. kehrte 1892 an die Universität nach Breslau zurück und setzte als Nachfolger Schröters die geometrische Lehrtradition fort. Zum Ende des Wintersemesters 1919 stellte er seine Vorlesungstätigkeit ein, sein Nachfolger wurde der Geometer →Friedrich Schur (1856–1932). S.s Dissertation über Fragestellungen der Geometrie war eng verbunden mit der 1864 von der Berliner Akademie der Wissenschaften ausgeschriebenen Preisaufgabe, für von →Jakob Steiner (1796–1863) aufgestellte Behauptungen Beweise vorzulegen. S.s Arbeit wurde zusammen mit der von →Luigi Cremona (1830–1903) ausgezeichnet. Seine zahlreichen Aufsätze in Fachzeitschriften lieferten S. die Grundlage für teilweise mehrbändige Darstellungen zur synthetischen Geometrie. In seinen beiden Hauptwerken „Die Gebilde ersten und zweiten Grades der Liniengeometrie in synthetischer Behandlung“ (3 Bde., 1892–96) und „Die Lehre von den geometrischen Verwandtschaften“ (4 Bde., 1908/09) stellte S. das geometrische Wissen seiner Zeit umfassend dar, soweit es den Methoden der synthetischen Geometrie zugänglich war. Die Beschränkung auf synthetische Argumente und Beweisgänge in S.s Werken ließ wenig kreativen Raum, der seine Schüler zu weiteren Arbeiten in dieser Richtung eingeladen hätte. Aus dem Kreis von S.s Schülern sticht einzig →Otto Toeplitz (1881–1940) hervor.
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Auszeichnungen
A Geh. Reg.rat;
Ehrenmitgl. d. Hamburger math. Ges.;
korr. Mitgl. d. British Association for Advancement of Science. -
Werke
Synthet. Unterss. über Flächen, 1867;
Elemente d. darstellenden Geometrie, 1874;
Maxima u. Minima in d. elementaren Geometrie, 1910;
zahlr. Publl. in Fachzss. -
Literatur
W. Lorey, in: Zs. f. math. u. naturwiss. Unterr. 50, 1919, S. 289–93 (P);
ders., Aus d. math. Vergangenheit Münsters, in: Semesterberr. z. Pflege d. Zusammenhangs v. Univ. u. Schule, Math. Seminar Münster 8, 1935/36, S. 70–76;
W. Ludwig, in: Jber. d. DMV 34, 1926, S. 41–51 (P);
Pogg. III–VI;
DBJ II, Tl.;
Complete DSB. -
Autor/in
Friedrich Pukelsheim -
Zitierweise
Pukelsheim, Friedrich, "Sturm, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 656-657 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117364274.html#ndbcontent