Löhr, Max
- Dates of Life
- 1864 – 1931
- Place of birth
- Stettin
- Place of death
- Königsberg (Preußen)
- Occupation
- evangelischer Theologe ; Judaist ; Alttestamentler
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 117200476 | OGND | VIAF: 39370914
- Alternate Names
-
- Löhr, Max
- Löhr, Max
- Loehr, Max
- Loehr, Maximilian
- Löhr, Max D.
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Relations
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Löhr, Max
Judaist, evangelischer Theologe, * 30.4.1864 Stettin, † 21.10.1931 Königsberg (Preußen).
-
Genealogy
V Albert;
M Johanna Kühn;
⚭ N. N., T e. Schiffskapitäns. -
Biography
L. studierte 1884-88 in Königsberg und Göttingen Theologie, Philologie und Philosophie (examen pro licentia in Königsberg). Nach der Promotion zum Dr. phil. 1888 in Göttingen mit der Dissertation „Gregorii Abulfaragii Bar Ebhraya in epistulas Paulinas adnotationes syriace“ und einer kurzen Tätigkeit als Domhilfsprediger in Berlin erwarb er 1890 in Königsberg den Grad des Dr. theol. mit der Untersuchung „Die Klagelieder des Jeremias“ (1891, ²1906). Danach wurde er Privatdozent in Königsberg, und bereits 1892 berief man ihn als ao. Professor nach Breslau. Zweimal weilte er 1903/04 und 1908/09 zu längeren Aufenthalten in Jerusalem als Mitarbeiter an dem von Gustaf Dalman geleiteten Instiut für die Altertumskunde des Hl. Landes. 1909 wurde er o. Professor für Altes Testament in Königsberg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1929 wirkte.
L. hat sich insbesondere mit Geschichte, Literatur und Religion des nachbiblischen Judentums beschäftigt. Zusammen mit 28 anderen Gelehrten wie R. Kittel, J. Wellhausen, E. Sachau und L hat er 1915 eine Eingabe an das Preuß. Kultusministerium gemacht mit der Forderung der Errichtung von Lehrstühlen zur Erforschung des nachbiblischen Judentums. Dieser Vorstoß ist zwar zunächst ohne Antwort geblieben, hat aber dann nach dem 1. Weltkrieg zur Schaffung von drei Honorarprofessuren für Judaistik an preuß. Universitäten geführt. Seine starke Bindung an das Judentum und sein Eintreten für die Weimarer Republik haben ihm heftige Angriffe eingebracht.
Seine Schriften behandeln vor allem drei Themenkreise: Exegese, Religionsgeschichte und Altertumskunde. Die exegetischen Arbeiten umfassen Kommentare zu den Klageliedern und zu den Samuelbüchern sowie Untersuchungen zu Arnos, den Psalmen und dem Pentateuch. Er lehnte die von J. Wellhausen begründete neuere Urkundenhypothese ab und rechnete für die Genesis mit einer von Esra verfaßten, aber später ergänzten Grundschrift, während er für das Deuteronomium an der mosaischen Verfasserschaft festhielt. Neben einer Gesamtdarstellung „Alttestamentliche Religions-Geschichte“ (1906, ³1930) hat er Einzelstudien dem Räucheropfer, dem Asylwesen und der Stellung der Frau in Religion und Kult des alten Israel gewidmet. Auf seine Beschäftigung mit den biblischen Altertümern gehen sein Werk „Israels Kulturentwicklung“ sowie zahlreiche Artikel in Eberts „Reallexikon für Vorgeschichte“ zurück. Seine Studien in Jerusalem dienten der Erstellung einer Grammatik des gesprochenen Arabisch sowie der Darstellung „Volksleben im Lande der Bibel“ (1907, ²1918). Da L. keine „Schule“ gebildet hat, blieb der Einfluß seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen beschränkt, während die zusammenfassende Darstellung der israelit. Religionsgeschichte mehrere Auflagen erlebt hat.|
-
Awards
Mitgl. d. Königsberger Gel. Ges., korr. Mitgl. d. Schles. Ges. f. Vaterland. Kultur
-
Works
Weitere W Der Missionsgedanke im AT, 1896;
Kommentar zu d. Büchern Samuelis, 1898;
Gesch. d. Volkes Israel, 1900;
Unterss. z. Buch Arnos, 1901;
Der vulgärarab. Dialekt v. Jerusalem, 1905;
Sozialismus u. Individualismus im AT, 1906;
Die Stellung d. Weibes in Jahwe-Rel. u. -
Kult, 1909;
Israels Kulturentwicklung, 1910;
Psalmenstud., 1922;
Btrr. z. Gesch. d. Chassidismus, 1925;
Unterss. z. Hexateuchproblem, 3 Bde., 1924 f.;
Das Räucheropfer im AT, Eine archäolog. Unters., 1927;
Das Asylwesen im AT, 1930. -
Literature
F. Perles, in: Der Morgen 7, 1931, S. 448 f.;
Enc. Jud., 1934;
RGG². -
Author
Volkmar Fritz -
Citation
Fritz, Volkmar, "Löhr, Max" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 46-47 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117200476.html#ndbcontent