Jaeger, Christian Gottfried
- Lebensdaten
- 1760 – 1852
- Geburtsort
- Enkirch/Mosel
- Sterbeort
- Düsseldorf
- Beruf/Funktion
- Kaufmann ; Bankier
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117052272 | OGND | VIAF: 25369444
- Namensvarianten
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- Jaeger, Christian Gottfried
- Jäger, Christian Gottfried
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Jaeger, Christian Gottfried
Kaufmann und Bankier, * 23.4.1760 Enkirch/Mosel, † 19.4.1852 Düsseldorf. (evangelisch)
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Genealogie
V →Joh. Gottfried (1733–78), Chirurg u. Apotheker in E. u. Trarbach, S d. Frdr. Karl Heinrich (1692–1758), Pfarrer u. Prorektor in Kirn;
M Katharina Margaretha, T d. Joh. Peter Caspary, Pfarrer auf d. Hunsrück, dann Rektor d. Gymnasiums in Trarbach;
Stief-M Juliana Christina Pfeiffer (1742–99); Halb-Schw. Katharina Elisabeth (⚭ Frdr. Trinkaus, Hofmeister d. Gf. Ysenburg in Meerholz); ledig; N u. Adoptiv-S →Christian Gottfried Trinkaus (1800–70), Bankier. -
Biographie
J. kam mit 25 Jahren nach Düsseldorf, das damals als Hauptstadt des Hzgt. Berg rund 12 000 Einwohner besaß. Es befand sich vor der Rhein-Zollschranke von Kur-Köln, und es lag im Mittelpunkt der beiderseits des Rheines aufstrebenden Textilindustrie samt der für sie arbeitenden Farbmühlen. Am Anfang von J.s unternehmerischem Wirken steht folgende Idee: Ein Handel mit Farben – aus der väterlichen Apotheke brachte er die Warenkenntnis mit – mußte sich lohnen, wenn man mehr verstand, als nur die gängigen Sorten vom Lager anzubieten, kamen doch jetzt mit engl. Schiffen seltene, bisher kaum bekannte Farbhölzer von Ost- und Westindien zu den Umschlagplätzen an der Küste. So gründete J. 1785 ein Handelshaus für Farbhölzer und Chemikalien. War auch der Einkauf oft ein Abenteuer und forderte die Rücksicht auf das Absatzrisiko die Bereitschaft zur Kreditvergabe, so konnte man später doch für die Ware Kasse im voraus verlangen. Der damals relativ starke Wechselverkehr führte wie bei etlichen anderen Großhandelshäusern dieser Zeit zum eigentlichen Bankgeschäft. 1798 war J. bereits so|angesehen, daß er als Mitgründer des „Handlungsvorstandes“, Vorläufer der Handelskammer, auftreten, und sein Geschäft so lebhaft, daß er einen Verwandten seiner Stiefmutter, →Adolf Pfeiffer († 1847), aus einer Trarbacher Weinhändlerfamilie stammend, herbeiziehen konnte. Pfeiffer brachte seine Beziehungen zum Weinhandel ein, der so zeitweilig zum wesentlichen Geschäftszweig wurde. 1804 etablierte J. sein Haus am Karlsplatz, 1817 stellte er seinen Neffen Christian Gottfried Trinkaus ein, der Neigung zum Geldhandel zeigte und 1819 zum Mitinhaber aufstieg. Das Vermögen J.s wird zu dieser Zeit, in der die neue preuß. Rheinprovinz einen beachtlichen Aufschwung nimmt, auf 150 000 Taler veranschlagt. 1837 zeigt die Bilanz Forderungen aus Warenlieferungen von 55 000 Talern und Forderungen aus bankmäßigen Krediten von 38 000 Talern. 1831 wurde Adolf Pfeiffer Teilhaber in der Firma, 1858 sein Sohn Wilhelm. J.s Nachfolger in der Leitung der Bank aber wurde Trinkaus. Er gab ihr den Namen, unter dem sie zur größten deutschen Privatbank (heute C. G. Trinkaus & Burkhardt) werden sollte.
J., der in jungen Jahren unter vielen anderen die Brüder Jacobi zu seinen Kunden und Freunden zählte, gehörte zu den führenden Persönlichkeiten der aufstrebenden Stadt. Er förderte den Ausbau des Hafens und des Rathauses, die Armenpflege und die erste rhein. Eisenbahn (Düsseldorf-Wuppertal). Durch die sorgfältige Auswahl tüchtiger Nachfolger sicherte er den Fortbestand seiner Firma.
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Literatur
J. Wilden, 150 J. C. G. Trinkaus, ein Btr. z. heim. Wirtsch.gesch., 1935;
C. O. Heuser, E. Achterberg, M. Palyi, W. Röpke u. G. Schmölders, 175 J. C. G. Trinkaus, Tradition u. neue Aufgaben, 1960. -
Porträts
Jugendbildnis in Pastell, Ölgem., Fam.bild in Öl (sämtl. Kopien verschollener Originale) (Düsseldorf, im Hause C. G. Trinkaus & Burkhardt).
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Autor/in
Hans Ulrich von Wangenheim -
Zitierweise
Wangenheim, Hans Ulrich von, "Jaeger, Christian Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 273-274 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117052272.html#ndbcontent