Heussi, Karl
- Lebensdaten
- 1877 – 1961
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- evangelischer Kirchenhistoriker ; Theologe ; Kirchenhistoriker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11678489X | OGND | VIAF: 110935550
- Namensvarianten
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- Heussi, Karl
- Hoishi, Kâru
- Hoishi, Kāru
- Hoisi, K'al
- Hoisiui, Kal
- Kal Ho i si ui
- Kal-Hoisiui
- ホイシ, カール
- Heussi, Carl
- Hoishi, Câru
- Hoishi, Cāru
- Hoisiui, Cal
- Cal Ho i si ui
- Cal-Hoisiui
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Heussi, Karl
evangelischer Kirchenhistoriker, * 16.6.1877 Leipzig, † 25.1.1961 Jena.
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Genealogie
V Paul (1846–1917), Kaufin. in L., S d. →Jakob (1803–83), Dr. phil., Gymnasial-Konrektor (Physiker u. Mathematiker) in Parchim (s. L), aus Schweizer Gel.- u. Kaufm.fam. (s. HBLS), u. d. Wilhelmine Granzow;
M Agnes (1851–1931), T d. Oberförsters Adolf Hoffmann in Lomnitz/Prov. Posen u. d. Auguste Hahn;
⚭ Leipzig 1907 Adele (* 1881), T d. Kaufm. Gustav Schering in Breslau, seit 1879 in Dresden, u. d. Bertha Riechert; Schwager →Arnold Sch. (1877–1941), Prof. d. Musikwiss.; 1 Adoptiv-T. -
Biographie
Mit dem rationalen Zug von H.s Wesen verbunden blieb ein starker Hang zur Unabhängigkeit. – Er besuchte das Nikolaigymnasium seiner Vaterstadt und studierte in Leipzig, Berlin und Marburg Theologie, Geschichte und Philosophie, angeregt vor allem durch Harnack, Dilthey, Troeltsch, Herrmann (Marburg) und Lamprecht. 1901 legte er das 1. theologische Examen ab, 1903 das 2. und wurde im gleichen Jahre bei Lamprecht zum Dr. phil. promoviert (Dissertation: Die Kirchengeschichtsschreibung Johann Lorenz von Mosheims). 1904-24 war er als Oberlehrer, dann als Professor am König-Albert-Gymnasium in Leipzig tätig und erwarb sich 1911 bei Hans von Schubert den Grad eines Lizentiaten der Theologie in Heidelberg. 1924 wurde er auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte in Jena berufen (1953 emeritiert).
H.s Hauptarbeitsgebiete waren die alte Kirche und das 18. Jahrhundert In seinen Forschungen über die Entstehung des Mönchtums, die weitgehend akzeptiert worden sind, hat er herausgearbeitet, daß das Mönchtum zwar von außen beeinflußt, in seinem Kern aber eine innerchristliche Erscheinung ist. Sein Einspruch gegen die römische Petrus-Tradition wollte festhalten, daß die Quellen kein positives Ergebnis hergeben. Gleich stark beschäftigten H. die geschichtstheologischen Fragen, über die er auch laufend in der Theologischen Literaturzeitung referierte. Seine eigentliche Lebensarbeit widmete er jedoch als profilierter Kirchenhistoriker aus liberaler Schule seinem didaktisch vorzüglichen „Kompendium der Kirchengeschichte“ (1907-09, 121960). Es hat sich rasch einen führenden Platz unter den kirchengeschichtlichen Darstellungen erobert und ihn bis zur Gegenwart als Lehr- und Examensbuch, als zuverlässig unterrichtendes Nachschlagebuch behalten. Dem Kompendium zur Seite trat ein „Abriß der Kirchengeschichte“ (1913, ⁶1960) und ein „Atlas zur Kirchengeschichte“ (1905, ³1937), gemeinsam mit seinem Freund Hermann Mulert herausgegeben. Der Fakultät, die er mitgeprägt hat, widmete er die Darstellung ihrer Geschichte.|
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Auszeichnungen
D. theol. (Gießen 1919).
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Werke
Weitere W u. a. Die Krisis d. Historismus, 1932;
Der Ursprung d. Mönchtums, 1936;
Gesch. d. Theolog. Fak. zu Jena, 1954;
Die röm. Petrustradition in krit. Sicht, 1955; Bibliogr.
in: Theolog. Lit.ztg. 77, 1952, Sp. 369-80, u. 86, 1961, Sp. 545 f. -
Literatur
Theolog. Lit.ztg. 77, 1952 (W);
H. Jursch, in: In disciplina domini…, Thür. kirchl. Stud. 1, 1963;
RGG³. - Zu Gvv Jakob:
A. Dühr, J. H., Erinnerungen aus dessen Leben, 1884;
Pogg. I, III. -
Autor/in
Erich Beyreuther -
Zitierweise
Beyreuther, Erich, "Heussi, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 58-59 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11678489X.html#ndbcontent