Hecker, Oskar
- Lebensdaten
- 1864 – 1938
- Geburtsort
- Bersenbrück bei Osnabrück
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Geophysiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116561505 | OGND | VIAF: 27825708
- Namensvarianten
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- Hecker, Oskar Ernst August
- Hecker, Oskar
- Hecker, Oskar Ernst August
- Hecker, O.
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Hecker, Oskar Ernst August
Geophysiker, * 21.5.1864 Bersenbrück bei Osnabrück, † 19.9.1938 München. (katholisch)
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Genealogie
V Franz Heinr. (1796–1873), Amtsvogt in B., S d. Architekten Joh. Christoph (1753–99) u. d. Elisabeth Strickmann;
M Catharina († 1923), T d. Landwirts Carl Wilh. Mues u. d. Therese Vehmeyer;
B →Franz (1870–1944), Maler u. Radierer (s. ThB);
- ⚭ München 1891 Martha (1866–1947), T d. Kaufm. Albert Bertini (aus ital. Malerfam.) u. d. Caroline Brandenburg;
1 S, 2 T, u. a. →Eberhard (1892–1964), Bakteriologe. -
Biographie
H. studierte Astronomie an den Universitäten Bonn, Berlin und München. Nach der Promotion (1891) bei →H. von Seeliger trat er in das Geodätische Institut Potsdam ein und wurde 1895 Assistent, 1901 ständiger Mitarbeiter und 1907 Hauptobservator. Er führte zunächst Polhöhenbeobachtungen durch, die er in der grundlegenden Arbeit „Die Polhöhe von Potsdam II“ (1900) veröffentlichte. Danach arbeitete er mit dem Horizontalpendel von E. von Rebeur-Paschwitz als Erschütterungsmesser und erbrachte damit den Nachweis für die Gleichzeitigkeit der mikroseismischen Bodenunruhe in Mitteleuropa und die Tiden des festen Erdkörpers. Am bekanntesten wurde H. durch seine ausgedehnten Schweremessungen auf den Ozeanen (1901–04). Er stellte mittels Luftdruckmessungen auf dem Meer normale Schwerewerte fest, die den Festlandswerten entsprachen, und konnte damit die Theorie der Isostasie bestätigen. Ferner verbesserte er verschiedene geophysikalische Instrumente, so die Eötvössche Drehwaage. 1910 wurde er Leiter der Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg/Elsaß. Ihre Aufgaben wurden nach dem 1. Weltkrieg durch die Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena übernommen, die durch H.s Bemühungen 1922/23 errichtet und zu deren Direktor er bestellt wurde. Dank H.s großem organisatorischem Talent und seinen hervorragenden Fähigkeiten bei der Konstruktion und der Verwendung geophysikalischer Instrumente wurden die von ihm geleiteten Institute zu Zentren der deutschen Erdbebenforschung. Als Mitarbeiter in internationalen geophysikalischen Gremien, Mitherausgeber von „Gerlands Beiträgen zur Geophysik“ (seit 1911) und Gründer der Deutschen Seismologischen (1922) beziehungsweise Geophysikalischen (ab 1924) Gesellschaft förderte er die Entwicklung der Geophysik.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina (1910) u. d. Ak. der Wiss. d. UdSSR (1924), korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Göttingen (1919). Geh. Reg.-Rat.
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Werke
Weitere W u. a. Irdische Schwere, in: Hdb. d. physikal. u. techn. Mechanik II, 2, 1930 (mit O. Meißner);
Bestimmung d. Schwerkraft auf d. Atlant. Ozean sowie in Rio de Janeiro, Lissabon u. Madrid, 1903;
Beobachtungen an Horizontalpendeln üb. d. Deformation d. Erdkörpers unter d. Einfluß v. Sonne u. Mond, 2 Hh., 1907/11;
Bestimmung d. Schwerkraft auf d. Ind. u. Großen Ozean, 1908;
Bestimmung d. Schwerkraft auf d. Schwarzen Meer, 1910. - Hrsg.: Fürst B. Galitzin, Vorlesungen üb. Seismometrie, 1914 -
Literatur
. E. Kohlschütter, in: Zs. f. Geophysik 14, 1938, S. 235-40 (W-Verz., P);
Pogg. VI, VII a;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Hans-Günther Körber -
Zitierweise
Körber, Hans-Günther, "Hecker, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116561505.html#ndbcontent