Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl Graf
- Lebensdaten
- 1783 – 1868
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- österreichischer Beamter ; Politiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116507055 | OGND | VIAF: 52443428
- Namensvarianten
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- Chotek, Karl Graf
- Chotek, Carl
- Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl Graf
- Chotek, Karl Graf
- Chotek, Carl
- Chotek von Chotkow, Karl von
- Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl
- Chotek z Chotkova a z Vojnína, Karel
- Chotek, Carl von
- Chotek, Karel
- Chotek, Karel hrabě
- Chotek, Karl
- Chotek, Karl von
- Chotkowa und Wognin, Carl Chotek von
- Chotkowa, Karl von Chotek von
- Wognin, Carl Chotek von Chotkowa und
- Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl Graph
- Chotek, Karl Graph
- Chotek von Chotkow, Carl von
- Chotek von Chotkowa und Wognin, Karl
- Chotek z Chotkova a z Vojnína, Carel
- Chotek, Carel
- Chotek, Carel hrabě
- Chotkowa und Wognin, Karl Chotek von
- Chotkowa, Carl von Chotek von
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Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl Graf
österreichischer Beamter, * 23.7.1783 Wien, † 28.12.1868 Wien. ((römisch)-katholisch)
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Genealogie
Die aus Böhmen stammende, seit 1556 freiherrliche, seit 1723 gräfliche Fam. hat im Habsburgerreich zahlr. Offiziere u. Beamte, seit der Mitte des 18. Jh. in höchsten Positionen, gestellt;
V Rud. (1748–1824), 1792/93 Hofkammerpräsident, 1802 Oberstburggraf in Böhmen, 1805 Staats- u. Konferenzminister (s. ADB IV), S des →Joh. Carl (1705–87), WGR u. GFZM, Hofkanzler, u. der Maria Ther. Gfn. Kottulinsky;
M Gfn. Maria Sidonia (1748–1824), T des Franz Wenzel Fürst v. Clary u. Aldringen u. der Maria Josepha Prn. zu Hohenzollern-Hechingen; Großonkel väterlicherseits →Rud. (1701–71), Statthalter in Böhmen, seit 1765 Oberster Kanzler der vereinigten Hofkanzlei (s. ADB IV);
⚭ Wien 1817 Marie (1795–1878), T des Ant. Gf. Berchtold u. der Maria Anna Franz. Huszár de Szent-Kereszt et Baráth;
2 S, u. a. →Bohuslaw (1829–96), österr. Diplomat, u. a. 1869-71 in Petersburg;
E Sophie Hzgn. v. Hohenberg (seit 1909, 1868-1914, morganatisch ⚭ 1900 Erzherzog-Thronfolger Franz Ferd. v. Österr. [1863-1914]). -
Biographie
Seit 1803 im Staatsdienst, wurde Chotek 1807 zum Hofsekretär bei der Hofkammer ernannt. 1807-10 führten ihn Reisen, die er vornehmlich zu volkswirtschaftlichen Studien nützte, durch viele Teile der Monarchie und Europas. 1811-13 diente er in der mährischen Landesverwaltung und wurde 1813 zur Organisierung der rückgewonnenen Stadt und des Gebietes von Triest berufen. Nach kurzem Zwischenspiel 1815 als Generalgouverneur in dem von österreichischen Truppen eroberten Neapel kehrte er an das Triestiner Gubernium zurück, das er bis 1818 leitete. 1818 als Gubernialvizepräsident nach Tirol versetzt, führte er, seit 1819 Gouverneur, bis 1825, da er als Hofkanzler nach Wien berufen wurde, die Verwaltung dieses Landes. 1826 ging er als Oberstburggraf nach Prag. Ein lebhafter, allem Neuen aufgeschlossener Geist, hat er schon in Triest und Tirol, besonders aber in Böhmen sich um die Hebung der materiellen Kultur (Förderung der Industrie und des Eisenbahnbaues, Ausgestaltung der böhmischen Bäder) große Verdienste erworben, die durch hohe Auszeichnungen (Großkreuz des Leopold-Ordens, Goldenes Vließ) und verschiedene Ehrungen seitens der böhmischen Stände und der Prager Bürgerschaft anerkannt wurden. 1842 verstrickte ihn sein Ehrgeiz - er glaubte ein Anrecht auf die Stelle des Obersten Kanzlers zu haben - in einen Zwiespalt mit Metternich und Kolowrat, der zu seinem Rücktritt führte. Er starb in Vergessenheit.
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Literatur
ADB IV;
A. Wolf, Gf. K. Ch., 1869;
H. Schlitter, Aus Österr.s Vormärz II: Böhmen, 1920;
F. Walter, Der Rücktritt Gf. C. Ch.s vom Oberstburggrafenamte u. d. Ernennung Erzhzg. Stephans z. Landeschef in Böhmen, in: Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen 60, 1922, S. 169 bis 220;
ÖBL. -
Porträts
v. F. Amerling, lithogr. v. J. Kriehuber, 1834;
Bleistiftzeichnung, 1836; v. A. Clarot, lithogr. v. J. Clarot, 1839;
v. J. Kriehuber, gestochen v. C. Mayer (alle P -Slg. d. Nat.bibl. Wien);
Büste im Blindenhaus Prag (Phot. P -Slg. d. Nat.bibl. Wien). -
Autor/in
Friedrich Walter -
Zitierweise
Walter, Friedrich, "Chotek von Chotkowa und Wognin, Carl Graf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 214-215 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116507055.html#ndbcontent