Reisiger, Hans
- Lebensdaten
- 1884 – 1968
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Garmisch-Partenkirchen
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Librettist ; Übersetzer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116429879 | OGND | VIAF: 39504917
- Namensvarianten
-
- Reisiger, Walter Ernst Hans
- Reisiger, Hans
- Reisiger, Walter Ernst Hans
- Reisinger, Hans
- Reisiger, Walther Ernst Hans
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Reisiger, Walter Ernst Hans
Schriftsteller, Übersetzer, * 22.10.1884 Breslau, † 29.4.1968 Garmisch-Partenkirchen, ⚰ Garmisch-Partenkirchen. (evangelisch)
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Genealogie
V Hugo (1854–1907), Postsekr. in B.;
M Elisabeth Wilhelmine Gottlieba Thomala (1857–87); ledig. -
Biographie
R. besuchte das humanistische Gymnasium in Breslau. Ein 1903 in Berlin begonnenes Studium (Jura, Philosophie) brach er nach dem fünften Semester in München ab und lebte 1907-11 in Florenz und Rom. Sein Leben lang wechselte er häufig den Wohnort und lebte bevorzugt in Hotels oder Pensionen. 1910 erschien ein erster Band mit vier Novellen (Stille Häuser), weitere Romane und Erzählungen im melancholischen Ton des fin de siècle folgten. Eindrücke vom 1. Weltkrieg, an dem R. 1915-18 als Flugzeugmaat teilnahm, halten Oden in der Tradition Klopstocks und der Antike (Totenfeier, 1916) fest. Sein biographischer Essay „Unruhiges Gestirn“ (1930), dessen krisenhafte Darstellung der Jugend Richard Wagners den neuen Machthabern mißfiel, wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten. 1938 wurde R. in Seefeld (Tirol) vorübergehend verhaftet; anschließend lebte er in Berlin. →Thomas Mann, dem er seit der ersten Begegnung 1906 im Haus Samuel Fischers freundschaftlich verbunden war, vermittelte einen Lehrstuhl in Berkeley, doch lehnte R. die Emigration ab. Zeugnisse des geistigen Rückzugs sind der historische Roman „Ein Kind befreit die Königin“ (1939) über die erste Gefangenschaft Maria Stuarts und die Monographie „Johann Gottfried Herder, Sein Leben in Selbstzeugnissen, Briefen und Berichten“ (1942, ²1970). Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete R. zeitweilig als Lektor für Rowohlt in Stuttgart und als Übersetzer für Reader's Digest „Das Beste“. 1963 edierte er das Epos „Der Große Traum“ aus dem Nachlaß des verstorbenen Freundes →Gerhart Hauptmann.
R.s bleibende Leistung sind seine Übersetzungen v. a. aus dem Englischen (Defoe, Conrad, Kipling, Meredith, Strachey, H. G. Wells) und Französischen (Flaubert, Sartre, Saint-Exupéry). Seine eigenen Werke, die bei den Zeitgenossen freundliche Resonanz fanden, sind weitgehend vergessen. Die ‚boyische', anglophile Art des Freundes karikierte →Thomas Mann in der Gestalt des Rüdiger Schildknapp im „Doktor Faustus“.|
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Auszeichnungen
Dr. h. c. (München 1947);
Mitbegr. u. Mitgl. d. Dt. Ak. f. Sprache u. Dichtung (1949);
Prof.titel (Baden-Württ. 1959);
Mitgl. d. westdt. PEN;
Ehrenmitgl. d. Verbandes dt. Übersetzer. -
Werke
Weitere W Maria Marleen, 1911 (Roman);
Junges Grün, 1919 (Novellen);
Aeschylos b. Salamis, 1952 (Erz.);
Schwalben, in: Die Fähre 1, 1946, H. 1;
Frühling im Stubaital, ebd., H. 2 (beides Gedichte);
Lit. Porträts, hg. v. U. Dreikandt, 1969 (Nachw., Bibliogr., P).| -
Nachlass
Nachlaß: Dt. Lit.archiv Marbach (Übersicht im Jb. d. Schiller-Ges. 31, 1987, S. 569).
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Literatur
Th. Mann, Ges. Werke 10, 1960, S. 539-43;
→Thomas Mann – H. R., Briefe aus d. Vor- u. Nachkriegszeit, hg. v. H. Wysling, 1968;
G. Mann, in: Jb. d. Dt. Ak. f. Sprache u. Dichtung, 1968, S. 123-25;
E. Mann, in: Jahresring 1968/69, S. 323-25;
H.-W. Jannasch, Spätlese, 1973, S. 56-60;
Kosch, Lit.-Lex.³;
Killy;
Munzinger. -
Autor/in
Ulrike Leuschner -
Zitierweise
Leuschner, Ulrike, "Reisiger, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 391 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116429879.html#ndbcontent