Körte, Gustav
- Lebensdaten
- 1852 – 1917
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- Archäologe ; Klassischer Philologe ; Archäologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116300892 | OGND | VIAF: 19672328
- Namensvarianten
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- Körte, Gustav
- Körte, Gustav
- Körte, G.
- Körte, Gustavo
- Cörte, Gustav
- Cörte, G.
- Cörte, Gustavo
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Körte, Gustav
Archäologe, * 8.2.1852 Berlin, † 15.8.1917 Göttingen. (evangelisch)
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Genealogie
B →Alfred (s. 1), →Werner (s. 3);
- ⚭ Bonn 1887 Anna (1864–1938), T d. →Erwin Nasse (1829–90), Prof. d. Nat.ök. in Bonn, u. d. Hermine van Hogendorp; kinderlos. -
Biographie
K. legte 1870 das Abitur am Werderschen Gymnasium in Berlin ab. Die Neigung zur Altertumswissenschaft war bereits in der Gymnasialzeit durch seine Lehrer ausgeprägt worden. Freundschaftliche Beziehungen zur Familie →Alfred Krupp ermöglichten ihm schon in der Jugend als deren Gast in Essen, Nizza und Paris Begegnungen mit Repräsentanten der europäischen Bildungswelt. Seit 1870 studierte K. in Göttingen Altphilologie und Archäologie, seit 1871 bei →H. Brunn in München, sodann 1873 in Berlin. 1874 wurde er bei →Brunn mit einer Arbeit „Über Personifikationen psychologischer Affekte in der späteren Vasenmalerei“ (1874) zum Dr. phil. promoviert. Es folgte eine erste 2monatige Italienreise nach Florenz, Rom und Neapel. Im Herbst 1874 ging K. wieder nach Göttingen und legte dort 1875 das Lehrerexamen ab. 1875-79 folgten Studien- und Forschungsaufenthalte in Italien und Griechenland; 1877-79 war K. Assistent am Deutschen Archäologischen Institut in Athen. 1879 war er am Antiquarium in Berlin tätig, seit 1880 als Privatdozent in Göttingen. 1881 erhielt er den Lehrstuhl für Archäologie in Rostock, 1907 in Göttingen. 1900 führte er zusammen mit seinem Bruder Alfred die ersten Ausgrabungen in der alten Hauptstadt von Phrygien, Gordion, durch. Damit eröffnete sich zum ersten Mal ein Einblick in die kulturelle Eigenständigkeit Phrygiens im 8. und 7. Jahrhundert vor Christus 1905-07 leitete er das Deutsche Archäologische Institut in Rom.
Im Mittelpunkt von K.s Forschungen standen neben Studien zu einzelnen Denkmälern der griechischen Kunst vor allem solche zur Kunst und Kultur der Etrusker. Ihre Kenntnis wurde seinerzeit durch 2 große Unternehmungen des Deutschen Archäologischen Instituts gefördert: durch die Publikation der etruskischen Urnen durch Brunn seit 1870 „I rilievi delle urne etrusche“, deren 2. und 3. Band K. bearbeitete, ferner durch das Werk „Etrusk. Spiegel“, seit 1843 von Eduard Gerhard herausgegeben, dessen 5. Band K. fertigstellte (1884-97). Daneben verfaßte K. zahlreiche Einzeluntersuchungen zur etruskischen Kunst, besonders zu den Funden der Nekropolen von Orvieto und Tarquinia, wodurch er sich als der seinerzeit bedeutendste Kenner der Etrusker auswies. Die mühevolle Arbeit an der Publikation der Sarkophage und Spiegel stellt ihn in die beste Tradition deutscher positivistischer Gelehrsamkeit.
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Werke
Weitere W u. a. Die antiken Skulpturen aus Böotien, in: Athen. Mitt. 3, 1879, S. 301 ff.;
Bemerkungen zu d. Skulpturen aus Böotien, ebd. 4, 1880, S. 268 ff.;
Über e. altgriech. Statuette d. Aphrodite aus d. Nekropole von Volsinii, in: Festschr. H. Brunn, 1893, S. 1 ff.;
Gordion, Ergebnisse d. Ausgrabungen, 1904 (mit B Alfred Körte). -
Literatur
Alfred Körte (B), in: Bursian-Jberr. 177, 1916/18, S. 99 ff. (W-Verz.);
DBJ II (Tl., L). -
Autor/in
Christoph Schwingenstein -
Zitierweise
Schwingenstein, Christoph, "Körte, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 394-395 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116300892.html#ndbcontent