Knackfuß, Hubert
- Dates of Life
- 1866 – 1948
- Place of birth
- Dalheim bei Aachen
- Place of death
- München
- Occupation
- Archäologe ; Bauforscher ; Archäologe ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 116243627 | OGND | VIAF: 34539612
- Alternate Names
-
- Knackfuß, Hubert
- Knackfuss, Hubert
- Knackfuß, Bernhard Hubert Victor Johannes
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Knackfuß, Hubert
Bauforscher, Archäologe, * 25.6.1866 Dalheim bei Aachen, † 30.4.1948 München. (katholisch)
-
Genealogy
B →Hermann (s. 1): - ⚭ 1) 1920 Chrysanthe Stergiou (1895–1927), T d. Kaufm. Stergios Garyfallou in Volos/Griechenland u. d. Kalomira N. N., 2) 1932 Cäcilia (* 1902), T d. Oberlehrers Ludwig Miller u. d. Afra Praßler;
1 S aus 1) (jung †). -
Biography
K. studierte 1890-95 Architektur an der TH Aachen. Die Ausbildung als Regierungsbauführer absolvierte er 1895-99 bei Bauämtern in Kassel. 1899 legte er die Prüfung als preußischer Regierungsbaumeister ab. 1908 wurde er zum Landbauinspektor, 1912 zum preußischen Baurat ernannt. – 1901 wurde K. Mitarbeiter von Theodor Wiegand bei den Ausgrabungen der Königlichen, später Staatlichen Museen Berlin in Kleinasien, vornehmlich in Milet und Didyma. Damit verlagerte sich seine berufliche Tätigkeit auf das Gebiet der antiken Bauforschung. Unter seiner technischen Oberleitung erfolgten in den ersten Jahren seines Wirkens die Freilegungen des Theaters, des Rathauses und des Südmarktgebietes der antiken Großstadt Milet. Die zweigeschossige römische Prachtfassade des Eingangstores zum Südmarkt konnte nach seiner – in der offiziellen Grabungspublikation veröffentlichten – Rekonstruktion im Pergamonmuseum in Berlin aus den originalen Werkstücken vollständig wieder aufgebaut werden. K. leitete 1907-13 und nach dem 1. Weltkrieg die von Wiegand veranlaßte Freilegung des zu Milet gehörigen Apollon-Tempels von Didyma. Die Durchführung der wegen des gewaltigen Ausmaßes des Ruinengeländes schwierigen Ausgrabung und die Erforschung der komplexen Baugeschichte dieses berühmten jonischen Heiligtums stellt seine bedeutendste organisatorische und wissenschaftliche Leistung dar. Mit der 1941 erschienenen 3bändigen Publikation des Didymaions veröffentlichte K. die bis dahin umfassendste Darstellung eines antiken Architekturdenkmals. – 1912-19 war er 2. Direktor am Deutschen Archäologischen Institut in Athen. Während dieser Zeit fand er Gelegenheit zu Ausgrabungen in Olympia und am Dipylon in Athen. 1918 nahm er an einer Expedition nach Halikarnassos teil.
1919 wurde K. als Nachfolger von Joseph Bühlmann an die TH München berufen; auf seinen Wunsch hin erhielt sein Lehrgebiet die Bezeichnung „Antike Baukunst“. 1934 wurde er emeritiert, nahm seine Lehrtätigkeit nach dem 2. Weltkrieg jedoch nochmals auf.
K. zählt zu dem Kreis jener Forscher, die in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts der deutschen Archäologie zu internationaler Anerkennung verholfen haben. Seine Arbeitsweise war gekennzeichnet durch eine bis dahin nicht gekannte, ins Einzelne gehende und möglichst vollständige zeichnerische und beschreibende Dokumentation aller baulichen Reste eines Monuments. Damit entwickelte K. grundlegende und für die wissenschaftliche Bearbeitung und Rekonstruktion historischer Architektur notwendige methodische Verfahren, die später von anderen weiter ausgebaut werden konnten. K. hat die antike Bauforschung als selbständige Disziplin innerhalb der archäologischen Wissenschaft mitbegründet.|
-
Awards
Dr.-Ing. E.h. (Aachen 1920).
-
Works
Milet, Ergebnisse d. Ausgrabungen u. Unterss. seit d. J. 1899, Bd. 1, H. 2: Das Rathaus v. Milet, 1908, H. 7: Der Südmarkt u. d. benachbarten Bauanlagen, 1924;
Bearb.: Th. Wiegand, Didyma, 1. T., 3 Bde., hrsg. v. C. Weickert, 1941;
- 227 Briefe an Th. Wiegand, dazu: H. Simon, Gel.briefe im Archiv d. Dt. Archäolog. Inst. zu Berlin, 1973. -
Literature
K. Fuchs, in: Heimat-Jb. d. Kr. Altenkirchen 1974.
-
Author
Erich Altenhöfer -
Citation
Altenhöfer, Erich, "Knackfuß, Hubert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 150 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116243627.html#ndbcontent