Thielen, Alexander
- Dates of Life
- 1841 – 1897
- Place of birth
- Düsseldorf
- Place of death
- Heidelberg
- Occupation
- Industrieller ; Verbandsfunktionär ; Unternehmer
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 1143711890 | OGND | VIAF: 5458151051953933530003
- Alternate Names
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- Thielen, Alexander
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Thielen, Alexander
|Industrieller, Verbandsfunktionär, * 3.5.1841 Düsseldorf, † 20.7.1897 Heidelberg. (evangelisch)
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Genealogy
V →Peter (1806–87), preuß. Mil.pfarrer, 1844 Mil.oberpfarrer in Koblenz, 1853 Konsistorialrat, 1854 Hofprediger, Feldpropst, Oberkonsistorialrat, Domherr v. Brandenburg, D. theol. h. c. (Bonn 1871), 1880 Ehrenbürger v. Mülheim/Ruhr, S d. →Hermann (1771–1849), Schiffbaumeister in Mülheim/Ruhr, u. d. Katharina Elisabeth Hülsmann (1763–1848);
M Anna Friederika (1808–66), T d. →Carl Johann Engels (1769–1844), Pfarrer in Mülheim/Ruhr, u. d. Anna Charlotte Henriette Winandine Schaumburg (1778–1829);
Ur-Gvv →Petrus (1743–1821), Zimmermann, Werftbes. in Mülheim/Ruhr;
B →Karl v. T. (1832–1906, preuß. Adel 1900), 1881 Präs. d. Eisenbahndirektion d. Berg.-Märk. Eisenbahnges. Elberfeld, 1887 Präs. d. Eisenbahndirektion Hannover, 1891 preuß. Staatsminister d. öff. Arbb., 1891 auch Chef d. Reichseisenbahnamts (s. BJ XI, S. 241–44 u. Tl.; Hann. Biogr. Lex.; Biogr. Lex. Burschenschaft), →Hermann (1843–1915), Kaufm. in Mülheim/Ruhr, Präs. d. Handelskammer Mülheim-Oberhausen, →Carl Eduard (* 1846), Dr. med., Schw Anna (1836–98, ⚭ →Bernhard Rogge, 1831–1919, Hofprediger in Potsdam, s. BBKL VIII; Kosch, Lit.-Lex.; NDB 21* u. 22*);
– ⚭ 1872/74 Laura (1852–1922), T d. →Hermann Korten (1816–92), Oberkonsistorialrat, Mil.oberpfarrer, u. d. Emilie Dicke (1826–78);
2 T Ellen (1876–1948, ⚭ N. N. Plate), Lily (1882–1955). -
Biography
Nach dem Schulbesuch begann T. 1858 eine Lehre in der Styrumer Eisenindustrie AG. 1860–63 studierte er Berg- und Hüttenwesen an der Bergakademie Clausthal, anschließend wechselte er für ein Jahr nach Berlin, vermutlich an die dortige kgl. Bergakademie; gleichzeitig absolvierte er in Berlin seinen Militärdienst. Nach Tätigkeiten in einer Zinkhütte in Letmathe Ende 1864, seit 1865 in den „Haford Smelting Works“ in Swansea und seit 1870 bei der „Cape Copper Mining Co.“ in Südafrika wurde er 1873 Direktor bei der „Phoenix, AG für Bergbau und Hüttenbetrieb“ in Laar bei Ruhrort (heute Duisburg), die sich in dieser Zeit zu einem der größten dt. Stahlproduzenten entwickelte. In dieser Funktion vertrat er dieses Unternehmen auch gegenüber der Eisen-Enquete-Kommission, die 1878 die Lage der dt. Eisenindustrie untersuchte.
Daneben widmete T. sich mit großer Energie der Verbandsarbeit. Dank seiner Initiative schlossen sich 1886 17 Hochofenwerke zum Rhein.-Westfäl. Roheisen-Verband, einem Vorläufer des späteren Roheisen-Verbands, zusammen, um den inländischen Wettbewerb untereinander zu regulieren und, nach dem Statut, gegenseitige Preisunterbietungen zu verhindern. T. hatte den Vorsitz bis zu seinem Tod inne. Er übernahm auch den Vorsitz der 1888 gegründeten Rhein.-Westfäl. Verkaufsstelle für Qualitäts-Puddelroheisen zur Zentralisierung des Verkaufs und Durchsetzung der Preiskonvention des Roheisenverbands. Als sich die Hochofenwerke des Siegerlands 1894 anschlossen, blieb T. Vorsitzender der nunmehr gemeinsamen Verkaufsstelle für Qualitäts-Puddeleisen und Stahleisen. Ferner war er 1881–92 Mitglied des Vorstands bzw. für einige Jahre stellv. Vorsitzender des Vereins Dt. Eisenhüttenleute. 1884/85 war er Vizepräsident der Internationalen Schienengemeinschaft, 1891–97 gehörte er dem Council des Iron and Steel Institute an.
T. hatte eine Pionierrolle bei der Gründung und Konsolidierung von Zusammenschlüssen und Syndikaten der dt. Hochofenindustrie. Die dadurch mobilisierte Marktmacht trug dazu bei, eine durch scharfe Konkurrenz v. a. der brit. Stahlindustrie, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Depression der 1870er Jahre und den Übergang zu neuen Verfahren der Stahlerzeugung gekennzeichnete kritische Phase der Eisen- und Stahlindustrie im Westen Deutschlands zu überwinden.
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Awards
A Roter Adlerorden IV. Kl. (wohl 1890), III. Kl. mit Schleife (1896).
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Primary Sources
Qu Mannesmann-Archiv im Konzernarchiv d. Salzgitter AG; Bibl. Stahlinst. VDEh, Düsseldorf; BA Berlin, Best. R 13 (Materialien f. Enquete-Fragebogen); Protokolle über d. Vernehmung d. Sachverständigen durch d. Eisen-Enquete-Komm., 1878.
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Literature
L A. Klotzbach, Der Roheisenverband, 1926 (P);
U. Wengenroth, Untern.strategien u. techn. Fortschritt, 1986;
Helmut Maier u. a. (Hg.), 150 J. Stahlinst. VDEh 1860–2010, 2010;
- Nachrufe: Stahl u. Eisen 17, 1897, S. 617 f.;
BJ II, S. 234 f.;
– zur Fam.: Peter Thielen, Die Nachkommen v. Peter T. (1806–1887) u. Anna T. geb. Engels (1808–1866), 1964; GHdA 131, Adelslex. 14, 2003 -
Author
Werner Bührer -
Citation
Bührer, Werner, "Thielen, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 117-118 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1143711890.html#ndbcontent