Euler, Carl
- Lebensdaten
- 1828 – 1901
- Geburtsort
- Kirchenbollenbach (Kreis Birkenfeld/Nahe
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Turnpädagoge ; Pädagoge ; Sportlehrer ; Klassischer Philologe ; Historiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 104106034 | OGND | VIAF: 42269734
- Namensvarianten
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- Euler, Carl Philipp
- Euler, Carl
- Euler, Carl Philipp
- Euler, Karl
- Euler, Karl Philipp
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Euler, Carl Philipp
Turnpädagoge, * 8.2.1828 Kirchenbollenbach (Kreis Birkenfeld/Nahe, † 15.9.1901 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Adolf s. Genealogie (2);
B →Frdr. s. (2);
⚭ 1860 Sophie (1836–1909), T des Sup. Tischer in Jerxheim (Braunschweig);
2 S, 2 T. -
Biographie
Von 1848 an studierte E. in Bonn Philologie und Geschichte. Gleichzeitig war er gemeinsam mit →Friedrich Albert Lange ein rühriges Mitglied des dortigen akademischen Turnvereins. Nach dem Militärdienst setzte er seine Studien in Berlin fort, nahm 1852/53 an einem Kursus in der 1851 eröffneten Berliner Zentralturnanstalt teil und promovierte 1854. Anschließend ging er nach Schulpforta, wo er durch die Neuorganisation des Turn- und Schwimmunterrichts wertvolle Erfahrung sammelte. 1860 folgte er einem Ruf als Zivillehrer an die Zentralturnanstalt. Seit 1872 Professor, wurde E. 1877 Unterrichtsdirigent an der daraus hervorgegangenen Turnlehrerbildungsanstalt. Er gab auch Turnunterricht am Schullehrerseminar, an Berliner Gymnasien, am Lehrerinnenseminar und erteilte Privatkurse für Turnlehrerinnen. 1892 wurde er Schulrat. – E. hat sich im Kampfe gegen die schwedische Gymnastik, deren eifriger Verfechter →H. Rothstein war, um die Wiedereinführung des deutschen Turnens und der aus den Turnsälen verbannten Geräte (Barren, Reck und so weiter) große Verdienste erworben, dabei bemüht, „das Empfehlenswerte“ in der Richtung seines verehrten einstigen Lehrers nicht aufzugeben. Als Dirigent der Turnlehrerbildungsanstalt suchte er das Schulturnen, auch das Mädchenturnen, im Sinne von →A. Spieß auszubauen. Er war ein besonderer Förderer des Schwimmunterrichts (Lehrbuch der Schwimmkunst, 1870, mit H. O. Kluge). Außer der praktischen Ausbildung entfaltete E. eine fruchtbare literarische Tätigkeit. Er ist der Verfasser zahlreicher methodischer Schriften und gab das „Enzyklopädische Handbuch des gesamten Turnwesens“ (3 Bände, 1804-96) heraus. Quellenwert haben seine historischen Schriften, Biographien sowie vor allem die „Geschichte des Turnunterrichts“ (= Geschichte der Methodik des deutschen Volksschulunterrichts, herausgegeben von C. Kehr, V, ²1891, Autobiographie S. 323-35, Werk(e), Werkverzeichnis).
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Werke
Weitere W u. a. Turngeräte u. Turneinrichtungen, 1872 (mit H. O. Kluge); Frdr. L. Jahn, 1881;
Frdr. Friesen, 1885, ²1899;
Hans Ferd. Maßmann, 1897 (mit R. Hartstein);
Lebenserinnerungen d. Prof. K. E., in: Dt. Turnztg. 1899/1900. – Hrsg.:
Mschr. f. d. Turnwesen, seit 1882 (mit G. Eckler);
F. L. Jahns Werke, 3 Bde., 1884-87. – Melodie z.|Scheffels Gedicht „Als d. Römer frech geworden“. -
Literatur
Hdb. d. gesamten Turnwesens, hrsg. v. R. Gasch, ²1928, S. 177 f. (W, P);
BJ VI (Tl. 1901, L). -
Autor/in
Grete Ronge -
Zitierweise
Ronge, Grete, "Euler, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 687-688 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104106034.html#ndbcontent