Schulenburg, Bertha Gräfin von der
- Lebensdaten
- 1861 – 1940
- Geburtsort
- Beetzendorf (Altmark)
- Sterbeort
- Beetzendorf (Altmark)
- Beruf/Funktion
- Krankenpflegerin ; Gründerin der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission ; Krankenschwester
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 1020629010 | OGND | VIAF: 233274436
- Namensvarianten
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- Schulenburg, Anna Charlotte Bertha Gräfin von der
- Schulenburg, Bertha Gräfin von der
- Schulenburg, Anna Charlotte Bertha Gräfin von der
- Schulenburg, Bertha von der
- Schulenburg, Anna Charlotte Bertha von der
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Schulenburg, Anna Charlotte Bertha Gräfin von der
Krankenpflegerin, Wohlfahrtspflegerin, * 31.8.1861 Beetzendorf (Altmark), † 10.9.1940 Beetzendorf (Altmark). (evangelisch)
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Genealogie
V →Werner (1829–1911), Kideikommißherr auf Beetzendorf u. Osterwohle, preuß. Oberstlt., Erbküchenmeister d. Kurmark Brandenburg, 1866/67 Mitgl. d. Preuß. Abg.hauses f. d. Wahlkr. Salzwedel/Gardelegen, 1867-71 Mitgl. d. RT u. 1872-1911 d. Preuß. Herrenhauses, seit 1878 1. Vors. d. dt. Adelsgenossenschaft (s. BJ 16, Tl.; Biogr. Hdb. Preuß. Abg.haus II; Biogr. Lex. Altmark), S d. →Werner Gf. v. der S.-Nimptsch († 1829) u. d. →Charlotte Freiin v. Friesen (1798–1874);
M →Bertha (1834–1918), T d. Werner Gf. v. der →Schulenburg (1792–1861), auf Wolfsburg, hann. GR u. Staatsrat, u. d. Charlotte Freiin v. Vincke (1797–1888);
Ur-Gvm →Johann Georg Friedrich Frhr. v. Friesen (1757–1824), auf Rötha, Rammelburg u. Trachenau, Oberaufseher d. kgl. Kunstslgg., Museen u. d. Bibl. in Dresden, Sächs. GR (s. NND II; NDB V, Fam.art.);
2 B →Adolf-Friedrich (1855–1925, ⚭ Hertha, 1871–1958, T d. →August v. Gerlach, 1830–1906, preuß. Landrat, Mitgl. d. RT u. d. preuß. Abg.- u. d. Herrenhauses, s. BJ XI, Tl.; NDB VI*; Biogr. Hdb. Preuß. Abg.haus I u. II), Fideikommißherr auf Beetzendorf, preuß. Oberförster, →Achaz (1863–1943), Fideikommißherr auf Dorphagen (Kr. Cammin, Pommern), 4 Schw u. a. Helene (1856–1948, ⚭ Wilhelm Baron Digeon v. Monteton, 1853–1931, preuß. Gen.major), →Gertrud (* 1858), Kapitularin d. adeligen Fräuleinstifts Wallenstein in Fulda, Anna (1868–1961, ⚭ →Hans-Mortimer Frhr. v. Maltzahn, 1863–1916, preuß. Oberstlt., s. NDB 15 Fam.art.); – ledig;
Gr-N →Johann-Matthias (* 1950), Prof. f. BWL in Hannover. -
Biographie
S. begann 1887/88 eine Ausbildung zur Johanniter-Krankenpflegerin im Central-Diakonissenhaus Bethanien in Berlin. Auf Wunsch des Vaters kehrte sie anschließend in die Altmark zurück. 1904 wurde sie Schülerin des „2. Kursus für christl. weibliche Liebestätigkeit“ in dem 1885 von →Bertha v. Kröcher (1857–1922) in Berlin gegründeten Kapellenverein, wo seit 1904 Frauen auf Tätigkeiten in sozialen Bereichen vorbereitet wurden. S. leitete diese Kurse (die Vorgänger d. heutigen Ev. Fachhochschule Berlin) seit 1905. 1909 wurde mit auf ihre Initiative die „Frauenschule der Inneren Mission“ in Berlin eröffnet, wo Sozialarbeiterinnen ausgebildet wurden und Prüfungen für eine Tätigkeit als Katechetin ablegt werden konnten. S. hatte seit 1909 die Leitung, gleichzeitig war sie Dozentin für die „Geschichte der Frauenbewegung“ und „Berufskunde“. Sie wirkte entscheidend an der Gestaltung des sozialen Frauenberufs mit: 1928 leitete sie die von ihr 1917 mit →Alice Salomon (1872–1948) und →Anna Weltmann (1881–1947) gegründete Kommission der Konferenz der Sozialen Frauenschulen Deutschlands, die Richtlinien für die Ausbildung der Sozialarbeiterinnen im Krankenhaus entwarf. Sie setzte sich für die Interessenvertretung der Sozialarbeiterinnen ein, u. a. für die Stärkung der berufspolitischen Rechte und eine Verbesserung der Weiterbildungsmöglichkeiten, und unterstützte den Aufbau der von →Alice Salomon angeregten „Dt. Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit“, deren Vorstandsmitglied sie 1925-33 war. 1918-39 hatte sie den Vorsitz der Vereinigung der Ev.-Sozialen Frauenschulen Deutschlands, 1921-33 war sie Vorsitzende des Verbandes der ev. Wohlfahrtspflegerinnen Deutschlands. 1933 entband die Leitung des nationalsozialistisch ausgerichteten Centralausschusses der Inneren Mission (Träger der Ausbildungsstätte) S. ohne Begründung von der Schulleitung. Diese Entlassung wurde nach Protesten, auch aus dem Ausland, zurückgenommen, aber S. übernahm fortan nur noch die Betreuung der in Wohnheimen lebenden Schülerinnen.
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Auszeichnungen
Vorslandsmitgl. d. Provinzial-Schwesternvereinigung d. Johanniter-Schwestem Brandenburgs;
Mitgl. d. Centralausschusses d. Inneren Mission (nach 1919);
stellv. Vors. d. Verbandes d. Berufsarbeiterinnen d. Inneren Mission (1911–20);
D. theol. h. c. (Berlin 1923). -
Werke
IX. Kursus z. Ausbildung f. christl. Liebestätigkeit im Kapellenheim, in: Berliner Frauengruppe im Ev. Frauenbund, 1909, S. 63-68 (Hg.);
Um d. neue Besoldung, in: Mitt. d. Bundes Dt. Soz.beamten, Nr. 3-4, 1927, S. 29-30 (mit A. Beerensson, H. Weber u. C. Mennicke);
25 J. Soz. Frauenberufsverband 1903-1928, 1928;
1904-1929, Zur Jub.feier d. Frauenschule d. Inneren Mission in Berlin, in: Nachrr. d. Bundes d. Ehemaligen d. Soz. Frauenschule d. Inneren Mission, 1929, S. 4-16;
Die Arbeitsgemeinschaft d. Berufsverbände d. Wohlfahrtspflegerinnen, in: Soz. Berufsarb., Nr. 4, 1933, S. 37 (mit L. Besser u. H. Weber);
Streiflichter aus e. Leben, 1935 (Autobiogr.). -
Literatur
D. Bernhardt, in: Die Frau, 38. Jg., H. 12, 1931, S. 749 f.;
C. Fabricius, Eine Pionierin d. soz. Frauenbildung, ebd., 47. Jg., H. 12. 1940, S. 86 f.;
A. Salomon, Der soz. Frauenberuf, in: A. Schmidt-Beil, (Hg.), Die Kultur d. Frau, 9-101931, S. 309-16;
Unserer Gräfin z. Gedächtnis, Nachrr. f. d. ehem. Frauenschülerinnen d. Inneren Mission, 29. Jg., 1940;
I. Haun, Zum Gedenken an d. 100. Geb.tag v. Gfn. B. v. d. S. am 31. Aug. 1961, in: Mitt.bl. f. d. Ehemaligen d. Wohlfahrtsschule d. Inneren Mission Berlin, 1961, S. 3-17;
A. Fischer, Das Bild e. Menschen, B. Gfn. v. d. S., in: Soz.päd., 10. Jg., H. 1, 1968, S. 22-25;
I. Blauert, Von d. Kursen d. Kapellenver. z. Ev. Ak. f. Soz.arb., in: 80 J. kirchl. Soz.arbeiterausbildung, 1984, S. 51-160 (P);
D. Weber, Ev. Fachhochschule Berlin, 80 J. kirchl. Ausbildung f. soz. Arb., in: Soz. Arb., 33. Jg., H. 10, 1984, S. 457-70;
P. Reinicke, Die Dt. Ak. f. päd. u. soz. Frauenarb. u. ihre J. kurse, in: Archiv f. Wiss. u. Praxis d. soz. Arb., 18. Jg., Nr. 3, 1987, S. 210-22;
ders., Die Berufsverbände d. Soz.arb. u. ihre Gesch., Von d. Anfängen b. z. Ende d. zweiten Weltkrieges, ²1990;
ders., in: H. Maier (Hg.), Who is Who d. Soz. Arb., 1998;
ders., Die Ev. Fachhochschule Berlin feiert ihr 100j. Bestehen, in: Nachrr.dienst d. Dt. Ver. f. öff. u. private Fürsorge, 84. Jg., H. 4, 2004, S. 135-40 (P);
ders., Gründer/Gründerinnen/Schulleiterinnen d. Vorgängereinrichtungen d. EFB (1904–1961), in: ders. (Hg.), Von d. Ausbildung d. Töchter besitzender Stände z. Studium an d. Hochschule, 100 J. Ev. Fachhochschule Berlin, S. 202-14;
ders., B. Gfn. v. d. S., Weg e. Absolventin v. 1904, in: Soz. Arb., 53. Jg., H. 5-6, 2004, S. 215 f. (P). -
Autor/in
Peter Reinicke -
Zitierweise
Reinicke, Peter, "Schulenburg, Bertha Gräfin von der" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 677-678 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020629010.html#ndbcontent