Ehlermann, Erich
- Lebensdaten
- 1857 – 1937
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Verlagsbuchhändler ; Verleger
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 101587538 | OGND | VIAF: 7755997
- Namensvarianten
-
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günther
- Ehlermann, Erich
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günther
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günther
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günter
- Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günter
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Ehlermann, Erich Friedrich Theodor Günther
Verlagsbuchhändler, * 30.5.1857 Hannover, † 1.2.1937 Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
Aus Bauernfamilie der Lüneburger Heide;
V →Louis (1817–80), Verlagsbuchhändler, S des Rittergutsbesitzers Joh. Michael in Böhme u. der Pastorstochter Sophie Semler aus Kirchboitzen;
M Johanna (1826–87), T des Frdr. Goering (1789–1867) aus Waltershausen(Thür.), Weingroßhändler in Hamburg, u. der Kaufm.tochter Sara Janssen aus Hamburg;
⚭ 1) Dresden 1890 (⚮ 1903) Helene Fleischer, 2) Koblenz 1904 Hilda (* 1863), T des →Berthold v. Nasse (1831–1906), Oberpräsident der Rheinprovinz, u. der Helene Weber aus Kaufm.- u. Gelehrtengeschlecht;
1 S aus 1), 1 S aus 2). -
Biographie
In seinem schon seit der Schulzeit vielseitig anregenden, aber unregelmäßigen Bildungsgang wechselte die buchhändlerische Ausbildung mit medizinischen, philosophischen und technologischen Studien in Straßburg, Bern, Leipzig und Dresden. Aus Pflichtgefühl und Neigung übernahm er 1886 den väterlichen Schulbuchverlag in Dresden. Ein Versuch, mit den Schriftstellern Ferdinand Avenarius und Wolfgang Kirchbach einen schöngeistigen Verlag anzugliedern, scheiterte. Die Germanisten K. Goedeke (Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung) und O. Mensing, die Schulmänner H. Plate und K. Kehr wurden seine wichtigsten Autoren. Bedeutend war seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins Dresdner Buchhändler und vornehmlich als 2. Vorsitzender des Börsenvereins in Leipzig. Mit K. Siegismund begründete E. die Deutsche Bücherei in Leipzig, deren Entstehung er durch eine Denkschrift 1910 entscheidend förderte. Er schlug anfänglich eine „Reichsbibliothek“ als zentrale Reserve- und Archivbibliothek mit eingeschränkten örtlichen Benutzungsmöglichkeiten und, liberalen Zeitströmungen folgend, ohne besonderes Pflichtexemplar vor. Der 1. Weltkrieg und die|Nachkriegszeit veranlaßten ihn zur Tagesschriftstellerei über politische und wirtschaftliche Fragen, wobei er unter anderem gegen ein staatlich gelenktes Schulbuchwesen Stellung nahm.|
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Auszeichnungen
Dr. phil. h. c.
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Werke
u. a. Eine Reichsbibl. in Leipzig, …, 1910, Neudr. 1927; Eine dt. Bücherei in Leipzig, in: Zs. f. Bücherfreunde, NF, Jg. 4, Hälfte 2, 1913, S. 189-95;
Der Begriff „Gegenstände d. tägl. Bedarfs“, d. Recht u. d. gesunde Menschenverstand, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, Jg. 85, 1918, S. 757-60 (Auseinandersetzung mit d. Kriegswirtsch. u. d. Wucherbegriff);
Das Staatsmonopol f. Schulbücher, 1919;
Die Reichsschulkonferenz, in: Dt. Verlegerztg. 1, 1920, S. 307-10, 323-26, 347-50, 366-68 (mit A. Giesecke);
Dt. Bücherei-Börsenver.-Pflichtexemplare, ebd. 2, 1921, S. 433-36; Autobiogr. in: Der Buchhandel d. Gegenwart in Selbstdarst. I, 1925, S. 1-31 (P). -
Literatur
P. Schwenke, Eine „Reichsbibl.“?, in: Zbl. f. Bibl.wesen 28, 1911, S. 263-68 (Krit. Auseinandersetzung mit E.s Denkschr. üb. d. Dt. Bücherei);
E. Mohrmann, Der Gedanke d. Dt. Bücherei, in: Denkschr. z. Einweihungsfeier d. Dt. Bücherei… zu Leipzig, 1916, S. 10-20;
K. Woermann, Kunst im Hause, 24 ältere u. neuere Ölgem. im Bes. des E. E. in Dresden, 1928 (mit fam.gesch. Angaben);
Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel 104, 1937, S. 106 (P);
LGB I, 1935. -
Autor/in
Hans Lülfing -
Zitierweise
Lülfing, Hans, "Ehlermann, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 345-346 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101587538.html#ndbcontent