Johannes von Hildesheim
- Lebensdaten
- zwischen 1310 und 1320 – 1375
- Geburtsort
- Hildesheim
- Sterbeort
- Marienau bei Coppenbrügge
- Beruf/Funktion
- Karmeliterprior ; Theologe ; Schriftsteller ; Prior
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100949746 | OGND | VIAF: 815151778250118130000
- Namensvarianten
-
- Johannes
- Johannes von Hildesheim
- Johannes
- Johannes, von Hildesheim
- Giovanni, di Hildesheim
- Hildesheim, Johann
- Hildesheim, Johannes
- Hildesheim, Johannes von
- Ioann, Chil'deschajmskij
- Jean, d'Hildesheim
- Joannes, of Hildesheim
- Johan, von Hildesheim
- Johann, von Hildesheim
- Johannes, Hildesheimensis
- Johannes, Hildeshemiensis
- Johannes, ab Hildesheim
- Johannes, aus Hildesheim
- Johannes, de Hildesheim
- Johannes, of Hildesheim
- John, of Hildesheim
Vernetzte Angebote
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1974] Autor/in: Jan, Helmut von (1974)
- * Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) [1875-1912] Autor/in: Crecelius, Wilhelm; Philippi, F. (1881)
- Fabricius: Bibliotheca Latina medii et infimae aetatis / ed. Giovanni D. Mansi. - Florentiae 1858-59 (eingestellt) [1858-1859]
- Trithemius: Liber de scriptoribus ecclesiasticis. Basel 1494 (Hain 15613) (eingestellt) [1494]
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Germania Sacra Personendatenbank [2008-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- * Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi - Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters (genannte Personen)
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- * Briefe an Goethe - biografische Informationen
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi - Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters (Autoren)
- * Regesta Imperii
- Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Johannes von Hildesheim
Karmeliterprior, Theologe, Schriftsteller, * zwischen 1310/20 Hildesheim, † 1375 Marienau bei Coppenbrügge.
-
Biographie
J. besuchte die Lateinschule „Andreanum“ in Hildesheim unter Johannes Corvus. In jungen Jahren trat er als Karmelitermönch in das Kloster Marienau¶ (das einzige Karmeliterkloster in Niedersachsen)¶ ein. 1351-55 studierte er in Avignon bei →Petrus Thomasius. 1353 war er in Aachen bei der Gründung einer Ordensniederlassung tätig. 1358 wurde er beauftragt, an der Univ. Paris Bibel zu lesen („Biblicus“). 1361 verließ er Paris als Baccalaureus. Das Provinzialkapitel in Köln ernannte ihn 1361 zum Prior und Lektor des Klosters in Kassel¶. 1364-68 nach Straßburg beordert, zunächst als Lektor, war er 1366 dort Prior und Lector Principalis. 1367 folgte eine Romreise mit Einführung bei Papst Urban V. durch Lucas von Penna. Nach kurzem Aufenthalt in Speyer wurde er Prior in seinem heimatlichen Kloster Marienau¶.
J. führte einen regen Briefwechsel mit vielen führenden Männern seiner Zeit. In der Heimat nahm er eine besonders bedeutende Stellung ein. So vermittelte er auch zwischen dem Bischof von Hildesheim und dem Herzog von Braunschweig. Aus Karmeliterhandschriften und -briefen ist unser Wissen über ihn in den letzten Jahrzehnten stark erweitert worden. – Berühmt wurde J. durch seine „Vita trium regum“, die dem Bischof von Münster Florentius v. Wevelkoven gewidmet war, auf dessen Geheiß sie geschrieben wurde. Nach Auffindung der ältesten bisher bekannten Handschrift im Stadtarchiv Hildesheim, die sehr wahrscheinlich das Original sein dürfte, ist die Vita auf 1370 zu datieren. In Hildesheim bestand eine alte Dreikönigstradition, ähnlich wie in Köln. Zahlreiche weitere Handschriften sorgten für weite Verbreitung. Einem ersten lat. Inkunabeldruck von 1477 (v. Joh. Guldenschaff in Köln), folgte ein deutscher Druck von 1480 (v. J. Prüß in Straßburg) mit schönen kräftigen Holzschnitten. 1818 schrieb Goethe begeistert über diese Legende der Hl. Drei Könige an Sulpiz Boisserée: „Ich meine nicht, daß irgend etwas Anmutigeres und Zierlicheres dieser Art mir in die Hände gekommen. Weder Pfaffenthum, noch Philisterei, noch Beschränktheit ist zu spüren.“
-
Werke
u. a. De fonte vitae;
De Antichristo;
Contra Judaeos;
Chron. temporum;
Opus metricum. -
Ausgg.: Die Legende v. d. hl. drei Königen, Aus e. v. Goethe mitgeteilten lat. Hs. u. e. dt. d. Heidelberger Bibl. bearb. (u. mit 12 Romanzen begleitet) v. G. Schwab, 1822;
dass., Volksbuch, d. Verehrung d. hl. drei Könige im Dom zu Köln gewidmet, neu hrsg. v. K. Simrock, 1842;
dass., mit zeitgemäßen Holzschn., 1960, Übertragung u. Nachwort v. E. Christern;
dass., übertragen v. ders., 1963. -
Literatur
ADB 14 u. 50;
A. Vogeler, Die hl. drei Könige, in: Alt-Hildesheim, H. 1, 1919, S. 76-87;
W. Konrad, Dreikönigsverehrung u. Dreikönigsbrauch in Hildesheim, ebd., H. 35, 1964, S. 1-10;
W. Hartmann, Das Karmeliterkloster Marienau, in: Zs. d. Ges. f. niedersächs. KG 43, 1938;
R. Hendriks O. Carm., A Register of the Letters of J. of H. O. Carm. de 1375, 1957, in: Carmelus, Commentarii ab Instituto Carmel IV, S. 116-235;
E. Christern, J. v. H., Florentius v. Wevelinghoven u. d. Legende v. d. Hl. Drei Königen, 1960, auch in: Jb. d. Köln. Gesch.ver. 34/35, 1959/60;
Vf.-Lex. d. MA II. -
Autor/in
Helmut von Jan -
Zitierweise
Jan, Helmut von, "Johannes von Hildesheim" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 554 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100949746.html#ndbcontent
-
Johannes von Hildesheim
-
Biographie
Johannes von Hildesheim, Karmeliter um 1360, Lector und Prior zu Kassel. Seine längst vergessenen historischen, theologischen u. a. Schritten zählt Trithemius im Catalogus illustrium virorum (p. 146 f. der Frankfurter Ausgabe von 1601) auf. Größere Verbreitung fand nur eine derselben, der dem Bischof Florenz von Münster gewidmete „Liber de translatione trium regum“, gegen 1370 verfaßt. Er erschien 1477 im Druck zu Köln (bei Johannes Guldenschaff de Moguncia) und seitdem wiederholt nicht nur in lateinischer Sprache, sondern auch in deutschen und französischen Uebersetzungen. Ueber ein von Goethe 1818 gefundenes und an Sulpiz Boisserée mitgetheiltes Manuscript dieser Schrift vgl. den Briefwechsel in der Biographie: Sulpiz Boisserée (1862), II, S. 254—264.
-
Literatur
Norohoff, Denkwürdigkeiten aus dem Münsterischen Humanismus (Münster 1874) S. 29 ff.
-
Autor/in
Crecelius. -
Zitierweise
Crecelius, Wilhelm; Philippi, F., "Johannes von Hildesheim" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 458 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100949746.html#adbcontent