Mayr, Georg
- Lebensdaten
- 1564 – 1623
- Geburtsort
- Rain am Lech
- Sterbeort
- Rom
- Beruf/Funktion
- Jesuit ; Linguist ; Katholischer Theologe ; Klassischer Philologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100036996 | OGND | VIAF: 32051795
- Namensvarianten
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- Mayr, Georg
- Marius, Georgius
- Mayer, Georg
- Mayr, George
- Mayr, Georgius
- Mayr, Jorge
- Mayre, Jorge
- Meyer, Georg
- Meyer, Georgius
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Mayr, Georg
Jesuit, Linguist, * 1564 Rain am Lech, † 25.4.1623 Rom.
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Biographie
Seit 1580 „artium studiosus“ an der Univ. Ingolstadt und seit 1583 Mitglied der Gesellschaft Jesu, lehrte M. 1591/92 als Professor der Humanität an der Univ. Dillingen (1592 Magister der Philosophie) und 1592-96 als Professor der griech. und hebr. Sprache an der Univ. Ingolstadt. Nach einer Romreise 1596 wirkte er als Studienpräfekt wieder in Dillingen (1597/98), sodann als Prediger bei St. Moritz in Augsburg. Neben seiner seelsorgerlichen Tätigkeit beschäftigte er sich mit ausgedehnten Sprachstudien und Übersetzungsarbeiten; mit einer Reihe von Gelehrten stand er in wissenschaftlichem Austausch, darunter mit Kardinal Bellarmin, der seinen Rat sehr schätzte.
Bekannt wurde M. durch seine zahlreichen lat., griech. und hebr. Übersetzungsarbeiten. So übersetzte er den Kleinen Katechismus|seines Ordensbruders →Petrus Canisius ins Griechische (Ingolstadt 1595, vielleicht bereits 1590, mit vielen Auflagen bis ins 17. und 18. Jh.) und Hebräische (Ingolstadt 1620, mit lat. und griech. Text). Er besorgte auch eine bebilderte Ausgabe dieses Katechismus. Neben dem Martyrologium und verschiedenen Litaneien übersetzte er ins Griechische auch das bedeutende spätmittelalterliche Betrachtungsbuch „De imitatione Christi“ des Thomas a Kempis (1615). Diese Übersetzung wurde zuletzt im 19. Jh. nochmals aufgelegt (1858). Er gab u. a. lat.-griech. Ausgaben liturgischer Festoffizien (Officium angeli custodis 1617, Officium Corporis Christi de Festo et per octavam 1618) und eine viersprachige Ausgabe von „Cantica pasqualia“ (deutsch, lat., griech., hebr.) heraus. Seine 1616 erschienene einflußreiche hebr. Grammatik (Institutiones Linguae Hebraicae in sex Partes distributae) erlebte bis 1695 mehrere Auflagen. Des weiteren bereitete er (aus dem lat. Text) eine neue griech. und eine hebr. Übersetzung des Neuen Testaments vor. In der Absicht, letztere Arbeit zu vollenden, reiste er 1623 nochmals nach Rom, starb jedoch im selben Jahr im Collegium Germanicum. M. genoß als vielseitiger Philologe weit über seinen Orden hinaus hohes Ansehen.
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Literatur
Mederer, Annales Ingolstadiensis Academiae II, 1782;
Sommervogel V;
Th. Specht, Gesch. d. ehemal. Univ. Dillingen (1549–1804) u. d. mit ihr verbundenen Lehr- u. Erziehungsanstalten, 1902 (Neudr. 1987);
→G. v. Pölnitz (Hrsg.), Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Univ. Ingolstadt - Landshut - München I, 1937;
M. Spindler (Hrsg.), Hdb. d. Bayer. Gesch., II/III, ²1988/71;
LThK². -
Autor/in
Manfred Weitlauff -
Zitierweise
Weitlauff, Manfred, "Mayr, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 560-561 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100036996.html#ndbcontent