Osann, Bernhard
- Lebensdaten
- 1862 – 1940
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Eisenhüttenkundler ; Ingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 13986315X | OGND | VIAF: 100847344
- Namensvarianten
-
- Osann, Bernhard
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Osann, Bernhard
Eisenhüttenkundler, * 27.8.1862 Hannover, † 4.4.1940 Berlin. (evangelisch)
-
Genealogie
Die Fam. stammt aus d. Harz u. brachte Pastoren, Naturwissenschaftler u. Eisen-Technologen hervor. – V →Friedrich (1838–1909), Ing. im Eisenhüttenwesen, Finanzass., Geh. Oberbergrat in H., S d. →Gottfried Wilhelm (1797–1866), Physiker u. Chemiker in Dorpat, Erlangen, Jena u. Würzburg (s. ADB 24; Pogg. II-III);
M N. N., T d. →Friedrich Koch (1799–1852), Bergrat (s. Braunschweig. Biogr. Lex.);
Ur-Gvv →Friedrich Heinrich (1753–1803), hzgl. weimar. Reg.rat;
Ur-Gvm Amalie Hufeland (⚭ 2] →Christian Gottlob v. Voigt, 1743–1815, hzgl. weimar. Staatsmin., s. ADB 54);
Gr-Ov →Emil (1787–1842, ⚭ Julie Hufeland, s. NDB X*), Prof. d. Med. u. Dir. d. Poliklinik in Berlin, Mitgl. d. Leopoldina (s. Pogg. II-III; BLÄ), →Friedrich Gotthilf (1794–1858), ao. Prof. d. Philol. in Jena, seit 1825 o. Prof. in Gießen (beide s. ADB 24);
– ⚭ Delligsen 1894 Else Bode;
S →Bernhard (1895–1974), Dr.-Ing., 1926-29 Hilfsdoz. am Eisenhüttenmänn. Inst. d. Bergak. Clausthal (s. W);
Vt →Carl Alfred (1859–1923), aus Hofheim (Unterfranken), Dr. phil., 1900-06 Prof. d. Mineralogie u. Petrographie in Basel, Heidelberg u. Freiburg (Br.), Geh. Hofrat (s. Pogg. IV u. VI; DBJ V, S. 290-94; Drüll, Heidelberger Gel.lex. I). -
Biographie
Nach seinem Studium bei →Hermann Wedding an der Berliner Bergakademie trat O. 1887 seine erste Stellung an der Hubertushütte in Beuthen (Oberschlesien) an. 1889-93 wirkte er an der Carlshütte in Delligsen b. Gandersheim, die Verwandten seiner Mutter gehörte. Hier bekam er viele wertvolle Anregungen zum Hochofen- und Gießereiwesen. So wirkte O. beim Entwurf von Kuppel und Dachtragwerk des Berliner Reichstagsgebäudes mit, deren Gußstücke aus Holzkohleeisen die Carlshütte liefern sollte. 1894 wurde O. Oberingenieur und Inspektor bei den Kgl. Hüttenwerken in Malapane (Oberschlesien), wo er Siemens-Martin-Öfen baute und eine Stahlgießerei betrieb. 1898-1901 leitete er das Hochofenwerk der Concordia-Hütte in Bendorf als technischer Vorstand. 1902 habilitierte sich O. an der Bergakadmie Berlin und wurde 1903 als Professor für Eisenhüttenkunde an die Bergakademie Clausthal berufen, wo er das Institut für Eisenhüttenwesen aufbaute, das zahlreiche Studenten anzog. O. wollte keine Spezialisten heranziehen, sondern Ingenieure mit guter hüttenmännischer Allgemeinbildung. Er veranstaltete Seminare, Studienfahrten und seit 1910 regelmäßige Ferienkurse, die er zu Gießerei-Semestern für Maschinenbauer erweiterte. Nach einer Studienreise durch die USA 1903/04 begann er mit der Abfassung von erfolgreichen Lehrbüchern über das gesamte Eisenhütten- und -gießereiwesen, die sein Sohn bis in die 70er Jahre weiterführte. Während des 1. Weltkriegs zunächst beim Grenzschutz, kehrte O. 1916 nach Clausthal zurück (Rektor 1920–27).|
-
Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (1915 TH Breslau);
Geh. Bergrat;
Ehrenmitgl. d. Vereins Dt. Gießereifachleute VDG (1935), d. 1962 e. „Bernhard Osann-Medaille“ stiftete;
Ehrenbürger d. Bergak. Clausthal (1932);
Adolf-Ledebur-Denkmünze (1935). -
Werke
Lehrb. d. Eisen- u. Stahlgießerei, 1912, ⁵1922;
Lehrb. d. Eisenhüttenkde., 2 Bde., 1915/22, ²1923/26;
Reduktion u. Kohlung im Hochofen, 1911;
Rückblicke u. Ausblicke im Eisenhüttenwesen u. Eisenhütten-Hochschulwesen, 1925;
Die Hochofenvorgänge im Lichte d. Sinterung u. d. Kohlenstoffausscheidung, in: Archiv f. Eisenhüttenwesen 2, 1928, H. 3;
Kurzgefaßte Eisenhüttenkde., 1929, 1932, ²1939, ⁵1949 (bearb. v. S Bernhard);
Moderne Stahlgießerei, 1936;
Das Gattieren in d. Eisengießerei, 1937;
Leitfaden f. Gießereilaboratorien, 1915, ³1928;
Hütte, Tb. f. Eisenhüttenleute, 1928;
Temperstahlguß, in: Stahl u. Eisen, 1903, Nr. 1;
Aus d. Gesch. d. Harzer Eisenhüttenwesens, in: Gießerei-Ztg. 1921, S. 119;
Erfinderschicksale im Eisenhüttenwesen, in: Techn. Bll. 1930 (Dt. Bergwerksztg.). -
Literatur
Stahl & Eisen 60, 1940, S. 495 f. (P);
Gießerei 27, 1940, S. 176 (P);
ebd. 1962, S. 478-80;
ebd. 46, 1959, S. 621 (P);
ebd. 74, 1987, S. 567 ff.;
VDI-Nachrr. 16, 1962, Nr. 35, S. 10;
Mitt. d. Bergak. Clausthal 1962, H. 5, S. 12-14;
Otto 1918-29;
Kürschner, Gel.-Kal. 1925;
Braunschweig. Biogr. Lex., 1996. -
Autor/in
Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß -
Zitierweise
Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Osann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13986315X.html#ndbcontent