Palm, Johann David von
- Lebensdaten
- 1657 – 1721
- Geburtsort
- Esslingen/Neckar
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Bankier ; kaiserlicher Hofkammerrat ; Kämmerer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 138693722 | OGND | VIAF: 90955745
- Namensvarianten
-
- Palm, Johann David (bis 1687)
- Palm, Johann David von
- Palm, Johann David (bis 1687)
- palm, johann david
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Palm, Johann David von(ungarischer Ritter 1687, Reichsritter 1711)
Bankier, kaiserlicher Hofkammerrat, * 22.4.1657 Esslingen/Neckar, † 16.2.1721 Wien. (evangelisch, seit etwa 1683 katholisch)
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Genealogie
V →Johann Heinrich (1632–84), kaiserl. Rat in E., S d. →Johann Heinrich (1600–35), Registrator am St. Katharinen-Hospital in E., Stammvater d. Esslinger Linie, u. d. Margarethe Fleiner (1608–35) aus E.;
M Anna Katharina (1638–1702), T d. David Mauchart (1610–76), Bgm. v. E., u. d. Margarethe Morsch (1613–79);
⚭ 1) Wien 1686 Maria Magdalena v. Ensbaum (1661–86), Wwe d. N. N. v. Prämbs, 2) Wien 1689 Anna Maria (1673–1714), T d. Isaack Mondenz, Kaufm. u. Hofjuwelier in W.;
2 S, 3 T aus 2), u. a. Carl Josef Gf. v. P. (1698-1770. Reichsgf. 1750), kaiserl. bevollmächtigter Min. in England u. Konkommissar am RT zu Regensburg. -
Biographie
Nach einem juristischen Studium in Tübingen trat P. 1676 in die kaiserl. Heeresverwaltung ein. 1678 wurde er Privatsekretär des Gf. Capliers und war bei der Versorgung der Stadt Wien im Pestjahr 1679, der Beilegung des böhm. Bauerntumults und der Belagerung Wiens durch die Türken 1683 an mehreren Sondermissionen beteiligt. Allgemeines Aufsehen erregte P., als er die ungar. Stephanskrone vor den Türken aus Preßburg nach Wien rettete. Während des 2. Türkenkriegs war er seit 1684 im Generalkriegskommissariat als erster Generalkriegssekretär für das gesamte Kontributions- und Einquartierungswesen verantwortlich, seit 1688 nahm auch die Hofkammer seine Dienste in Anspruch. In beiden Behörden oblag ihm die Aufgabe der kaiserl. Militärfinanzverwaltung. Nach seiner Heirat mit der Erbtochter eines Wiener Kaufmanns verband P. seine Stellung als Beamter mit der eines Unternehmers. Die Mondenz’sche Handlung entwickelte sich rasch zu einem der wichtigsten österr. Privatbankhäuser. Kaiser Leopold I. ernannte P. 1690 zum k. k. Hofkammerrat; seit 1700 leitete er in der Hofkammer das Ungar. und das militärische Referat. 1694 erfolgte seine Ernennung zum Direktor des Generalkriegskommissariats. In Zusammenarbeit mit dem Hofkammerpräsidenten →Gundacker Thomas Gf. v. Starhemberg, Dominik Andreas Gf. v. Kaunitz sowie dem Prinzen Eugen v. Savoyen, der von P. protegiert wurde, reformierte er die ungar., die siebenbürg. und die österr. Finanzverwaltung und erarbeitete Vorschläge zur Verbesserung des Münzwesens sowie der Wirtschaftsbeziehungen zu Ungarn und der Türkei. 1705 versuchte P. mit Starhemberg die Staatsfinanzen zu sanieren, indem er den Plan zur Errichtung der Wiener Stadtbank entwarf, die über Jahrzehnte dem Staat auf solidem Wege Kredite zuführte. Unter seiner Leitung erfolgte die Zentralisierung der Finanzverwaltung und die Reform der Tiroler Kammer, außerdem betrieb er geschickt die Vermarktung des ungar. Kupfers. Besonders das Klarissenkloster St. Nicola¶ in Wien genoß P.s großzügige Unterstützung.
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Literatur
G Kollmer, in: Lb. aus Schwaben u. Franken 14, 1980, S. 72-97 (P). – Zur Fam.:
Karl Palm, Gesch. d. württ. Fam. Palm, 1927;
G. Kollmer, Die Fam. Palm, Soziale Mobiliat in stand. Ges., 1983 (P) -
Autor/in
Gert Kollmer-, Oheimb-Loup v. -
Zitierweise
Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert, "Palm, Johann David von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 20 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693722.html#ndbcontent