Otto von Reval

Lebensdaten
um 1280 – 1349
Geburtsort
vermutlich in Nordestland
Sterbeort
im Kulmer Land
Beruf/Funktion
Bischof von Kulm ; Bischof
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138459584 | OGND | VIAF: 89998012
Namensvarianten

  • Otto von Kulm
  • Otto
  • Otto von Reval
  • Otto von Kulm
  • Otto
  • Otto, von Reval
  • Otto, von Kulm
  • Reval, Otto von
  • Otto von Culm
  • Otto, von Culm

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Zitierweise

Otto von Reval, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138459584.html [30.01.2025].

CC0

  • Otto von Reval

    Bischof von Kulm (seit 1323), * um 1280 vermutlich in Nordestland, 23.6.1349 im Kulmer Land.

  • Genealogie

    Aus namentl. nicht genanntem Vasallengeschl. im damals dän. Nordestland.

  • Biographie

    O. war Domherr des freiweltlichen Kapitels zu Reval, als ihn dieses um 1320 zum Bischof wählte, während der dän. Kg. Christoph den Roeskilder Domherrn Olav ( 1350) ernannte. Als beide bei der Kurie in Avignon ihr Recht suchten, kassierte Papst Johannes XXII. beide Entscheidungen und übergab Reval am 23.12.1323 an Olav, das kurz vorher frei gewordene Bistum Kulm jedoch an O., der sein bisheriges Kanonikat einem Mann eigener Wahl übertragen durfte. Die Verwaltung seines Hochstifts, insbesondere die Siedlungspolitik, begann O. offenbar in enger Abstimmung mit den Planungen des Hochmeisters Werner v. Orseln (1324–30) für die benachbarten Gebiete. O. erneuerte 1326 die Handfeste für seine Residenzstadt Löbau und legte im nördlichen Teil der gleichnamigen Landschaft, dem größten zusammenhängenden Teil seines Stifts, zahlreiche Hufenzinsdörfer und Dienstgüter neu an, während er im Süden die schon bestehenden Dorf- und Gutssiedlungen verstärkte. Politisch stand er mitten in den Auseinandersetzungen um die Zahlung des Peterspfennigs, den die Kurie nicht nur von Polen, sondern auch vom Kulmer Land und von Pommerellen forderte. Hier suchte er mit Erfolg zwischen den Landesbewohnern und dem Deutschen Orden zu vermitteln, der zur Zahlung bereit war, um die Kurie im Streit mit Polen für sich einzunehmen.

  • Literatur

    L. Arbusow d. Ä., Livlands Geistlichkeit, in: Mitauer Jb. f. Geneal., Heraldik u. Sphragistik, 1901, S. 82, 158, 1911-13, S. 156;
    H. Schmauch, Die Besetzung d. Bistümer im Dt.ordensstaate (bis z. J. 1410), in: Zs. f. Gesch. u. Altertumskde. Ermlands 20, 1919, S. 658 f., 21, 1923, S. 97;
    E. Maschke, Der Peterspfennig in Polen u. d. dt. Osten, 1933, S. 168-85, 205-12;
    M. Aschkewitz, Die Siedlungstätigkeit d. Bf. O. v. K. (1323–1349) in d. Löbau, in: Altpreuß. Forsch. 20, 1943, S. 85-95;
    Altpreuß. Biogr. II.

  • Autor/in

    Bernhart Jähnig
  • Zitierweise

    Jähnig, Bernhart, "Otto von Reval" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 689 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138459584.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA