Mohn, Gottlob Samuel
- Lebensdaten
- 1789 – 1825
- Geburtsort
- Weißenfels (Sachsen)
- Sterbeort
- Wien (?)
- Beruf/Funktion
- Glasmaler ; Maler ; Künstler
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 138396477 | OGND | VIAF: 33255902
- Namensvarianten
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- Mohn, Gottlob
- Mohn, Gottlob Samuel
- Mohn, Gottlob
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Mohn, Gottlob Samuel
Glas- und Porzellanmaler, * 4.11.1789 Weißenfels (Sachsen), † 2.11.1825 Wien (?). (evangelisch, seit 1824 katholisch)
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Genealogie
V →Samuel (s. 1);
– ⚭ Wien 1815 Theresia (* um 1793), Putzmacherin, T d. Drechslers Josef Treuer u. d. Theresia N. N.;
2 K. -
Biographie
M. besuchte die Gymnasien in Halle, Berlin und Stettin, wurde 1805 Schüler des Chemikers →M. H. Klaproth in Berlin und lernte 1807/08 zeichnen bei V. Schnorr v. Carolsfeld. 1810 nahm er an der Dresdner Akademie der Künste Zeichenunterricht. Damals war er bereits als Glasmaler (Kirchenfenster von Ludwigsburg, um 1806) und Emailleur bekannt. Sein erstes Werk dürfte ein Pokal mit dem preuß. Wappen aus der Zeit um 1805 gewesen sein. Im Mai 1811 reiste M. nach Wien, finanziell unterstützt von Hzg. Albert von Sachsen-Teschen. Er erhielt Aufträge vom Kaiserhaus, von Erzhzg. Johann für den Brandhof sowie von Wiener Kirchen, darunter St. Maria am Gestade. In Wien studierte er am Polytechnischen Institut und experimentierte im Labor der Glashütte von Türnitz mit Farben. Er lernte den Glasmaler →Anton Kothgasser kennen und wurde Schloßmaler der Franzensburg bei Laxenburg.
Wie bei seinem Vater stehen Arbeiten der Porzellanmalerei am Beginn seines künstlerischen Schaffens. Während seines Wiener Aufenthaltes bemalte er zahlreiche Trinkgläser mit Veduten der Kaiserstadt (Stephansdom, Karlskirche, Michaelerplatz, Kärntnerstraße) und deren näherer Umgebung (Heiligenstadt, Laxenburg) und führte gleichzeitig die väterliche Tradition norddeutscher Veduten fort. Er schuf Becher mit der Ansicht des Brandenburger Tors, der Silhouette von|Dresden (1816), Ansichten der Moritzburg sowie von Schloß Pillnitz und ein Glas mit dem Plan der Leipziger Völkerschlacht. Einer der bedeutendsten Aufträge an M. erging von Seiten der Wildensteiner Ritterschaft mit der Aufforderung, 13 Pokale mit Ansichten niederösterr. und burgenländ. Schlösser und Burgen anzufertigen (1815-20). Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen auch die Almanachbecher, an welchen er einen minutiös gemalten Jahreskalender auf die Außenwandung projizierte (3 Exemplare bekannt). Ein beliebtes Motiv lieferte ihm das Panorama der Insel St. Helena, des Verbannungsorts →Napoleons. Neben der topographischen Bemalung finden sich auch Symbole oder belebte Szenen auf Gläsern seiner Produktion (Hirschjagd, Mädchen vor dem Opferaltar, Gott Amor). Die M.sche Tradition wurde durch Kothgasser weitergeführt, der als der bekannteste Glasmaler der Biedermeierzeit gilt, ohne jedoch die Qualität der Schöpfungen M.s zu erreichen.
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Literatur
ADB 22;
G. E. Pazaurek u. E. v. Philippovich, s. L zu 1), S. 170-77;
M. Kovacek, Glas aus 5 Jhh., 1990, S. 120-24;
Wurzbach 18;
ThB;
Lex. d. Kunst IV, 1992. -
Autor/in
Peter Wirth -
Zitierweise
Wirth, Peter, "Mohn, Gottlob Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 696-697 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138396477.html#ndbcontent