Nikolaus von Riesenburg
- Lebensdaten
- erwähnt 1363, gestorben 1397
- Sterbeort
- Burg Mürau (Mähren)
- Beruf/Funktion
- Bischof von Konstanz und Olmütz ; Geistlicher
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 13824474X | OGND | VIAF: 84647746
- Namensvarianten
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- Nikolaus
- Riesenburg, Nikolaus von
- Nikolaus von Riesenburg
- Nikolaus
- Riesenburg, Nikolaus von
- Nikolaus, von Riesenburg
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Nikolaus von Riesenburg
Bischof von Konstanz (1384–87/88) und Olmütz (seit 1388), † 6. oder 9.3.1397 Burg Mürau (Mähren), ⚰ Olmütz, Kathedrale.
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Genealogie
V Simon, wahrsch. aus Riesenburg (Westpreußen).
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Biographie
N. wird 1363 als Notar des Erzbischofs von Magdeburg erstmals erwähnt. Seit 1371 war|er Mitglied der Kanzlei Kaiser Karls IV., 1374 als Protonotar Nachfolger des Kanzlers →Johann von Neumarkt, 1376 und 1378/79 Mitglied der Kanzlei König Wenzels. Er besaß Pfründen als Propst von Kemberg bei Wittenberg, 1377 als Domherr von Magdeburg und Breslau, 1382 als Pfarrer von St. Viktor in Metz, 1383 als Kantor des Stiftes S. Crucis in Breslau. 1382/83 wirkte er als Administrator der Breslauer Diözese und 1379-85 als Propst von St. Cassius in Bonn. Wohl auf Empfehlung Kg. Wenzels providierte Urban VI. ihn am 14.6.1383 mit dem Bistum Konstanz und setzte dadurch den klementistischen Bischof Heinrich v. Brandis ab. Doch das Domkapitel akzeptierte N. nicht als Nachfolger und wählte stattdessen nach dem Tod Heinrichs v. Brandis 1383 dessen Neffen Mangold v. Brandis zum Bischof. N. brachte die Stadt Konstanz durch Bestätigung ihrer Privilegien auf seine Seite und nach und nach auch die bischöfl. Städte Meersburg und Klingnau sowie Zürich. Nach dem plötzlichen Tod Mangolds v. Brandis 1385 traten die Anhänger Clemens VII. immer zahlreicher zu N. über. Nur der Breisgau mit Freiburg blieb avignontreu. Vor dem 22.4.1387 erhielt N. das Bistum Olmütz und gab Konstanz am 4.5.1387 auf. Olmütz ging jedoch, noch bevor er es in Besitz nehmen konnte, an den mähr. Mgf. Johann Soběslav († 1394), bisher Bischof von Leitomischl, verloren. N. kehrte kurzfristig nach Konstanz zurück, wo er sich mit →Burkhard v. Hewen († 1398) vergleichen mußte, den das Domkapitel inzwischen zum Bischof gewählt hatte; Burkhard wurde Bistumspfleger. 1388 wurde das Bistum Olmütz für N. frei (Johann Soběslav wurde Patriarch von Aquileja), gleichzeitig blieb er Dompropst von Konstanz. In Olmütz versuchte er, die finanzielle Lage des Bistums zu verbessern, und er vereinbarte mit 13 schles. Herzögen einen Landfrieden. N. starb vermutlich relativ jung, da er 1374 als „geschniegelter junger Mann“ bezeichnet wird.
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Quellen
Qu RTA unter Kg. Wenzel, I, hg. v. J. Weizsäcker, 1867; Regg. Episcoporum Constantiensium, Regg. z. Gesch. d. Bischöfe v. Konstanz v. Bubulcus bis Thomas Berlower, III, bearb. v. K. Rieder, 1926, Nr. 6939-7131.
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Literatur
I. Hlawáček, Das Urkk.- u. Kanzleiwesen d. böhm. u. röm. Kg. Wenzel (IV.), 1376–1419, 1970, S. 193 f.;
J. Matzke, Das Bistum Olmütz, 1975, S. 34-36;
G. Wentz u. B. Schwineköper, Das Domstift St. Moriz in Magdeburg, 1972, S. 510 f.;
Helvetia Sacra I/2, Das Bistum Konstanz, d. Erzbistum Mainz, d. Bistum St. Gallen, 1993, S. 323-27 (L);
Altpreuß. Biogr. II;
Biogr. Lex. Böhmen. -
Autor/in
Brigitte Degler-Spengler -
Zitierweise
Degler-Spengler, Brigitte, "Nikolaus von Riesenburg" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 266-267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13824474X.html#ndbcontent