Kerer, Johannes
- Lebensdaten
- um 1430 – 1507
- Geburtsort
- Wertheim/Main
- Sterbeort
- Augsburg
- Beruf/Funktion
- Weihbischof von Augsburg ; Lehrer ; Pfarrer ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118721917 | OGND | VIAF: 85971980
- Namensvarianten
-
- Kerer, Johannes
- Johannes, von Wertheim
- Cerer, Johannes
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Kerer, Johannes
Weihbischof von Augsburg, * um 1430 Wertheim/Main, † vor 24.3.1507 Augsburg.
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Genealogie
Aus armer kinderreicher Fam.;
V Hans, Weber;
M Adelheide Landeck;
B Theoderich († 1496), Benefiziat am Münster in Freiburg. -
Biographie
K. hat seine erste Ausbildung in der Heimat erfahren, studierte in Heidelberg (Magister) und wurde im Zug der Universitätsgründung in Freiburg dorthin berufen. Zuerst war er als Partikularschulrektor tätig, 1460 wurde er Professor an der Artistenfakultät (Nominalist); es folgte ein Theologiestudium (Dr. decret.), 1481 war er Rektor, 1486 wurde er mit dem bleibenden Amt eines Superintendenten der Universität betraut. Er war vielfach in allgemeinen Anliegen der Universität tätig, aber auch Rat am bischöflichen Hof in Straßburg, bei Erzherzog Sigmund von Tirol, bei Kaiser Maximilian und war entsprechend mit kirchlichen Pfründen ausgestattet. 1475 wurde er kaiserlicher Notar. Der Bischof von Seckau machte ihn zum Comes Palatinus. 1474 sorgte Friedrich. III. durch primae preces, daß K. die der Universität Freiburg inkorporierte Münsterpfarrei Freiburg übertragen wurde. Doch blieb deren Besitz bis 1476 umstritten. K. nahm, nun selbst zum Priester geweiht, die Aufgaben des Pfarrers persönlich wahr. Seine geistige Einstellung ist durch den Umgang mit zeitgenössischen Humanisten gekennzeichnet: Geiler von Kaysersberg, Konrad Stürzel, Jakob Wimpfeling, Pfeffer von Weidenberg, Ulrich Zasius, Gregor Reisch, Johann Reuchlin. Der dazugehörende Friedrich Graf von Zollern, seit 1486 Bischof von Augsburg, berief K. 1493 als Weihbischof und sandte ihn, um die Bestätigung zu erwirken, nach Rom. Dort wurde er zum Titularbischof von Adrimentum i. p. i. ernannt und zum Bischof geweiht. Im Augsburger Bistum war er in Weihe- und Verwaltungsfunktionen tätig. Selbst zu Vermögen gekommen, verwandte er das meiste davon für seine Stiftung des Collegium Sapientiae in Freiburg (1496), für das er aus eigener Erfahrung in Heidelberg und Freiburg unter Benützung der gegebenen Tradition 1497 Statuten erließ, deren reich mit Miniaturen geschmücktes Original noch erhalten ist (Freiburg, Universitätsarchiv; Faksimileausgabe von J. Beckmann und R. Feger, 1957). Das Collegium befand sich in der Herrenstraße, zwischen Nußmann- und Engelstraße und bestand bis 1775 (Portaleinfassung erhalten).
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Literatur
A. Weisbrod, Die Freiburger Sapienz und ihr Stifter J. K. v. Wertheim, 1966 (L);
Bad. Bibliogr. VI, S. 318, Nr. 34917. -
Porträts
mehrfach im Statutenbuch (eingeschränkter Porträtwert?);
Grabmal (seit 1775 in Univ.kirche Freiburg). -
Autor/in
Wolfgang Müller -
Zitierweise
Müller, Wolfgang, "Kerer, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 512 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721917.html#ndbcontent