Kamp, Wilhelm Heinrich
- Lebensdaten
- 1841 – 1927
- Geburtsort
- Wetter/Ruhr
- Sterbeort
- Berlin-Grunewald
- Beruf/Funktion
- Montanindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 137712065 | OGND | VIAF: 81860413
- Namensvarianten
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- Kamp, Wilhelm Heinrich
- Camp, Wilhelm Heinrich
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Kamp, Wilhelm Heinrich
Montanindustrieller, * 31.8.1841 Wetter/Ruhr, † 13.1.1927 Berlin-Grunewald. (reformiert)
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Genealogie
V →Hermann (1813–91), Hüttenbes., Gewerke d. Fa. Kamp & Co. in Wetter, die aus F. Harkorts Mechan.-Werkstätten hervorgegangen war, S d. →Heinrich (s. 1);
M Pauline Moellenhoff (1820–92) aus Hagen;
⚭ Dortmund 1869 Clara (*1846), T d. Geh. Oberbergrats →Carl Küper (1803–79) u. d. Louise Honigmann (T d. Bergamtsdir. →Ehrenfried H., † 1855, s. NDB IX);
1 S, 2 T. -
Biographie
Nach einem Volontärjahr bei der Firma Frieddrich Harkort jr. in Dortmunderfeld studierte K. 4 Semester am Gewerbeinstitut Charlottenburg und diente 1862 bei der Werft-Division in Danzig. Danach war er als Meister, Obermeister und Betriebsingenieur in verschiedenen Unternehmen in Horst, Witten, Ruez bei Aplerbeck und Dortmund tätig, bis er 1869 Betriebsdirektor der Burbacher Hütte wurde. 1872 kehrte er als Hochofenchef der Dortmunder Union nach Horst zurück. Von hier wurde er 1874 als Generaldirektor an die Spitze der Westfäl. Union nach Hamm berufen.
Das Unternehmen war eine Neugründung und umfaßte ein halbes Dutzend bis dahin selbständiger Drahtwalzwerke. Trotz schwieriger Finanzierungsprobleme gelang es K., die Betriebe auf den modernsten technischen Stand zu bringen und der Firma eine Spitzenstellung unter den deutschen Walzdrahterzeugern zu sichern. Er war ein Schrittmacher des kontinuierlichen Drahtwalzens und der Weißblech-Produktion in Deutschland. Als der Siegeszug des Flußeisens die reinen Walzwerke zwang, sich an Hüttenwerke anzuschließen, brachte K. 1898 die Westfäl. Union in die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb ein und übernahm zunächst die technische Leitung, später den Vorsitz im Vorstand dieses Montankonzerns. Unter seiner ständigen Initiative wurde auch „der Phoenix“ neu ausgerüstet. Bekannt wurde K. in jenen Jahren besonders wegen des Widerstandes, den er, in Antithese zu den Bankvertretern im eigenen Aufsichtsrat, der Gründung des Stahlwerks-Verbandes entgegensetzte. Er setzte durch, daß der größte Roheisenverkäufer jener Zeit mit dem größten Roheisenkäufer verschmolzen werden konnte: 1906 ging der Hörder Verein, 1907 das Steinkohlenbergwerk Nordstern an die Phoenix AG über. Nach seiner Pensionierung wurde K. in deren Aufsichtsrat berufen (1908). – In Hamm war K. 25 Jahre lang Stadtverordneter. Er förderte die Schiffbarmachung der Lippe und war Vorstandsmitglied der Emscher-Genossenschaft.|
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Breslau 1920), Ehrenmitgl. d. Ver. Dt. Eisenhüttenleute.
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Literatur
Geschichtl. Entwicklung u. gegenwärt. Stand d. Phoenix AG f. Bergbau u. Hüttenbetrieb in Hörde, Denkschr. z. 60j. Bestehen d. Unternehmens im J. 1912, 1912;
Stahl u. Eisen 1927, S. 247 f. (P);
VDI-Zs. 1927, S. 392;
100 J. Westfäl. Union AG f. Eisen- u. Drahtindustrie, 1953. | -
Quellen
Qu.: Mannesmann-Archiv, Abt. Phoenix, Düsseldorf (P).
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Autor/in
Lutz Hatzfeld -
Zitierweise
Hatzfeld, Lutz, "Kamp, Wilhelm Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 88 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137712065.html#ndbcontent