Hoffmann, Felix
- Lebensdaten
- 1868 – 1946
- Geburtsort
- Ludwigsburg (Württemberg)
- Sterbeort
- Lausanne
- Beruf/Funktion
- Erfinder des Aspirin ; Apotheker ; Chemiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137596863 | OGND | VIAF: 9575117
- Namensvarianten
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- Hoffmann, Felix
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Hoffmann, Felix
Erfinder des Aspirin, * 21.1.1868 Ludwigsburg (Württemberg), † 8.2.1946 Lausanne. (evangelisch)
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Genealogie
V Reinhold, Fabr. in Ludwigsburg, S d. Kaufm. Franz in Eningen;
M Emilie, T d. Instrumentenmachers Ferdinand Käferle; ledig. -
Biographie
Nach dem Besuch der Lateinschule in Ludwigsburg schlug H. die Apothekerlaufbahn ein. 1886-89 arbeitete er in verschiedenen Apotheken in Genf, Hamburg und Neuveville, bevor er an der Universität München das Studium der Pharmazie und Chemie aufnahm. 1891 bestand er sein pharmazeutisches Staatsexamen. Das Studium der Chemie setzte er fort und promovierte 1893 bei →E. Bamberger mit einer Arbeit über Dihydroanthracen- und Dekahydrochinolin-Abkömmlinge. Anschließend ging er als Assistent zu H. von Pechmann an das Münchener Staatslaboratorium. – Auf Empfehlung von A. von Baeyer trat er 1894 in das Wissenschaftliche Laboratorium der Aktiengesellschaft Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer & Co. in Elberfeld ein. Hier gelang es ihm 1897, die Acetylsalicylsäure – im Gegensatz zu der von Carl Friedrich Gerhardt gefundenen, jedoch wieder in Vergessenheit geratenen Verbindung – nunmehr in reiner und haltbarer Form darzustellen. Mit diesem Derivat der Salicylsäure glaubte H. ein Präparat in den Händen zu haben, das die unangenehmen Nebenwirkungen des als Rheumamittel gebräuchlichen Natriumsalicylats nicht oder nur in möglichst geringem Maße besitzt. Das Natriumsalicylat verursacht mit seinem widerlichen Geschmack und seiner ätzenden Wirkung auf die Schleimhäute des Magens Übelkeit, Erbrechen und auch Ohrensausen. – H. →Dreser (1860–1924), Pharmakologe bei Bayer, der die pharmakologische und toxikologische Untersuchung der Acetylsalicylsäure durchführte, fand nun außer dem Schmerzstillungsvermögen, der fiebersenkenden Eigenschaft und der besseren Verträglichkeit einen weiteren wesentlichen Vorteil gegenüber dem Natriumsalicylat: die Arbeitsleistung des Herzens wird durch Vergrößerung des Pulsvolumens erhöht. Dreser sah sich daher veranlaßt, die H.sche Verbindung klinisch prüfen zu lassen. Die ein Jahr lang von K. Witthauer in Halle und von anderen Klinikern erprobte klinische Anwendung bestätigte die überragenden pharmakologischen Eigenschaften des Elberfelder Produktes. Die Farbenfabriken Bayer brachten es daraufhin 1899 unter dem geschützten Namen „Aspirin“ heraus. Seitdem ist es als Heilmittel in der ganzen Welt bekannt. – Mit der Einführung des Aspirin endete die Laboratoriumstätigkeit von H. Ihm wurde die Leitung der kaufmännischpharmazeutische Abteilung der Farbenfabriken Bayer übertragen, deren Aufbau eng mit seinem Namen verbunden ist. – Nach seiner Pensionierung 1928 widmete sich H. in Italien und der Schweiz ganz seinen kunstgeschichtlichen Neigungen.
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Literatur
H. Dreser, Pharmakologisches üb. Aspirin, in: Archiv f. d. ges. Physiol. 76, 1899;
K. Witthauer, Aspirin, e. neues Salicylpräparat, in: Die Heilkde. 12, 1899;
F. Hofmann, Wie unsere Heilmittel entstehen, in: Zs. f. angew. Chemie 33, 1920;
Ph. H. N. Wood, A milestone in the amelioration of pain - The man who invented Aspirin, in: Medical News v. 9.11.1962;
Unvergleichl. Karriere, in: Euromed 15, 1963. -
Porträts
Phot. (Leverkusen, Bayer-Archiv, u. München, Dt. Mus., P-Slg. d. Bibl.).
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Autor/in
Peter Göb -
Zitierweise
Göb, Peter, "Hoffmann, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 415-416 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137596863.html#ndbcontent