Graffunder, Walter
- Lebensdaten
- 1898 – 1953
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- im Engadin
- Beruf/Funktion
- Physiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137532512 | OGND | VIAF: 81711065
- Namensvarianten
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- Graffunder, Walter
- Graffunder, Walther
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Graffunder, Walter
Physiker, * 7.1.1898 Frankfurt/Main, † 12.8.1953 im Engadin, ⚰ Zürich-Zollikon. (evangelisch).
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Genealogie
V Wilhelm (1860–1909), aus Falkenburg/Pommern, Polizeikommissar in F.;
M Anna Brauer (1858–1950) aus Halle;
⚭ Frankfurt/M. 1940 Clara (* 1910), T d. Fabr. Eugen Borsari (1877–1934) in Zollikon u. d. Berta Welti;
1 T. -
Biographie
Nach dem Studium der Naturwissenschaften an der TH Darmstadt und der Universität Frankfurt promovierte G. 1922 in Frankfurt bei →R. Wachsmuth mit einer Arbeit, die eine der ersten experimentellen Prüfungen der Debeyeschen Theorie der dielektrischen Eigenschaften von Flüssigkeiten ist. Bis 1934 beschäftigte er sich als Assistent von G. Schmaltz und K. W. Meißner in Frankfurt mit verwandten Fragen (Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten organischer Flüssigkeiten und binärer Flüssigkeitsgemische von der Temperatur, unter anderem unter Anwendung der damals neuen Schwebungsmethode), ferner mit physikalisch-biologischen Fragestellungen (Nachwirkungen starker Progressivbeschleunigungen, mit K. Grahe) und mit optischen Problemen (Lebensdauer angeregter Atomzustände, lichtelektrischer Effekt, publiziert vorwiegend in den Annalen der Physik und in der Zeitschrift für Physik). Nach Abschluß der Habilitationsarbeit 1933 wurde G. aus politischen Gründen zur Dozentur nicht zugelassen. Er war daher 1934-45 im Laboratorium der Röhrenentwicklung der Telefunken G.m.b.H. tätig. Hier äußerte sich seine umfassende Ausbildung, seine große experimentelle Geschicklichkeit und seine Erfindungsgabe in der Entwicklung einer Vielzahl neuer Meßmethoden auf den Gebieten der Elektronenröhren und der Hochfrequenztechnik (publiziert zum Teil mit W. Kleen und W. Wehnert vorwiegend im Archiv für technische Messungen und in den Zeitschriften der Telefunken G.m.b.H.). Besonders bemerkenswert sind seine Untersuchungen über den Funkeleffekt in Empfängerröhren. – Nach der Flucht aus Schlesien siedelte G. 1946 in die Schweiz über, wurde Assistent von F. Dessauer, 1948 Privatdozent, 1950 außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg (Schweiz). Hier griff er wiederum neue Arbeitsgebiete, wie Ionenschwankungen in der Atmosphäre und Linearbeschleuniger (Helvetica physica Acta, 1949, S. 233-60) auf.
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Werke
Weitere W u. a. Über Nachwirkungen starker Progressivbeschleunigungen, in: Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkde. 128, 1931, S. 281-87;
Ein einfaches Zeichengerät z. Konstruktion d. Elektronenbahnen im Potentialfeld, in: Bull. d. Schweizer. Elektrotechn. Ver. 38, 1947, S. 77-82;
Ober atmosphär. Pulsationen, in: Archiv f. Meteorol., Geophysik u. Bioklimatol. A, Bd. 3, 1951, S. 433-63 (mit F. Dessauer u. J. Schaffhauser);
Einige Ergebnisse üb. d. Ausbreitung d. quasiperiod. Luftdruckschwankungen, in: Helvetica physica Acta 25, 1952, S. 485-87 (mit W. Günther);
Elektronenröhren, Taschenbuch d. Hochfrequenztechnik, 1956 (mit H. Meinke u. F. W. Gundlach). -
Literatur
F. Dessauer, in: Physikal. Bll. 9, 1953, S. 465 f.;
Pogg. VI, VIIa. -
Autor/in
Werner Kleen -
Zitierweise
Kleen, Werner, "Graffunder, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 734 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137532512.html#ndbcontent