Gaedt, Paul
- Lebensdaten
- 1867 – 1948
- Geburtsort
- Rostock (Mecklenburg)
- Sterbeort
- Glauchau (Sachsen)
- Beruf/Funktion
- Besteckfabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136349943 | OGND | VIAF: 80709580
- Namensvarianten
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- Gaedt, Peter Paul
- Gaedt, Paul
- Gaedt, Peter Paul
- Gaedt, Pether Paul
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Gaedt, Peter Paul
Besteckfabrikant, * 15.11.1867 Rostock (Mecklenburg), † 25.1.1948 Glauchau (Sachsen). (lutherisch)
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Genealogie
V Heinrich, Gerbermeister in R.;
⚭ Aue 1891 Marie, T d. Karl Aug. Wellner (1828–1909), Gründer d. Fa. „August Wellner“;
2 S, 2 T. -
Biographie
Der väterliche Lohgerbereibetrieb hatte gegen Ende des 19. Jahrhunderts schwer unter der aufkommenden Industrialisierung zu leiden, so daß G. die Klempnerei erlernte. Auf seiner Wanderschaft kam er nach Aue (Erzgebirge), das für sein Handwerk durch eine Fachschule für Blechverarbeitung und durch zahlreiche Betriebe für industrielle Blechverformung eine gewisse Bedeutung hatte. 1889 begab sich G. in Betriebe nach Wien und Paris, 1890 kehrte er nach Aue zurück. 1894 wurde G. Teilhaber der Firma seines Schwiegervaters, nunmehr|„August Wellner Söhne“. Wellner hatte bereits 1854 eine handwerkliche Fertigung von Gegenständen für Küche und Haus aus Neusilber eingerichtet (Alpacca, Anfang des 19. Jahrhunderts wiedererfunden). Es wurden auch schon Eßbestecke zum Teil nach primitiven maschinellen Verfahren hergestellt. G. sah in der Verwendung der neuen Legierung für Bestecke eine große Zukunft. Er ließ Spezialmaschinen entwickeln, die in der gesamten Branche Verbreitung fanden. Das Neusilber wurde im eigenen Werk legiert und gewalzt, geeignete Sonderlegierungen wurden geschaffen. Gleichbleibende Güte, marktgerechter Preis und formschöne Gestaltung bewirkten, daß das „Wellner“-Besteck das übliche Eßgerät aus verzinntem Eisen oder Kupfer verdrängte und das aus Silber zum Teil ersetzte. Beim Eintritt G.s in die Firma waren 50 Arbeitskräfte beschäftigt, 1914 bereits 3000. Nach 1918 wurden Werke in Schweden, Finnland und Italien errichtet. – G. war unter anderem im Gemeindeparlament, der Handelskammer, dem Handelsgericht tätig und war der Initiator zur Gründung einer öffentlichen Handelsschule und langjähriger Vorsitzer der Verwaltung der Fachschule für Blechverarbeitung in Aue. – Das Werk wurde 1948 demontiert, nach 1950 im westdeutschen Bundesgebiet wiederaufgebaut.
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Literatur
Vogel, in: Messer u. Schere 34, 1927, S. 173;
Heimatbll., Beil. z. Erzgeb. Volksfreund v. 30.12.1939;
Rhdb. (P);
Wenzel. -
Autor/in
Hans Gaedt -
Zitierweise
Gaedt, Hans, "Gaedt, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 17-18 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136349943.html#ndbcontent