Landau, Hans von
- Lebensdaten
- um 1450 – 1513
- Sterbeort
- Schloß Blumberg (Schwarzwald)
- Beruf/Funktion
- Reichsschatzmeister ; Finanzbeamter
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136243487 | OGND | VIAF: 80622578
- Namensvarianten
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- Landau, Hans von
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Landau, Hans von
Reichsschatzmeister, * um 1450, † November/Dezember 1513 Schloß Blumberg (Schwarzwald).
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Genealogie
Aus schwäb. Adelsgeschl., d. sich nach d. Burg Landau b. Riedlingen/Donau nannte (Hauptbes. im Heiligenkreuztal u. an d. Alb);
V →Lutz († 1488), Herr z. Lautrach, Unterlandvogt in Schwaben, fürstbischöfl. Vogt in Markdorf, S d. Conrad u. d. Gertrud v. Randeck;
M Amalie, T d. →Conrad Besserer v. Effrizweiler († 1477), auf Lautrach u. Blumberg, Ratsherr z. Ulm, u. d.|Ursula Möttelt v. Rappenstein;
Ur-Gvv →Lutz († 1398), Condottiere in Italien;
B →Jakob († 1519), im Dienst Kaiser Maximilians I., Landvogt in Schwaben;
- ⚭ Margarethe Marschall v. Pappenheim;
4 S, 1 T. -
Biographie
L. verstand es, seinen ursprünglich bescheidenen Besitz beachtlich zu vergrößern und zu arrondieren. So kaufte er von Verwandten deren Anteile an seinem mütterlichen Erbe, Schloß und Herrschaft Blumberg (1483/84). 1491-93 wurde er Pfleger zu Rettenberg und Vogt zu Wolkenburg im Allgäu; 1492 erwarb er die Pfandschaft Offingen/Donau und 1493 wurde er Vogt und Pfandherr zu Triberg. 1501 kaufte er die Herrschaft Erbach in Württemberg und 1509 wurde er Pfandherr von Schloß und Herrschaft Freistadt in Oberösterreich. – L. trat in die Dienste Maximilians I., als dieser aus den Niederlanden ins Reich zurückkehrte. Seine Karriere am Hof führte ihn zwar nicht in die erste Reihe der Männer um den Kaiser, aber doch in eine bedeutende Stellung, in der er sich durch besondere Loyalität und Treue auszeichnete. 1491 war er königlicher Diener, 1494 bereits königl. Rat. Nach dem Wormser Reformreichstag 1495 wurde L. Schatzmeister mit der undankbaren Aufgabe, den Gemeinen Pfennig einzutreiben; außerdem wurde er vom König immer wieder zu heiklen Missionen herangezogen: So mußte er auf dem Lindauer Reichstag 1496/97 den Ständen die „Scheltbriefe“ des Königs vortragen. 1497 verlieh Maximilian ihm und seinen Brüdern volle Immunität und das Privileg, nur vor dem königl. Gericht erscheinen zu müssen; das war wohl als Hilfe für L. gedacht, der als Steuereintreiber in Schwierigkeiten geriet, insbesondere durch das Hofgericht zu Rottweil. Im Zuge der großen Behördenreform 1498 wurde L. Reichsschatzmeister; er gehörte als solcher dem Hofkammerkollegium an und war für die Einnahmen aus dem Reich zuständig. Mit der Schaffung des ständischen Reichsregiments 1500 hätte L. eigentlich zu diesem übersiedeln müssen, blieb aber bei Hof und hatte nach der Auflösung des Regiments den rebellierenden Kurfürsten Maximilians Beschwerden zu überbringen. Seit dem Ausbruch des Venezianerkrieges war er kaum mehr als Reichsschatzmeister tätig, obwohl er den Titel bis zu seinem Tod führte; er wurde vorwiegend als kaiserl. Gesandter verwendet, um Maximilians Interessen auf unzähligen Bundesversammlungen der Eidgenossen zu vertreten. Hier war ihm 1512 ein letzter persönlicher Erfolg beschieden: Obwohl schon kränklich, war er unermüdlich tätig, um das eidgenössische Unternehmen gegen Mailand vorzubereiten, das in enger Zusammenarbeit mit Maximilian zur vorübergehenden Herrschaft über die Lombardei führte. Im Herbst 1513 scheint er sich auf Schloß Blumberg zurückgezogen zu haben.
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Literatur
J. Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch, 3 Bde., 1894-1912;
K. S. Bader, H. v. L., Kaiserl. Majestät Rat u. Reichsschatzmeister als Inhaber d. Herrschaft Blumberg, in: Schrr. d. Ver. f. Gesch. u. Naturgesch. d. Baar. u. d. angrenzenden Landesteile in Donaueschingen 23, 1954, S. 33-53;
H. Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., 4 Bde., 1971-81. -
Autor/in
Inge Friedhuber -
Zitierweise
Friedhuber, Inge, "Landau, Hans von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 483 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136243487.html#ndbcontent