Lambrecht, Hans
- Dates of Life
- um 1600 oder 1605 – 1683
- Place of birth
- Bargteheide bei Hamburg
- Place of death
- Hamburg
- Occupation
- Goldschmied
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 136241093 | OGND | VIAF: 80620557
- Alternate Names
-
- Lambrecht, Hans
Biografische Lexika/Biogramme
Objekt/Werk(nachweise)
Relations
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Genealogy
V Franz, Mag., Pastor in B. 1608–17, S d. Goldschmieds →Hans († 1577) in H. u. d. Abel Mölenhave;
M Maria († 1617), T d. →Georg Stammich († 1600), aus Braunschweig, Pastor z. St. Katharinen in H.;
Ov →Hans († 1633), →Hinrich († 1628), beide Goldschmied;
B →Hermann († 1667), Goldschmied;
- ⚭ 1630 N. N.;
3 S, u. a. Joh. Adolf (gen. 1666-1713 [?]), Christian (gen. 1675), beide Goldschmied (alle s. ThB). -
Biographical Presentation
L. arbeitete während der Blütezeit der Hamburger Goldschmiedekunst. Er lernte 1615-20 bei seinem Onkel Hinrich Lambrecht und wurde 1630 Meister und Bürger. Bis 1683 bildete er Lehrlinge aus. Neben Bestellungen des Senats seit 1637 sind Aufträge an ihn vom Gottorper Hof (1639–66) und vom schwed. König (1665) nachgewiesen. Die meisten seiner Arbeiten sind barockes Prachtgerät mit vielfach variiertem Knorpelwerkdekor, getriebenen Blüten und pflanzlichen Motiven; figürliche Treibarbeiten zeigen mythologische Themen. L. verarbeitete Einflüsse aus Nürnberg, Augsburg und den Niederlanden. Die mehrfach wiederholte Zuschreibung des Silberaltars der Schloßkapelle Gottorp (Schleswig) kann nicht aufrechterhalten werden. L.s einziges Stück Kirchensilber ist die von ihm nach St. Petri gestiftete Abendmahlskanne, in deren Wandung er serienmäßig gefertigte Medaillons mit Szenen aus dem Neuen Testament einsetzte. Sein Hauptwerk ist ein Tafelaufsatz (Berlin, Kunstgewerbemus., Schloß Charlottenburg) dem auf dickwandig getriebenem Sockel mit Knorpelwerk der Bacchusknabe mit Füllhorn, Rebstock und Trauben steht, die größte aus Hamburg bekannte Freifigur in hohl gegossenem Silber. Einzigartig sind auch zwei runde Schalen, deren gesamte Fläche jeweils mit radial geordneten, reich bewegten Blüten und Blättern in Treibarbeit bedeckt ist (Moskau, Rüstkammer d. Kreml; Hamburg, Mus. f. Kunst u. Gewerbe). Drei Dekkelpokale, einer als Willkomm der Malerinnung in Hamburg, sind typische Arbeiten der Zeit in der Wiederaufnahme der spätgotischen Form des gebuckelten Akeleypokals; ihr Dekor entspricht dem Formenschatz des 17. Jh. (Hamburg, Mus. f. Hamburg. Gesch,; 2 i. d. Rüstkammer d. Kreml, Moskau). Nach den Wünschen eines russ. Auftraggebers wurde anscheinend eine Trinkschale als Kowsch gearbeitet (Hamburg, Privatbes.). In Form und Gestaltung seiner Humpen und Prunkplatten schuf L. Stücke, die in der barocken Tradition Hamburger Goldschmiede stehen.
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Literature
M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, ³1923, II, Nr. 2422;
K. Hüseler, Meisterliste d.|Hamburger Goldschmiede vom 14.-18. Jh., in: Nordelbingen 19, 1950, S. 136 ff., Nr. 164;
W. Scheffler, Goldschmiede Niedersachsens, Daten, Zeichen, Werke, 1. Halbd., 1965, Liste Hamburg Nr. 73;
J. Pause, Der Altar d. Gottorfer Schloßkapelle, in: Nordelbingen 48, 1979, S. 7-29;
ThB. -
Author
Bernhard Heitmann -
Citation
Heitmann, Bernhard, "Lambrecht, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 441-442 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136241093.html#ndbcontent