Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm
- Dates of Life
- 1762 – 1835
- Place of birth
- Kapellendorf bei Weimar
- Place of death
- Weimar
- Occupation
- Schauspieler ; Sänger ; Sänger
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 136214924 | OGND | VIAF: 80598508
- Alternate Names
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- Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm
- Hunnius, Friedrich Wilhelm Hermann
- Hunnius, Friedrich Wilhelm
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Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm
Schauspieler und Sänger (Bassist), * 21.12.1762 Kapellendorf bei Weimar, † 17.2.1835 Weimar. (lutherisch)
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Genealogy
V Friedrich Wilhelm (1722–92), weimar. Amtsaktuar u. Landrichter in K. u. Heusdorf, S d. Pfarrers Christoph Friedrich in Kranichfeld (E d. Ägidius, † 1642, s. Gen. 1);
M Klara Friederica (1743–73), T des Pfarrers Friedrich Gottfried Weber;
B →Anton Christian (* 1767), Schauspieler u. Schriftsteller, seit 1795 Arzt in Philadelphia (s. Meusel, Gel. Teutschland III), →Franz (1769–1807), Dr. med., Armenarzt in W. (ebd. IX);
Urur-Groß-N Curt (* 1896), Apotheker, Fachschriftsteller, Vf. v. „Gift“ (1953), „Dämonen, Ärzte, Alchemisten“ (1962), Hrsg. d. „Pharmazeut. Wb.“ (1950, ⁵mit H. Walter 1974). -
Biography
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weimar und der Univ. Jena wurde H. Justizamtsaktuar, gab aber diese Laufbahn dem Theater zuliebe auf. Seit 1785 gehörte er zahlreichen reisenden Gesellschaften an, eröffnete 1793 ein deutsches Theater in Amsterdam, begab sich aber schon 1794 mit|einem Teil der Truppe auf die Wanderschaft (Düsseldorf, Wetzlar, Heidelberg). Als ein gemeinsam mit Frdr. Koberwein geführtes Unternehmen 1796 in Mainz gleichfalls scheiterte, war er bis 1797 in Salzburg, 1797-99 in Weimar, 1802-04 an der deutschen Oper in Wien und 1804-06 am Petersburger Hoftheater engagiert. In den folgenden Jahren soll er in Rußland und Ungarn gastiert und kleine Gesellschaften geführt haben. 1812 wurde er Mitglied der Stuttgarter Bühne und gründete hier einen Geheimbund mit genossenschaftlichen und sozialen Zielen gegen Willkür und Not, denen der Schauspielerstand ausgeliefert war. Schon 1814 führte Verrat zur Auflösung der Stuttgarter Zentrale. Trotz einer Agitationsreise, die der entlassene H. an die meisten größeren Bühnen machte, gingen innerhalb von Jahresfrist auch die Zweigvereine an der Gleichgültigkeit der Kunstgenossen zugrunde. 1817 zog er sich mit später lebenslänglicher Pension an die Weimarer Bühne zurück.
Unter den vielseitigen Verkörperungen H.s in Oper und Schauspiel wurden seine Juden-Darstellungen besonders anerkannt, vor allem der Baruch in Ifflands „Dienstpflicht“. Seinem sozialen und kollegialen Verhalten entsprach auch das Projekt einer Versorgungsanstalt, das aussichtsreicher als ähnliche Pläne des 18. Jh. schien (Ekhoff, Großmann, Schröder), aber erst mit der Deutschen Bühnengenossenschaft 1871 verwirklicht werden konnte.
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Literature
Der Theaterver., in: Dramaturg. Wbl. 2, Nr. 42, 1817;
Allg. Theater-Chronik I, 1832, Nr. 87;
W. Hebenstreit, Das Schauspielwesen, 1843;
H. Devrient, Aus d. Akten e. Geh.bundes dt. Schau spieler 1812-15, in: Archiv f. Theatergesch. 1, 1905;
Th. B. Satori-Neumann, Die Frühzeit d. Weimar. Hoftheaters unter Goethes Leitung, 1922;
F. J. Frhr. v. Reden-Esbeck, Dt. Bühnenlex., 1879/80;
Eisenberg;
Kosch, Theater-Lex. -
Author
Günther Hansen -
Citation
Hansen, Günther, "Hunnius, Friedrich Johann Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 68-69 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214924.html#ndbcontent