Hoff, Ernst
- Lebensdaten
- 1872 – 1932
- Geburtsort
- Düsseldorf
- Sterbeort
- Düsseldorf
- Beruf/Funktion
- Verbandsgeschäftsführer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 133486133 | OGND | VIAF: 18414686
- Namensvarianten
-
- Hoff, Ernst
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Hoff, Ernst
Verbandsgeschäftsführer, * 11.8.1872 Düsseldorf, † 20.9.1932 Düsseldorf. (evangelisch)
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Genealogie
V →Carl (1838–90), Prof. a. d. Kunstschule in Karlsruhe, Maler (s. ADB 50; Bad. Biogr. III; ThB), S d. →Carl (1804–91), Konditor u. Stadtrat in Mannheim, Mitgl. d. bayer. Landtags seit 1867, u. d. Louise Heilsberg;
M Maria (1841–93), T d. →Carl Sohn (1805–67), Prof. a. d. Ak. in D., Maler u. Radierer (s. ADB 34; ThB), u. d. Auguste v. Mülmann in D.;
Ov →Heinrich (1808–52), Verlagsbuchhändler in Mannheim, radikaler Politiker, Mithrsg. d. „Dr. Postillion“ (1840 ff.);
Tante-v Elisabeth (⚭ →Carl Hoffmann, † 1883, Verleger, s. NDB IX);
B →Carl (1866–1903), Maler (s. ThB);
Vt →Wilhelm (s. 2); Cousinen Maria (⚭ →Carl Clemm, † 1899, chem. Industrieller, s. NDB III), Luise (⚭ →Max Barack, 1832–1901, Vf. heiterer pfälz. Mundartdichtungen, s. BJ VI; Kosch, Lit.-Lex.); -ledig. -
Biographie
H. studierte in Karlsruhe, Berlin und Zürich Chemie (1896 Dr. phil.). Danach war er in Unternehmen der Zementindustrie, zunächst als Assistent in Bestwig i. W., dann als technischer Direktor in Lengerich i. W., tätig. 1903 sammelte er in der Geschäftsführung eines der ältesten Arbeitgeberverbände, des Verbandes der Eisenindustrie Hamburgs, der schon 1888 gegründet worden war und unter anderem über einen eigenen Arbeitsnachweis verfügte, Erfahrungen und übernahm 1904 die Geschäftsführung des neu gegründeten Arbeitgeberverbandes der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller („Arbeitnordwest“) in Düsseldorf. In enger Verbindung mit den Vorsitzenden des Verbandes Heinrich Lueg (1904–13) und Ernst Poensgen (1914–33) stellte er die Behandlung der „Arbeiterfragen“, die die Nordwestliche Gruppe bisher von einem entschiedenen Unternehmerstandpunkt aus wahrgenommen hatte, auf eine neue Grundlage. Er entwickelte „Arbeitnordwest“ zur größten Arbeitgeberorganisation der Eisenindustrie und vertrat sie auch in den zentralen Arbeitgebervereinigungen. Die von H. eingerichtete „Austauschstelle“, die alle betrieblich-sozialen Angelegenheiten (Arbeitsnachweis, Arbeitsschutz, Ausbildungswesen, Erwerbslosenfürsorge, Krankenkassen, Urlaub) beobachten und ihre Erfahrungen Vertretern der Mitgliedsfirmen vortragen und von diesen diskutieren ließ, war Vorbild für viele ähnliche Einrichtungen bei anderen Verbänden. H. anerkannte den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit, allerdings unter Wahrung konservativer Eigentumsbegriffe, die Mitbestimmung ausschlossen. Zug um Zug wurde der Herr-im-Hause-Standpunkt abgebaut. Eine von H. angestrebte generelle Urlaubsregelung wurde durch den Ausbruch des Krieges verhindert. In der Folge vollzog sich sein Handeln unter dem Zwang von sozialpolitischen Notwendigkeiten im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten. Trotz der Fähigkeit zu konzilianter Verhandlungsführung, hoher Begabung in der Behandlung|von Menschen und einem scharfsinnigen Urteil in Wirtschaftsfragen überstieg die Größe der Aufgabe seine Kräfte. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er 1928 die Geschäftsführung abgeben. Bis zu seinem Tode gehörte er dem Vorstand an. Der Verband selbst hat seinen Geschäftsführer nicht einmal ein Jahr überdauert.
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Literatur
Stahl u. Eisen, 1932 (P);
Volkswirtschaftl. Hdb., 1909. | -
Quellen
Qu.: Mannesmann-Archiv, Düsseldorf.
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Autor/in
Lutz Hatzfeld -
Zitierweise
Hatzfeld, Lutz, "Hoff, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 382-383 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133486133.html#ndbcontent