Manser, Gallus Maria
- Lebensdaten
- 1866 – 1950
- Geburtsort
- Brülisau Kanton Appenzell
- Sterbeort
- Freiburg (Schweiz)
- Beruf/Funktion
- Dominikaner ; katholischer Philosoph und Theologe ; Priester ; Philosoph ; Hochschullehrer ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 132092018 | OGND | VIAF: 13460747
- Namensvarianten
-
- Manser, Joseph Anton (Taufname)
- Manser, Josef Anton (Taufname)
- Manser, Gallus Maria
- Manser, Joseph Anton (Taufname)
- manser, joseph anton
- Manser, Josef Anton (Taufname)
- manser, josef anton
- Manser, Gallus M.
- Manser
- Manser, G. M.
- Manser, G.M.
- Manser, Gallus Marie
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Manser, Gallus Maria (Taufname: Joseph Anton)
Dominikaner, katholischer Philosoph und Theologe, * 25.7.1866 Brülisau Kanton Appenzell, † 20.2.1950 Freiburg (Schweiz).
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Genealogie
Aus Bauernfam.;
V Johann Baptist;
M Anna Maria Fuster. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums der Benediktiner in Einsiedeln studierte M. in Monza Philosophie und in Mailand Theologie (1888–90); er beendete seine theologischen Studien an der Univ. Freiburg (Schweiz), wo er 1892 Lizentiat wurde. Die Dominikaner Joachim-Joseph Berthier und Thomas Coconnier führten ihn zu vertieftem Thomasstudium; dies veranlaßte ihn, sich vom Molinismus, den er zunächst vertreten hatte, abzuwenden. Nach seiner Priesterweihe im Aug. 1892 lehrte M. Philosophie in Wenersh (England) und beendete seine Doktorarbeit mit dem Thema „Possibilitas praemotionis physicae in actibus liberis naturalibus iuxta mentem Divi Aquinatis“. Anschließend arbeitete er zwei Jahre in der Pfarrei zu Glossau. Im Juni 1897 wurde M. in Venlo (Niederlande) als Mitglied der Provinz Teutonia in den Dominikanerorden aufgenommen. 1898 dozierte er kurze Zeit Moraltheologie am Dominikanerstudium zu Düsseldorf und wurde dann durch den Generalmeister →Andreas Frühwirth als Vizepräfekt des Konvikts Canisianum nach Freiburg zurückgeholt, wo er 1899 zum Professor für Logik, Ontologie und Geschichte der mittelalterlichen Philosophie an der dortigen Universität ernannt wurde. Seinen Lehrstuhl sollte er 43 Jahre innehaben. Zweimal bekleidete er das Amt des Dekans der Theologischen Fakultät und viermal das des Rektors der Universität (1914–18). 1941 wurde M. zum Präsidenten der neugegründeten Freiburger Philosophischen Gesellschaft ernannt. 1942 zog er sich nach Wil zurück, lebte aber seit 1946 wieder in Freiburg.
M. darf zu den bedeutendsten Thomisten des 20. Jh. gerechnet werden. Sein Ziel war es, den Thomismus als universales, geschlossenes System darzustellen, das sich aus dem Prinzip von Potenz und Akt ableitete, welches M. im Anschluß an die Kommentatoren recht eigenständig erklärt. Ihm folgt das Kontradiktionsprinzip, das M., gestützt auf zahlreiche Texte von Thomas und →Aristoteles, gegen den Vorrang des Identitätsprinzips verteidigt. In seiner Darstellung der fünf Gottesbeweise schließt M. die Möglichkeit eines sechsten, der sich auf das Glücksbedürfnis des Menschen stützt, kategorisch aus, da in diesem Fall Gott nicht Gegenstand freier Wahl sein könne. Hinsichtlich des Rahmens der fünf Wege, der Analogie, entscheidet sich M. für die „analogia proportionalitatis“, gegen Suárez' „analogia mixta attributionis“, da diese gleichzeitig „ab extrinseco et intrinseco“ sein müßte.
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Werke
Weitere W Das Wesen d. Thomismus, 1932, ³1949;
Das Naturrecht in thomist. Beleuchtung, 1944;
Angewandtes Naturrecht, 1947. -
Literatur
Stud. z. Philos. u. spekulativen Theol., Festgabe P. G. M. M. O. P. z. 70. Geb.tag dargebracht v. Schülern u. Freunden, 1936;
St. De Andrea, in: Sapienza, Rivista di Filosofia e di Teologia 3, 1950, S. 366-72 (W-Verz.);
P. Wyser, in: Civitas V. Jg., 94. Jg. d. Monatrosen, 1950, S. 397-406;
W. Büchi, ebd., S. 407-12;
Enc. Catt.;
LThK². -
Autor/in
Ambrosius Eßer OP -
Zitierweise
Eßer OP, Ambrosius, "Manser, Gallus Maria" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 77-78 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132092018.html#ndbcontent