Schulenburg, Friedrich Graf von der
- Lebensdaten
- 1865 – 1939
- Geburtsort
- Bobitz (Mecklenburg)
- Sterbeort
- Sankt Blasien (Schwarzwald)
- Beruf/Funktion
- General ; Offizier ; Politiker
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 130112054 | OGND | VIAF: 25702215
- Namensvarianten
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- Schulenburg, Friedrich Bernhard Karl Gustav Ulrich Erich Graf von der
- Schulenburg, Friedrich Graf von der
- Schulenburg, Friedrich Bernhard Karl Gustav Ulrich Erich Graf von der
- Schulenburg, Friedrich von der
- Schulenburg, Friedrich B. K. G. U. E. von der
- Schulenburg, Friedrich Bernhard von der
- Schulenburg-Tressow, Friedrich von der
- Schulenburg, Friedrich Bernhard Carl Gustav Ulrich Erich Graf von der
Vernetzte Angebote
- Biographisches Lexikon für Mecklenburg (Register) [1995-2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2007] Autor/in: Hürter, Johannes (2007)
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
- Arnim, Werner Graf von
- Barner, Carl Ulrich von
- Heß, Fritz
- Maltzahn, Gustav Freiherr von
- Schulenburg, Adolf-Heinrich Graf von der
- Schulenburg, Friedrich-Werner Graf von der
- Schulenburg, Fritz-Dietlof Graf von der
- Schulenburg, Johann Albrecht Graf von der
- Schulenburg, Tisa Gräfin von der
- Schulenburg, Werner Graf von der
- Schulenburg, Werner Graf von der
- Schulenburg, Wolf-Werner Graf von der
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Schulenburg, Friedrich, Bernhard Karl Gustav Ulrich Erich Graf von der
General, * 21.11.1865 Bobitz (Mecklenburg), † 19.5.1939 Sankt Blasien (Schwarzwald), ⚰ Tressow bei Grevesmühlen (Mecklenburg).
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Genealogie
Aus d. Weißen Stamm, Zweig „Tressow“ d. I. Linie;
V →Werner (1832–80), Fideikommißherr auf Tressow, S d. →Werner (1803–43) u. d. Henriette Freiin v. Waldenfels (1811–42);
M Mary (1843–1900), T d. →Gustav Frhr. v. Maltzahn, Gf. v. Plessen (1788–1862), auf Sarow, Erblandmarschall v. Alt-Vorpommern, u. d. Cäcilie Freiin v. Maltzahn-Ivenack;
⚭ 1897 Freda-Marie (1873–1939), T d. →Werner Gf. v. Arnim (1845–81), auf Gollmitz, preuß. Rittmeister, erbl. Mitgl. d. preuß. Herrenhauses, u. d. Karoline Gfn. v. Bismarck-Bohlen (1851–1912);
4 S →Johann-Albrecht (1898–1945 ⚔), Rittmeister, →Wolf-Werner (1899–1944 ⚔), Oberstlt., Kommandeur d. Fallschirmjäger-Rgt. 13, →Adolf-Heinrich (1901–40), Kaufm., →Fritz-Dietlof (s. 4), 1 T →Tisa (Mater Paula) (1903–2001, ⚭ 1] 1928-38 →Fritz Heß, 1886–1976, Kaufm., 2] 1939-46 →Carl Ulrich v. Barner, 1899–1978, auf Trebbow, Bülow u. Barnerstück), Ursuline, Malerin, Bildhauerin, Schriftst., Ehrenbürgerin v. Drosten (s. Einl.);
Vt →Friedrich Werner (1875–1944. s. 3). -
Biographie
Nach kurzem, nicht ahgeschlossenen Jurastudium in Heidelberg trat S. im Juni 1888 in das preuß. 2. Garde-Ulanen-Rgt. ein und galt bald als besonders fähiger Generalstabsoffizier. Er besetzte 1902-06 die wichtige Stelle des Militärattaches in London, wurde 1906-08 im Großen Generalstab verwendet und war 1913-14 Kommandeur des Regiments Garde du Corps in Potsdam und zugleich Flügeladjutant Ks. Wilhelms II. Im 1. Weltkrieg amtierte S. als Generalstabschef des Gardekorps (1914–16), der 6. Armee (1916) und der Heeresgruppe „Dt. Kronprinz“ (1916-18). Der Generalmajor (Juni 1918) plädierte am 8./9.11.1918 im Großen Hauptquartier in Spa vergeblich gegen die Abdankung Wilhelms II. und für einen Einsatz der Armee gegen die Revolution. Im Mai 1919 nahm er seinen Abschied und zog sich auf seine Güter in Mecklenburg zurück. Von Dez. 1924 bis Mai 1928 war S. für die DNVP Abgeordneter des Reichstags (Wahlkreis 35 Meckl.), wechselte 1930 zu den Volkskonservativen und trat im Dez. 1931 der NSDAP bei. Wegen seiner guten Beziehungen zu →Kurt v. Schleicher (1882–1934) bot er sich →Hitler als „Verbindungsmann zur Reichswehr“ an, ohne jedoch größere Wirkung zu entfalten. 1934-36 betätigte sich S. im Stab der Obersten SA-Führung (zuletzt als SA-Oberführer), wurde im März 1936 in die SS übernommen und beendete diese zweite Karriere als SS-Obergruppenführer. Außerdem gehörte er von Sept. 1934 bis zu seinem Tod erneut dem Reichstag an. S.s Biographie nach dem 1. Weltkrieg zeigt symptomatisch die politische Orientierungslosigkeit großer Teile der alten Eliten, die den 1918 erlittenen Verlust an Macht und Selbstvertrauen durch das Bündnis mit →Hitler zu kompensieren suchten.
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Literatur
A. Niemann, Rev. v. oben – Unisturz v. unten, Entwicklung u. Verlauf d. Staatsumwälzung in Dtld. 1914-1918, 1927;
H. Möller, Gesch. d. Rr. d. Ordens „Pour le mérite“ im Weltkrieg, II, 1935, S. 307-09;
M. Niemann, „Das glühende Interesse f. Politik“, Die Grafen v. d. S.-Tressow zw. Ks.reich u. Nat.Sozialismus 1900-1945, in: Meckl. Jbb. 118, 2003, S. 271-311;
Biogr. Lex. Drittes Reich;
Munzinger;
Lilla, MdR;
– Nachlaßteil:
BA, Mil.archiv Freiburg (Br.) (Erinnerungen). -
Autor/in
Johannes Hürter -
Zitierweise
Hürter, Johannes, "Schulenburg, Friedrich Graf von der" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 678-680 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130112054.html#ndbcontent