Heidenstein, Reinhold
- Lebensdaten
- vermutlich 1553 – 1620
- Geburtsort
- Königsberg (Preußen)
- Sterbeort
- Sullenschin (Sulęczyno) (Westpreußen)
- Beruf/Funktion
- preußischer Diplomat ; Jurist ; Chronist ; Diplomat
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 129000736 | OGND | VIAF: 165058992
- Namensvarianten
-
- Heidenstein, Reinhold
- Gejdenstejn, R.
- Gejdenstejn, Rejngolʹd
- Heidensteinius, Reinholdus
- Heidenstenius, Reinold
- Heidenstenius, Reinoldus
- Heidenstenus, Reinoldus
- Heydenstein, Reinhold
- Heydenstein, Reinholt
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Heidenstein, Reinhold
Diplomat, Jurist, Chronist, * 1553 (?) Königsberg (Preußen), † 24.12.1620 Sullenschin (Sulęczyno) (Westpreußen), ⚰ Oliva bei Danzig. (evangelisch, seit 1591 katholisch)
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Genealogie
V Bernhard, angebl. aus fränk. Fam.;
M Anna v. Krockow;
B →Johann (1552–1600), preuß. Rat u. Diplomat (s. Altpreuß. Biogr.);
- ⚭ 1600 Anna Konarska;
1 S, 2 T, u. a. →Joh. Michael (1610–73), Schriftsteller. -
Biographie
H. studierte in Königsberg (1566), Wittenberg (1571) und Padua (1577). Hier gehörte er zur Deutschen Nation, deren Akten er führte. Nach 4jährigem Aufenthalt in Italien reiste er nach Frankreich und trat in Beziehung zu Markgraf Georg Friedrich von Ansbach, seit 1578 Herzog-Regent in Preußen. Dieser ernannte ihn im Oktober 1583 zu seinem Agenten am polnischen Hofe. H. bezog dafür 1583-1611 einen Jahressold aus Preußen. Dabei war er 1582 Sekretär des Polenkönigs Stefan Batory geworden. H. erhielt 1585 das polnische Indigenat und eine Bestätigung seines „fränkischen Adels“. Er schloß sich eng an den Großkanzler Johann Zamojski an und behielt sein Amt als Sekretär auch unter König Sigismund III. Nach dem Tode Zamojskis (1605) sank sein Einfluß. Er trat 1612 von seinem Amt zurück und lebte seitdem auf seinen Gütern in Westpreußen. In Sullenschin erbaute er eine Kirche. H. wurde als Gesandter vielseitig verwandt, besonders im Herzogtum Preußen und in Danzig. Auch nach dem Tode Georg Friedrichs (1603) hat er, durch seine Doppelstellung, bei der Übernahme der Regentschaft in Preußen durch die brandenburgischen Kurfürsten vermittelnd eingewirkt. Das „Ius terrestre nobilitatis Borussiae correctum“ von 1598 ist wesentlich sein Werk. Bedeutend ist H. als Chronist seiner Zeit. Seine in humanistischem Latein geschriebenen Werke dienen zwar der Verherrlichung von Stefan Batory und Zamojski, aber sie beruhen auf amtlichem Material und sind als Quellen ersten Ranges bis heute anerkannt.
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Werke
De bello Moscovitico commentariorum libri VI, 1584, 1585 (bis 1600 3 weitere Ausgg., dt. Übers. 1590);
Vita Johannis Zamoyscii, 1861;
Cancellarius sive de dignitate et officio cancellarii regni Poloniae, 1610, Neudr. 1960;
Rerum Polonicarum ab excessu Sigismundi Augusti libri XII (f. d. J. 1572-1602), 1672 (hrsg. v. S Joh. Mich. H.). -
Literatur
W. Nehring, De Polonicarum rer. saec. XVI scriptoribus I, Diss. Breslau 1856;
T. Oracki, Słownik biograficzny Warmii, Mazur i Powisla, 1963, S. 110 f.;
Altpreuß. Biogr.;
B. Kocowski, in: Polski Słownik biograficzny IX, Krakau 1960/61, S. 342 ff. (frühere Arbb. d. Vf. mit bedeutendem neuem Material).| -
Quellen
Qu.: Akten d. Staatsarchivs Königsberg im Staatl. Archivlager in Göttingen.
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Autor/in
Kurt Forstreuter -
Zitierweise
Forstreuter, Kurt, "Heidenstein, Reinhold" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 251-252 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129000736.html#ndbcontent